Von Torsten Franken
Auf den Plätzen der Region ist der Ball zur Ruhe gekommen. Jetzt ist erst einmal Winterpause. Zeit ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.
Wer schafft den Sprung in die Rheinlandliga? – Der Aufstiegskampf
Ganz vorne – am Platz an der Sonne – überwintert der SV Konz. Bereits vor der Saison sahen viele Bezirksligatrainer die Saar-Moselstädter ganz vorne mit dabei. In Konz selbst bezeichnet man sich allerdings nicht als Favoriten. „Wir haben gar keinen Druck, wir müssen nicht aufsteigen. Wir werden weiterhin von Spiel zu Spiel schauen“, meint Trainer Stefan Dawen. Die letztjährige Horrorsaison – als man lange Zeit um den Klassenerhalt zitterte und am Ende lediglich vier Punkte vor den Abstiegsplätzen landete – hat Dawens Mannschaft jedenfalls eindrucksvoll in Vergessenheit gespielt. Konz hat mit 45 erzielten Toren die beste Offensive der Liga. Dabei hat man keinen einzelnen Goalgetter, der nahezu die Hälfte der Treffer erzielt. Die Stärke der Konzer Offensivkraft liegt in der Ausgeglichenheit. Eine Eigenschaft, die im letzten Jahr der SG Wittlich den Aufstieg in die Rheinlandliga bescherte.
Auf dem zweiten Platz – und nur einen Punkt hinter dem SV Konz – liegt in Lauerstellung die SG Ellscheid, die als Absteiger aus der Rheinlandliga durchaus dort oben erwartet wurde. Beeindruckend ist die Ellscheider Heimbilanz: In den bisherigen neun Partien auf eigenem Platz holte man 25 von 27 möglichen Punkten bei einer unglaublichen Tordifferenz von 17:1. Dafür gelangen auf fremden Plätzen insgesamt nur zwei Siege in acht Spielen, was eine noch bessere Halbzeitplatzierung verhindert.
Punktgleich mit der SG Ellscheid befindet sich auf dem dritten Rang DAS Überraschungsteam der Liga: Die SG Ruwertal Kasel. Nach einem mäßigen Saisonbeginn gelang der Elf von Jan Stoffels eine überragende Serie mit elf Spielen in Folge ohne Niederlage. Erst am letzten Spieltag vor der Winterpause konnte der SV Mehring II diese Serie durchbrechen (2:1). „Wir haben mit fast der gleichen Mannschaft wie letzter Saison mehr Spiele gewonnen und weniger verloren. Es macht Spaß mit der Mannschaft zu arbeiten und uns zu entwickeln“, bilanziert Stoffels. Doch Ruwertal sollte durch ein Beispiel aus der letzten Spielzeit gewarnt sein: Auch die SG Osburg überwinterte in der Saison 2012/13 überraschend auf dem dritten Tabellenplatz. Dann folgte eine lange sieglose Serie und man geriet noch in Abstiegsgefahr. Am Ende sicherte man sich erst am allerletzten Spieltag den Klassenerhalt. „Wir müssen versuchen, unsere Leistungen zu festigen und unsere Form zu bestätigen. Ich bin überzeugt davon, dass meine Mannschaft das kann und will. Selbstzufriedenheit und mangelnde Disziplin dürfen dabei nicht auftreten“, so Stoffels.
Nicht oben, nicht unten – Das Mittelfeld
Im Tabellenmittelfeld finden sich sowohl Überraschungen als auch Enttäuschungen. Das Mittelfeld beginnt eigentlich schon bei Tabellenplatz Vier, da der Abstand zum Tabellenführer doch schon recht ansehnlich ist (sieben Punkte). Mannschaften wie die SG Schoden und die SG Buchholz können sehr gut mit dem bisherigen Saisonverlauf leben. Schoden hat mit einem Spiel weniger auf dem Konto sogar die Möglichkeit bis auf vier Punkte an Tabellenführer Konz heranzurücken. Die SG Buchholz hat gerade für einen Aufsteiger eine traumhafte Hinserie gespielt. Kein einziges Mal stand man auf einem Abstiegsplatz. Nach nur vier Niederlagen in 17 Spielen steht Buchholz verdient auf dem fünften Platz. 41 Treffer hat der Aufsteiger erzielt – nur Spitzenreiter Konz hat mehr Tore geschossen (45). „Wir haben ein tolles Jahr 2013 gespielt und konnten die Begeisterung und das Selbstbewusstsein der Aufstiegssaison mitnehmen“, resümiert Buchholz‘ Trainer Karl-Heinz Gräfen.
Der SV Leiwen-Köwerich auf Rang Sechs ist dagegen eher enttäuscht. Man hatte sich schon vorgenommen, um den Rheinlandligaaufstieg mitzuspielen. „Die Leistung war nicht konstant genug. Und mit dem Spiel gegen Osburg und den vielen Verletzten begann der Negativtrend“, bilanziert Leiwens Trainer Kosta Anagnostopoulos. Der Aufstieg scheint damit bereits nach einer Halbserie in weite Ferne gerückt zu sein. Zehn Punkte sind es bis Konz. Immerhin hat man noch ein Nachholspiel vor der Brust. Die Hoffnung hat man in Leiwen jedenfalls noch nicht verloren. „Der Abstand ist schon sehr groß. Aber wer mich kennt weiß, ich kenne das Wort ‚aufgeben‘ nicht. Im Fußball ist alles möglich“, meint Anagnostopoulos und verweist auf die Ruwertaler Erfolgsserie, die das Stoffels-Team ganz nach oben brachte.
Auch die SG Zell (8.) und der SV Krettnach (9.) hatten sich wohl mehr ausgerechnet als nur das Tabellenmittelfeld. Krettnach stand sogar bis zum siebten Spieltag noch auf dem letzten Platz. Erinnerungen an die letzte Spielzeit wurden wach. Damals schaffte man erst am letzten Spieltag im direkten Duell mit der SG Großkampen den Klassenerhalt. Als dann aber endlich der erste Saisonsieg eingefahren wurde, startete Krettnach eine Serie. In den letzten zehn Partien vor der Winterpause gab es nur noch eine Niederlage. Somit gelang der Sprung bis ins sichere Mittelfeld. Wie weit es noch nach vorne gehen kann, wird die Rückrunde zeigen.
Niemand will runter – Der Abstiegskampf
Die gefährdete Zone beginnt momentan bei der SG Binsfeld auf Rang Zehn. Denn von hier sind es nur vier Punkte bis zu den drei Letztplatzierten. Die Abstiegsplätze nehmen momentan die SG Osburg (14.), die SG Rascheid (15.) und die SG Wiesbaum (16.) ein. Wiesbaum ist mit nur acht Punkten bereits schon leicht abgeschlagen. Zehn Punkte trennen den Aufsteiger von einem Nichtabstiegsplatz. Die wenigsten erzielten Tore (19) und die meisten kassierten Gegentreffer (49) sorgen für diesen klaren Zwischenstand. Wiesbaum hilft nur eine Serie in der Rückrunde, um das schwierige Unterfangen Klassenerhalt noch zu stemmen. Zwischen den anderen Teams bleibt es aber zunächst recht eng.
Die vier Mannschaften von Platz Elf (SV Dörbach) bis Platz Vierzehn (SG Osburg) trennen nur zwei Punkte. Das Potential für einen spannenden Abstiegskampf in der Rückrunde ist also geboten.
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