Seit über zehn Jahren wirbt die rheinland-pfälzische Polizei mit ihrer Präventionskampagne „Wer nichts tut, macht mit“ für mehr Zivilcourage und Bürgersinn in der Bevölkerung. Am gestrigen 24. Februar empfing Polizeipräsident Lothar Schömann Bürgerinnen und Bürger, die im Sinne einer engagierten Zivilgesellschaft als Zeuge einer Straftat oder Helfer in einer Notsituation Mut bewiesen haben, die Gleichgültigkeit zu überwinden und zu helfen.
Polizeipräsident Lothar Schömann hat heute erstmals acht Männer und Frauen empfangen, die Zivilcourage bewiesen und sich in besonderem Maße für andere eingesetzt haben. „Wir ehren heute Bürgerinnen und Bürger, die durch ein besonderes Engagement einen wichtigen Beitrag für unsere Sicherheit geleistet haben. Einen wichtigen Beitrag auch für die Arbeit der Polizei, die Straftaten aufzuklären und zu verhüten hat. Aber darüber hinaus vor allem ein deutliches Signal für eine dem Gemeinwesen zugewandte Zivilgesellschaft“, führte Schömann in seinen Dankesworten aus. In Anerkennung ihres vorbildlichen Verhaltens erhielten eine Frau und sieben Männer eine Urkunde sowie ein kleines Präsent aus den Händen des Polizeipräsidenten.

Thomas Schmitt, Franz-Josef Diederich, Daniel Rumore, Matthias Bambach, Johannes Leiendecker, Mark Hosp, Carsten Sohn und Polizeipräsident Lothar Schömann (v.l.n.r.) – vorne sitzend: Sarah Linscheid
Für Daniel Rumore war es bereits die zweite Ehrung binnen drei Monaten. Anfang Dezember 2010 wurde er von Staatsminister Karl Peter Bruch mit dem ersten Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. Er hatte im Oktober 2009 durch sein engagiertes Einschreiten dazu beigetragen, in Trier einen Raubüberfall auf eine hilfebedürftige Seniorin aufzuklären.
Mitte November 2010 nahm sich Johannes Leiendecker in Trier-Irsch bei winterlichen Temperaturen seines betagten und erschöpften Nachbarn an, der sich zuvor aus seinem Haus ausgesperrt und über anderthalb Stunden in der Kälte verharrt hatte.
Einen mutmaßlichen Suizid konnte Thomas Schmitt am 28. November 2010 am Moselufer zwischen Kenn und Longuich verhindern. Er zog ohne Rücksicht auf seine eigene Gesundheit eine stark unterkühlte Frau aus dem Wasser und rettete ihr damit das Leben.
Sarah Linscheid und Carsten Sohn unterstützten die Polizei am 24. November 2010 in Wittlich bei der Festnahme eines flüchtenden und mit Haftbefehl gesuchten Straftäters. Der Mann war zuvor zwei Polizeibeamtinnen aufgefallen, die privat in der Wittlicher Innenstadt unterwegs waren und sich in den Dienst versetzten, um den ihnen bekannten Mann festzunehmen.
Ebenfalls am 24. November fiel Franz-Josef Diederich in Trier-Euren ein Mann auf, auf den die Beschreibung eines Tatverdächtigen passte, der vermutlich tags zuvor eine Poststelle in Trier-Süd überfallen wollte und nach dem die Polizei fahndete. Der Zeuge informierte die Polizei, die den Mann wenige Minuten später festnehmen konnte. Diese räumte eine gleichgelagerte Tat am 22. Oktober ebenfalls auf die Poststelle in Trier-Süd ein.
Mark Hosp wurde am 12. Januar dieses Jahres Zeuge eines Handtaschendiebstahls in Wittlich. Er verfolgte den Täter und verständigte gleichzeitig über sein Mobiltelefon die Polizei. Wenige Minuten später nahm eine Zivilstreife den Tatverdächtigen fest.
Matthias Bambach beobachtete am 27. Januar 2011 in einem Supermarkt in Trier, wie ein Unbekannter beim Bezahlen plötzlich in die Kasse langte und ein Bündel Geldscheine ergriff. Der Zeuge packte den Täter, der sich daraufhin wehrte, und konnte ihn gemeinsam mit dem Marktleiter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
Polizeipräsident Schömann kündigte an, dass er auch künftig couragierte Bürgerinnen und Bürger einladen werde, um ihnen seinen persönlichen Dank auszusprechen. Denn erfolgreiche Polizeiarbeit im Dienste der Sicherheit der Menschen in unserer Region ist auf eine solche Mitarbeit angewiesen, so Lothar Schömann.
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