Aus Konz berichtet
Andreas Maldener (Text und Fotos)
Auch im dritten Spiel in Folge bleibt der SV Konz ohne Sieg in der Bezirksliga West. Am heutigen Sonntag kam das Team von Trainer Patrick Zöllner gegen den SV Sirzenich in einem kampfbetonten, rassigen Spiel nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. In der 38. Spielminute gelang dem Gast aus Sirzenich durch Christian Kinzig sogar der Führungstreffer, ehe Sebastian Schmitz in der 49. Spielminute den 1:1-Ednstand markieren konnte. Die Punkteteilung bringt mit einem Blick auf die Tabelle keine der beiden Mannschaften wirklich weiter, Konz rangiert aktuell auf Platz drei, der Rückstand auf Spitzenreiter Krettnach (ein Spiel mehr) beträgt vier Punkte. Sirzenich hingegen steht mit Platz zwölf im unteren Tabellenmittelfeld, sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz sollten aber beruhigend sein.
Foto: Kampf um jeden Grashalm! Ähnlich wie in dieser Szene schenkten sich Konz (weiß) und Sirzenich 90 Minuten lang keine Freiräume.
Konz ging deutlich geschwächt in das Duell gegen Sirzenich, Spielertrainer Patrick Zöllner fehlten gleich sieben Akteure, darunter mit Kevin Vehres, Marc Görres oder auch Andy Wengler einige Stammkräfte. Aber auch Sirzenichs Trainer Elmar Klodt kam mit einem dezimierten Kader nach Konz, lediglich drei Ersatzspieler tummelten sich auf der Reservebank, darunter kein Torwart.
Dementsprechend begann die Partie zerfahren, beide Mannschaften waren in den ersten 20 Minuten auf der Suche nach der richtigen Ordnung auf dem Platz, wollten das Spiel kontrollieren. Torchancen waren in der Anfangsphase Mangelware, Treffpunkt beider Mannschaften war allzu oft der Mittelkreis, wo harte Zweikämpfe an der Tagesordnung standen. Bot sich dann doch einmal genügend Raum, um einen Angriff zu initiieren, scheiterte dieser häufig an der mangelnden Passgenauigkeit, an technischen Fehler oder dem Konzer Rasen, der für die Spieler zu einer einzigen Rutschpartie wurde.
Symptomatisch für diesen schwachen Beginn beider Mannschaften musste die erste Chance nach einem Standard entstehen: Nachdem Christian Kinzig an der Strafraumgrenze gelegt wurde, kann der Konzer Keeper Matthias Petry den darauf folgenden Freistoß nur mit Mühe parieren. Aus knapp einem Meter Torentfernung gelingt es in der Folge aber weder Thomas Stemper noch Steven Busch, den Abpraller im Tor zu versenken. Die erste Chance des Spiels hätte eigentlich schon die 1:0-Führung für die Gäste aus Sirzenich bedeuten müssen, doch die beiden Offensivkräfte passten ihren Torabschluss der bis dato schwachen Begegnung an. Nur zwei Minuten später dann auch die erste Großchancen auf Seiten der Konzer. Ein kurz ausgeführter Eckball der Gastgeber landet bei Timo Gradwohl, dessen missglückten Distanzschuss berührt Matthias Götze zwar noch mit der Fußspitze, die entscheidende Richtungsänderung blieb jedoch aus. Nachdem beide Mannschaften ihre erste Torchance vorweisen konnten, schien die Qualität des Spiels sich langsam aber sicher zu steigern, weil beide Trainer ihre Teams zu verstärkter Offensivarbeit aufforderten.
Nach 38 Spielminuten dann die Führung für die Gäste aus Sirzenich: Der starke Nils Mayerer tänzelt sich durch die Konzer Hälfte und lässt dabei drei Gegenspieler hinter sich. Mit viel Übersicht schiebt er den Ball in den Strafraum, wo Christian Kinzig aus elf Metern die Ruhe bewahrt und den Ball sicher zur 1:0-Führung einschiebt. Bei dieser Aktion war die Konzer Hintermannschaft desolat postiert, zuerst darf Mayerer mit Geleitschutz der Gastgeber in den Strafraum eindringen und ungestört auf den Torschützen Kinzig passen, der seinerseits ebenfalls völlig blank vor dem Tor stand.
