Trier hatte diesen Winter keinen Winter. Nun sehen die Prognosen wieder wärmeres Wetter kommen und vielleicht sogar das Ende der kalten Zeit. Was das für die Moselregion bedeutet.
Wenn man die Tage das Fenster geöffnet hat, kam zwar kalte Luft ins Zimmer, aber mit ihr Sonnenschein und Vogelgezwitscher. Einen richtigen Winter gab es nicht – Schnee und Frost blieben im Moseltal fast vollständig aus, man hatte eher das Gefühl einen verlängerten Herbst zu erleben. Nun sehen die Prognosen des deutschen Wetterdienstes in der nahen Zukunft schon wieder wärmeres Wetter auf die Region zurollen – und prophezeien, dass es das mit dem Winter vollständig gewesen sein könnte.
Keine sichere Aussage möglich
Eine sichere Wettervorhersage über einen längeren Zeitraum (Wochen oder sogar Monate) zu machen, das ist fast unmöglich. Man kann lediglich Trends und Tendenzen ausmachen. Und die stehen für den Februar auf milden Temperaturen, viel Niederschlag und definitiv unwinterliche Wetterverhältnisse. Der deutsche Wetterdienst sagt frühlingshaftes Wetter und klare Luft voraus – vor allem für den Westen Deutschlands. Zwar heißt es derzeit, dass es im März und April gute Chancen auf einen späten Wintereinbruch gibt, aber ähnliche Langzeitprognosen wurden im November und Dezember 2013 auch für Januar und Februar 2014 getroffen, daher sind solche Aussagen mit Vorsicht zu genießen. Sicher dürfte lediglich sein, dass in den nächsten Wochen keine weiße Pracht zu erwarten ist – und das hat Folgen.
Die Natur kommt nicht klar
Vor allem für die Natur im Moseltal kann das warme Wetter schwere Folgen haben, denn die meisten Tiere und Pflanzen richten sich nicht nach dem Wetterdienst, sondern nach der Außentemperatur und Sonneneinstrahlung. Mit anderen Worten: schon jetzt kann man vereinzelt Triebe an den Bäumen sehen und – wie eingangs beschrieben – vor allem die Vogelwelt ist bereits fröhlich am Balzen. Sollte das Wetter nun mehrere Wochen den Gefrierpunkt nicht unterschreiten, kann es sein, dass einige Vogelarten sogar schon mit dem Nestbau beginnen, denn auch die Insektenlarven werden dann bereits schlüpfen. Bricht dann im März oder April der Winter doch noch einmal ein, dann ist das zwar toll für uns, denn es wird wenige Mücken und Bremsen geben, aber für den Rest der Tierwelt heißt das, dass eine wichtige Nahrungsgrundlage am unteren Ende der Nahrungskette wegbricht. Das bedeutet wiederum weniger Nachwuchs und damit die Gefahr von Schädlingswellen im Spätsommer, die vor allem die Winzer und Agrarwirte der Region treffen könnten. Also wird nicht nur die Natur von den verschobenen Temperaturen getroffen.
Emotionsachterbahn, nicht nur für Sensible
Der Sonnenschein und die warme Luft können auch die Menschen beeinflussen. Wir alle kennen die vielerorts heißersehnten „Frühlingsgefühle“, die uns nach dem langen Winterdunkel wieder ans Moselufer und in die Eiscafés treiben. Diese werden in erster Linie – ähnlich wie bei allen anderen Tieren auch – durch das vermehrte Sonnenlicht ausgelöste Veränderung unserer Körperchemie hervorgerufen. Soweit so gut – aber wenn es dann plötzlich wieder dunkel und kalt wird, fallen viele in ein Loch – schlechte Laune, Müdigkeit und Kopfschmerzen sind häufige Folgen. Auch Depressionen treten in einer solchen Situation häufiger und heftiger zu Tage.
Was man tun kann
Auf jeden Fall sollte man nicht über das Wetter meckern – das ist nur zusätzlicher Stress. Mediziner empfehlen jedes Quäntchen Licht mitzunehmen, das man kriegen kann – also dicke Jacke an und nichts wie raus an die frische Luft! Sollte es dann zum Oster-Winter kommen, nützen künstliches Licht (vor allem Kerzen und Tageslichtlampen) und gesunde, vitaminreiche Ernährung. Für besonders Anfällige kann auch ein Besuch im Solarium Abhilfe schaffen.
Vor allen Dingen aber darf man eines nicht tun: in die Kältestarre verfallen. Bewegung und ein aktiver Kreislauf sind in einer solchen Situation wichtiger denn je.
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