Von Niklas Stilz
Nach dem gestrigen Erfolg des SVE über Luxemburgs Erstligisten CS Grevenmacher steht eine Sache fest: Die Eintracht bleibt in der gesamten Vorbereitung ohne Niederlage. Das Team hat ansprechende Leistungen gezeigt, der Kader wirkt ausgeglichen und schon nach wenigen Wochen einigermaßen eingespielt. Jede Position scheint derzeit hart umkämpft, davon ist nach der Verpflichtung von Jerôme Reisacher auch die des Torhüters nicht mehr ausgenommen. Angst vor eine Degradierung hat der bis dato etatmäßige Stammkeeper Chris Keilmann aber nicht.
Bereits am Freitag hatte der SVE sein vorletztes Testspiel bestritten, im Neunkirchner Ellenfeldstadion trennte man sich von Oberligist Borussia Neunkirchen 1:1. In einer intensiven und umkämpften Partie hatte der französische Neuzugang Rudy Carlier die Moselstädter kurz vor dem Pausenpfiff in Führung gebracht, ehe Felix Dausend nach gut einer Stunde im Nachschuss den Ausgleich für die Saarländer erzielte. „Man hat gesehen, dass sie richtig gut dagegen gehalten und uns das Spiel sehr schwer gemacht haben. Leider haben wir uns kaum Chancen erspielt, mit dem Unentschieden können wir am Ende ganz gut leben. Gegen Neckarelz sieht das wieder ganz anders aus“, bilanzierte Keeper Chris Keilmann seinen letzten Test vor dem Auftakt in die neue Regionalliga-Saison. Beim gestrigen Aufeinandertreffen mit CS Grevenmacher aus Luxemburgs erster Spielklasse war Keilmann gar nicht erst mitgereist, das Tor hüteten beim 1:0-Sieg des SVE jeweils eine Halbzeit lang Dominik Thömmes und Neuverpflichtung Reisacher.
Für das Team mit der Porta Nigra auf der Brust bedeutete der Erfolg über Grevenmacher gleichzeitig auch, dass man die gesamte Vorbereitung tatsächlich ohne eine einzige Niederlage überstanden hat. Obwohl Trainer Peter Rubeck beim Auftritt seiner Mannschaft im Ruwertal vor einer Woche noch sagte: „Ich hoffe ja so ein bisschen, dass die Jungs vielleicht auch mal ein Spiel verlieren“, dürfte der Coach alles in allem zufrieden sein mit den Leistungen seines jungen Teams. Auch Keilmann findet für die Vorbereitung der Blau-Schwarz-Weißen nur positive Worte: „Wir haben nicht eine einzige Niederlage kassiert. Auch wenn man ja sagt, dass das vielleicht nicht ideal ist, zeigt es doch die Qualität in der Mannschaft. Wir haben unter anderem gegen Drittligisten aus Deutschland und gegen Zweitligisten aus Belgien gezeigt, dass wir eine sehr gute Truppe haben.“
Gute Stimmung und hohe Ziele
Die Gründe für das in der Vorbereitung erfolgreiche Abschneiden der Trierer sind vielfältig, das junge Team ist auch mit geringen Mitteln sehr ausgeglichen zusammengestellt. Kaum ein Akteur kann sich seiner Position in der Startelf aktuell sicher sein, in der Breite ist die Mannschaft wohl stärker als im Vorjahr. Insbesondere die jungen Eigengewächse aus A-Jugend und U23 der Eintracht spielten sich in den Testspielen in den Vordergrund. So dürfen sich unter anderem Gianluca Bohr, Robin Koch, Sebastian Schmitt und insbesondere Matti Fiedler Hoffnungen auf einige Einsätze in der Regionalliga-Mannschaft machen. Ein weiterer Faktor für die guten Ergebnisse des SVE ist, dass das Team bereits jetzt gut zusammengewachsen ist, wie auch Chris Keilmann bestätigt: „Wir haben wirklich eine super Truppe. Die Atmosphäre ist toll und es gibt überhaupt keinen Ärger in der Mannschaft. Außerdem kommen die vielen jungen Spieler auch sehr gut mit den älteren aus.“
Durch die guten Leistungen in den vergangenen Wochen nährt sich natürlich auch die Hoffnung bei den Fans, in der neuen Saison wieder eine gute Rolle spielen zu können. Gerade in Anbetracht der anfänglichen Skepsis bezüglich des neuen Konzepts sind viele Anhänger umso zufriedener mit den Darbietungen ihrer Mannschaft. Auch innerhalb des Teams ist die Erwartungshaltung im Vergleich zur Vorsaison kaum gesunken, das Selbstvertrauen groß. „Wie jedes Jahr, wollen wir natürlich auch in dieser Saison wieder vorne mitspielen. Die meisten wünschen sich natürlich den Aufstieg, aber wenn es Teams gibt, die den vier- bis fünffachen Etat haben, wird das natürlich wahnsinnig schwer“, erlaubt Chris Keilmann einen Blick auf die Zielsetzung innerhalb der Mannschaft.
„Ich gehe davon aus, in Neckarelz im Tor zu stehen“
Zu den ganz persönlichen Zielen des jungen Keepers gehört es natürlich auch, selbst die Nummer eins im Tor der Rubeck-Elf zu sein. Trotz der Verpflichtung von Konkurrent Reisacher und einigen kleineren Unsicherheiten in den Testspielen, gibt sich der ehemalige Lauterer selbstbewusst: „Solche Dinge gehören zu einer Vorbereitung dazu. Macht man einen Fehler, muss man es halt im nächsten Spiel besser machen. Peter Rubeck und auch unser Torwarttrainer Michael Weirich geben mir extremes Selbstvertrauen. Deshalb gehe ich auch davon aus, dass ich in Neckarelz im Tor stehen werde.“
Neben der endgültigen Entscheidung im Tor wird Cheftrainer Rubeck gegen Ende der Woche noch eine weitere wichtige Personalfrage klären. Dann wird verkündet, wer die Blau-Schwarz-Weißen in Zukunft als Kapitän aufs Feld führt. Am Rande des Testspiels gegen die SG Ruwertal am vergangenen Mittwoch erklärte der Coach: „Ich habe natürlich schon einen Kandidaten im Kopf. Es wird wohl jemand sein, der nicht sowieso schon ein geborener Führungsspieler ist, sondern vielleicht jemand, der in Zukunft einfach etwas mehr Verantwortung übernehmen soll.“
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