Von Florian Schlecht (Text) und Anna Lena Grasmück (Fotos)
Am Montag startete Eintracht Trier mit der Winter-Vorbereitung. Ohne Narciso Lubasa, der nur noch mit dem Rheinlandliga-Team trainieren wird. Die Verantwortlichen hoffen auf einen Wechsel des Deutsch-Angolaners bis zum 31. Januar. Eine gute Nachricht gab es am Abend vom Supporters Club Trier: Die Fanaktion, einen Neuzugang finanzieren zu wollen, hat schon 7500 Euro eingebracht.
Einsame Runden um das Moselstadion waren das Startprogramm für die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Trier, die am Montag wieder das Training aufgenommen haben. Um 9.30 Uhr versammelte Trainer Roland Seitz die Mannschaft zur ersten Kabinenansprache des Jahres, danach ging es raus in die Kälte. Während die Torhüter Stephan Loboué und Andreas Lengsfeld auf dem Rasen den Bällen von Sascha Purket hinterher hechteten, liefen die Feldspieler die ersten Kilometer. Bis auf eine Ausnahme. Denn Narciso Lubasa fehlte beim Auftakt. Der Mittelfeldspieler soll zukünftig nur noch mit der Rheinlandliga-Reserve trainieren. „Er hat seine Chancen gehabt in der Vorrunde und sie nicht genutzt. Der Trainer war nicht zufrieden mit ihm“, begründete Geschäftsführer Dirk Jacobs die Maßnahme. „Die Gründe sind rein sportlicher Natur. Menschlich hat sich Narciso zu 100 Prozent korrekt verhalten.“
Die Verantwortlichen hoffen nun darauf, dass Lubasa noch in der Winterpause einen neuen Verein findet. „Wir werden ihm keine Steine in den Weg legen“, sagte Ernst Wilhelmi bereits vor der Winterpause. Der Neuzugang von Alemannia Aachen konnte nicht an die Erwartungen anknüpfen, die mit seinem Wechsel im Sommer verknüpft waren. In der Vorbereitung zog sich der Deutsch-Angolaner einen Muskelfaserriss zu, fand nicht mehr zu seiner Form und konnte sich bei seinen Kurzeinsätzen selten für weitere Aufgaben empfehlen. Lediglich 116 Regionalliga-Minuten hat der 23-Jährige bislang für Trier absolviert. Sein Berater Björn Krohn war schon eingeweiht in die Maßnahme. „Das ist so abgesprochen und sicher nicht der Optimalzustand, den wir uns wünschen. Jetzt müssen wir schauen, ob es eine Lösung gibt, mit der alle Seiten zufrieden sein können.“ Beim Gespräch mit 5vier am Montag konnte Krohn jedoch noch keinen neuen Stand vermelden. „Im Fußball kann alles aber auch immer schnell gehen.“
Fanaktion hat schon 7500 Euro eingebracht
Neue Gesichter tauchten beim Trainingsauftakt noch nicht auf. Mit Erik Michels soll immerhin ein Eigengewächs häufiger dazustoßen, das durch ein Freiwilliges Soziales Jahr an einer Grundschule in Konz jedoch nicht immer frei hat. Was Transfers betrifft, da steht zumindest ein erster Zeitplan. „Wir sondieren den Markt und schauen nach einem Spieler, der uns wirklich weiterhilft“, betonte Jacobs, der eine Hängepartie bis Ende Januar erwartet.
Immerhin sind durch die Fanaktion, einen Neuzugang finanzieren zu wollen, bereits 7500 Euro zusammen gekommen. Beim Neujahrskegeln des Supporters Club Trier (SCT) kamen zuletzt alleine schon 290 Euro zusammen. Nach dem Interview in der „11 Freunde“ ging sogar eine Spende aus dem schwedischen Kalmar auf dem Konto ein. Beim Testspiel gegen Kaiserslautern am Samstag (14 Uhr) wollen die Fans Spenden sammeln. „Eine sensationelle Sache, wie die Anhänger Eigeninitiative ergreifen“, bewertet Jacobs das Engagement rund um den Verein. Wenn die Summe weiter steige, ist diese bereits eine erste Anschubfinanzierung für eine Offensiv-Verstärkung.
Fuchs bricht Training ab
Bedauerlich: Roland Seitz wollte zu all diesen Fragen nichts sagen. Der Trainer wünschte den wartenden Journalisten am Gelände ein frohes neues Jahr – und entschwand anschließend wortlos in die Kabine. Dabei gab es eine Menge offener Fragen. Denn mit Markus Fuchs und Christoph Anton kehrten auch zwei langzeitverletzte Spieler ins Training zurück. Mit wechselhaftem Erfolg. Während Anton („Ich fühle mich gut. Nach dieser Woche weiß ich endgültig, wie der Fuß reagiert“) schon ein rasantes Tempo vorlegte, musste Fuchs seine zaghaften Laufversuche abbrechen. Den Angreifer plagt immer noch ein Abriss des kleinsten Muskels in den Adduktoren. „Ich habe lieber aufgehört, weil wieder Probleme aufgetreten sind.“ Unklar ist, ob der 32-Jährige wegen der Verletzung noch operiert werden muss. „Ich weiß es momentan nicht.“
Gar auf Krücken tauchte Rudi Thömmes am Trainingsgelände auf. Der Co-Trainer ist nach einem Achillessehnenriss aber wieder auf dem Weg der Besserung. Und wenn es um Fußball geht, da ist er ein harter Kerl. „Ich probiere, bei den Einheiten auf dem Platz zu stehen, um alles im Blick zu haben. Außerdem kann ich mich hier direkt behandeln lassen.“ Je zwei Einheiten stehen in den nächsten Tagen auf dem Stundenplan. Morgens wird gelaufen, nachmittags mit dem Ball gearbeitet. Leistungstests sind nach Angaben von Thömmes bislang nicht geplant. Die ersten Härtetests stehen zum Wochenende an. Beim Hallenturnier in Saarbrücken muss am Freitag bereits eine Mannschaft für die Vorrunde abgestellt werden.
+++Eintracht in Kürze+++
Jahreskarteninhaber haben freien Eintritt zum FCK-Testspiel – Zum Vorbereitungsmatch gegen den 1. FC Kaiserslautern genießen Jahreskarteninhaber des SV Eintracht Trier 05 gegen Vorlage ihres gültigen Tickets freien Eintritt. Ansonsten gelten die in der Regionalliga Südwest üblichen Preise (Sitzplatz Vortribüne: ab 12,50 Euro; Stehplatz Erwachsene: 8,50 Euro; ermäßigt: 6,50 Euro; Kinder erhalten weitere Preisnachlässe). Die Kassen und Tore des Moselstadions öffnen am Samstag um 12.30 Uhr.
BVB-Fan aus Schoden will wieder angreifen – 5vier sprach vor dem Trainingsauftakt mit Christoph Anton über seine Comeback-Bemühungen. Hier geht es zum ausführlichen Artikel.
„kicker“ berichtet über das „Armenhaus Regionalliga“ – Das Fachmagazin „kicker“ hat eine lesenswerte Reportage zum „Armenhaus Regionalliga“ geschrieben. Dort wird geschildert, wie die Vereine in der Viertklassigkeit unter finanziellen Belastungen leiden. Der Artikel ist in der Printausgabe vom Montag zu lesen.
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