Vom 13. April bis zum 13. Mai fand die Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier statt. Insgesamt fanden 550.000 Pilger nach Trier. Jetzt ist der Rock wieder verhüllt und wird für lange Zeit in der Heilig-Rock-Kapelle des Trierer Doms verschwinden.
Der Heilige Rock in Trier. Ein Grund für fast 550.000 Menschen zum Trierer Dom zu pilgern. Am gestrigen Sonntag ging die Wallfahrt mit einem festlichen Gottesdienst zu Ende. Um genau 20:20 Uhr wurde die Reliquie von Dompropst Prälat Werner Rössel und Mons. Dr. Georg Bätzing wieder verhüllt. Nun verschwindet der Heilige Rock für ungewisse Zeit wieder in der Heilig-Rock-Kapelle des Trierer Doms, wo er für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.
Überlieferungen nach brachte Helena, die Mutter Konstantin des Großen, den Heiligen Rock nach Trier. 1512 fand die erste Wallfahrt in Trier statt. Dieses Jahr wurde deswegen nicht nur die Wallfahrt an sich gefeiert, sondern auch deren 500-jähriges Bestehen.
Was sagen die Trierer?
Doch wie sieht es bei den Trierern nach dem Großereignis aus? Waren die Geschäftsleute zufrieden? Hatten sie mehr zu tun? Wir haben uns in der Trierer Innenstadt umgehört und einige Stimmen für euch gesammelt:
Eine Passantin fand die Wallfahrt und das ganze Drumherum sehr schön und auch gut organisiert. „Ich bin aber jetzt auch froh, dass es wieder vorbei ist. Ich muss jeden Tag in die Stadt, weil ich hier arbeite. Endlich ist das noch mal etwas entspannter. Während der Wallfahrt war der Gang durch die Stadt eher ein Slalom-Lauf. Man musste sich überall durchquetschen.“
Mit dieser Meinung steht die Dame nicht alleine da: „Die Wallfahrt ist ein wichtiges Event für Trier. Nicht jede Stadt hat so eine Kostbarkeit zu bieten und, wenn dann alles gut läuft, ist es ja auch eine gute Werbung für die Stadt. Irgendwann sollte man aber auch wieder in den Normalmodus zurückkehren. Ich habe die Stadt, außer wenn es ganz wichtig war, eher gemieden.“
Und die Geschäftsleute?
Und was sagen die Inhaber der Trierer Geschäfte? Hier herrscht eine Meinung. „Die Stadt war zwar voller Pilger, aber von denen sind nur wenige einkaufen gegangen. Meistens hatten die ja einen strengen Zeitplan und wurden nur zu den Sehenswürdigkeiten gelotst. Und wenn sich doch mal welche in die Läden verirrt haben, haben sie leider nicht viel gekauft. Meist waren das nur Kleinigkeiten“, erzählt eine Verkäuferin. Ihre Kollegin kommt hinzu: „Ja und im Radio wurde immer angepriesen, dass am Wochenende wie viele Tausend Menschen in Trier erwartet werden. Die Leute, die nur shoppen wollten, hatten dann keine Lust darauf. Wir haben auch mit anderen Geschäften gesprochen. Bei denen war es dasselbe.“
Am letzten Wochenende der Wallfahrt sind noch einmal rund 50.000 Menschen nach Trier gekommen und nutzten die letzte Chance die Tunika Christi zu bewundern. Den Schaff-Rock vor der Konstantinbasilika kann man noch bis zum 18. Mai sehen, bevor er zu seinem nächsten Standort vor dem Robert-Schumann-Haus gebracht wird.
Die Wallfahrt war ein großes Event in Trier und wurde gut organisiert. Vor allem den rund 2300 ehrenamtlichen Helfern ist an dieser Stelle noch Mal ein großes Lob auszusprechen. Wann die Heilig-Rock-Wallfahrt das nächste mal stattfindet, kann noch nicht gesagt werden, denn die Reliquie wurde nun für unbestimmte Zeit verschlossen.
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