Am Freitag, 19. Oktober, feierte Trier zusammen mit Weimar das 25-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. Aus gegebenem Anlass traf um ca. 13.51 Uhr ein Sonderzug aus Weimar im Trierer Hauptbahnhof ein. Auf die 300 mitgereisten Weimarer Bürger wartete nach der Begrüßung durch den Beigeordneten Thomas Egger eine Stadtführung mit anschließender Feier im Hotel Deutscher Hof und einem Festakt im Theater. Gegen 23 Uhr ging es dann wieder mit dem Zug weiter ins französische Marseille.
Am Bahnhof standen bereits Mitglieder der Weimar-Gesellschaft Trier bereit, um die Gäste am Trierer Hauptbahnhof in Empfang zu nehmen. Einige warteten sogar auf alte Freunde, die sie schon 1989 bei der ersten Weimarer Bürgerreise nach Trier kennenlernen durften. Natürlich gab es auch Gegenbesuche, bei denen die Trierer ebenso gerne mitmachten, als es gen Weimar ging.
Zustande kam diese innerdeutsche Städtepartnerschaft bereits zu DDR-Zeiten. Im Jahre 1986 traf eine Delegation aus Weimar im Trierer Rathaus ein, woraufhin der damalige Trierer Oberbürgermeister Felix Zimmermann und der stellvertretende Weimarer Oberbürgermeister Karl-Heinz Dennhardt den Partnerschaftsvertrag unterschrieben. Diese Bündnis war jedoch rein freundschaftlicher Natur und litt in den Anfangsjahren noch unter dem geteilten Land. Vier Jahre später wurde die Städtepartnerschaft dann im wiedervereinigten Deutschland offiziell. Die frühe Zusammenarbeit zu solch schwierigen Zeiten war rückblickend sicherlich eine weitere Unterstützung für das Zusammenwachsen der beiden Landesteile.
Trier und Weimar – Städte mit Geschichte
Weimar kann, ebenso wie Trier, mit einer geschichtlich bedeutenden Vergangenheit aufwarten, die jedes Jahr interessierte Menschenmassen in die Stadt lockt. Dabei könnte das historische Erbe beider Städte kaum weiter auseinanderliegen. So sind es in Weimar vor allem Dichter wie Goethe und Schiller oder die Gründung der Weimarer Republik, welche die Stadt im deutschsprachigen Raum bekannt machten. Auch die Architektur- und Designschmiede Bauhaus findet sich in Weimar. Für Besucher bietet die Klassikstadt mit ihrer Theater- und Bibliothekenlandschaft kulturell eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich in der jüngeren deutschen Geschichte zu verlieren oder sich einfach nur unterhalten zu lassen. Weimar ist eine Stadt des Bildungstourismus und gilt als meist frequentiertes Reiseziel in ganz Thüringen.
Die Partnerschaft wird von beiden Seiten auch durch Vereine gepflegt, die sich der jeweiligen Partnerstadt widmen. So gibt es auf Trierer Seite die Weimar-Gesellschaft Trier und auf Weimarer Seite die Trier-Gesellschaft Weimar. Beide Vereine kümmern sich um die Repräsentation der Städtepartnerschaft und haben sich vor allem dem kulturellen Austausch und der gegenseitigen Unterstützung verschrieben.
Eine typische Städtepartnerschaft
Typisch für eine Städtepartnerschaft eben. Die können aber nicht nur zwischen Städten im gleichen Land bestehen, sondern sind meist internationaler Natur. So hat die Stadt Trier selbst neun Partnerstädte, von denen nur Weimar in Deutschland liegt. Städtepartnerschaften gab es in Europa bereits recht früh. So wurde schon 836 eine Partnerschaft zwischen Paderborn und Le Mans urkundlich erwähnt und gilt damit als ältestes europäisches Ereignis dieser Art.
Häufig beruht solch eine Städtebeziehung auf gemeinsamen Eigenschaften wie Namensähnlichkeit, persönlichen Beziehungen oder einer ähnlichen Geschichte. Neben kulturellem Austausch bietet solch eine Partnerschaft auch die Möglichkeit der Hilfeleistung. So kann die Zusammenarbeit mit einer wirtschaftlich stabilen und wohlhabenden Stadt, bedürftigen Gemeinden durchaus als Unterstützung dienen.
Die neun Partnerstädte Triers verteilen sich über die ganze Welt und 5vier.de wird künftig jede Woche über eine andere Stadt berichten.
- Metz (Frankreich)
- Ascoli Piceno (Italien)
- Gloucester (Vereinigtes Königreich)
- Herzogenbusch (Niederlande)
- Pula (Kroatien)
- Fort Worth (Vereinigte Staaten)
- Weimar (Deutschland)
- Nagaoka (Japan)
- Xiamen (Volksrepublik China)
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