Die Konzer Defensive, zu Beginn der Saison gelobt für ihre Stärke und Eingespieltheit, begann in den letzten Spielen mehr und mehr zu bröckeln, sieben Gegentore in nur drei Spielen sind ein eindeutiges Indiz. Nach dem Führungstreffer der Gäste passierte in einer schwachen ersten Hälfte auf sehr niedrigem Bezirksliganiveau nichts mehr, mit 0:1 aus Sicht des SVK ging es in die Kabinen. Schon während der ersten Halbzeit merkte man Patrick Zöllner die Unzufriedenheit mit dem Spiel seiner Mannschaft an. Diese Unzufriedenheit schien sich in der Kabine entladen zu haben, denn nach dem Seitenwechsel erkannte man die Konzer fast nicht wieder. Für den enttäuschenden Merlin Weiß brachte Zöllner Sebastian Schmitz ins Spiel, schickte seine Jungs bereits fünf Minuten vor Wiederanpfiff zurück auf den Rasen.
Und Konz begann tatsächlich rasant. Nach einem Eckball von Michel Kupper-Stöß in der 48. Spielminute scheiterte der gerade eingewechselte Sebastian Schmitz noch völlig frei per Kopf an Markus Borne im Tor des SV Sirzenich, beim nachfolgenden Eckball machte er dann hingegen alles richtig. Erneut schlägt Michel Kupper-Stöß den Ball in den Strafraum, dieses Mal lauert Schmitz am langen Pfosten. Nach einer Kopfballverlängerung landet der Ball tatsächlich bei Schmitz, der Maß nimmt und zum 1:1-Ausgleich trifft.
Nach diesem Treffer baute Konz einen enormen Druck auf, spielte so, wie man das Team vor Beginn der Mini-Krise kannte: gedankenschnell, passsicher und konsequent in der Abwehr. Doch Torchancen sprangen trotz der schönen Spielweise nur selten dabei herum, der entscheidende Pass in die Spitze wollte den Mittelfeldspielern einfach nicht gelingen. Erst in der 75. Spielminute der nächste Aufreger: Nach einem langen Pass aus der Abwehr des SV Sirzenich verschätzt sich die Konzer Hintermannschaft erneut, David Heintz läuft alleine auf den Torwart des SVK zu, der seinerseits stürmisch seinen Kasten verlässt. An der Strafraumgrenze rasseln die beiden ineinander. Während die Sirzenicher Bank inklusive Trainer Klodt vehement einen Strafstoß forderte, entschied Schiedsrichter Raphael Leonardy auf Abstoß.
Danach verflachte die Partie erneut, beide Mannschaften kämpften um jeden Grashalm. Ein turbulentes, zerfahrenes Spiel war die Folge, beide Mannschaften bedienten sich dabei häufiger unlauteren Mitteln. Erst drei Minuten vor dem Ende hatte Konz die nächste und auch letzte Chance des Spiels: Frank Wacht versuchte sich mit einem Freistoß aus rund 35 Metern Torentfernung. Der scharf getretene Schuss erwischt den zu weit vor dem Tor stehenden Markus Borne auf dem falschen Fuß, doch mit einer klasse Rettungstat kann er seinen Fehler in letzter Sekunde ausbügeln. In der Nachspielzeit hätte der Gastgeber sogar noch in Rückstand geraten können, doch David Heintz traf nur den Pfosten.
Nach 93. Spielminuten beendete Schiedsrichter Raphael Leonardy dann die schwache Bezirksligapartie. Patrick Zöllner auf Konzer Seite kann nur hoffen, dass seine verletzten Spieler schnellstmöglich wieder zurück zur Mannschaft stoßen können, um den Rückstand auf die Tabellenspitze nicht noch größer werden zu lassen.
Statistik:
SV Konz: Petry – Dauns, Maasem, Götze, Schneider (ab 40. Sommer) – Wacht, Becker, Strupp (ab 78. Kartz), Gradwohl – Kupper-Stöß, Weis (ab 46. Schmitz)
SG Stadkyll: Borne – Schleimer, Kohns, Lellinger, Kuhn – Immendorf, Mayerer (ab 63. Schirra), Uhl, Stemper (ab 57. Heintz) – Kinzig (ab 79. Gehrke), Busch
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Raphael Leonardy (Trier)
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