Von Florian Schlecht
In sieben Ländern hat Sylvano Comvalius Fußball gespielt und war oft viele Kilometer von seiner Heimatstadt Amsterdam entfernt. 5vier unterhielt sich mit dem Angreifer von Eintracht Trier über die Bedeutung von Weihnachten.
Zwei Wochen hat Sylvano Comvalius noch Zeit zur Erholung, bis der Angreifer mit Eintracht Trier wieder in die Vorbereitung startet. Die Feiertage genießt der Niederländer aus einem besonderen Grund. „In den Jahren, in denen ich als Fußballer oft nicht zu Hause war, ist mit Weihnachten noch wichtiger geworden“, sagt der 26-Jährige, der schon in sieben Ländern spielte und regelmäßig mit einer großen Verwandtschaft um den Tannenbaum sitzt.
„Mein Vater hat sieben Geschwister, meine Mutter acht. Dann kommen noch die 30 Cousins und Cousinen dazu. Da kann man sich vorstellen, dass bei uns eine Menge los ist“, lächelt Comvalius, der auch als Weltenbummler regelmäßig mit der Familie feiern konnte. Egal, ob er in Malta, Schottland, Kuwait, Kasachstan oder China unterwegs war: „Es ist erstaunlich. Ich war immer an unterschiedlichen Orten auf der Erde. Aber an Weihnachten haben wir uns immer gesehen.“
Dabei erlebte Comvalius ganz unterschiedliche Feiertage. „Als ich in Malta war, haben mich meine Verwandten besucht. In den Niederlanden hätten wir Eis laufen können, bei mir konnten wir kurze Hosen tragen. Es war 20 Grad warm.“
Das schönste Fest erlebte der Torjäger im Jahr 2010, als sein Sohn Milan auf die Welt kam. Comvalius hing aber noch in Schottland fest. „Die Liga hat keine Winterpause gemacht – und mein Vertrag lief noch bis Januar.“ Kräftige Schneefälle sorgten dann aber für eine Reihe von Absagen. „Ich bin damals zum Vorstand gegangen und habe ihnen meine Lage geschildert. Sie haben mich frühzeitig gehen lassen.“ Und der frisch gebackene Vater konnte am Heiligabend in ein Flugzeug in Richtung Amsterdam steigen. „Das Fest habe ich wirklich genossen.“ Leichter war es für ihn in der Zeit in Kasachstan und China, die Heimreise anzutreten. „Dort war die Saison schon im November vorbei.“
Weihnachtsmärkte, New York und Aufstiegskampf
In Trier lernte Comvalius noch einmal einen neuen Genuss kennen – die Weihnachtsmärkte. In der Stadt schlürfte er gerne mal einen Kakao, guckte in die leuchtenden Augen der Besucher, staunte über die Stände mit Germknödeln, Spielzeug und Glühwein. „Ich liebe solche Traditionen. Die meisten Menschen in den Niederlanden mögen diese Märkte sehr gerne. Meine Mutter ist dafür schon mit einer Busgruppe nach Deutschland gefahren“, lächelt der Stürmer, der in Holland den größten Festtag jedoch schon am 5. Dezember hat. „Bei uns ist der Nikolaus noch viel populärer. Er kommt mit dem Dampfschiff und bringt viele Geschenke mit. Die Ankunft wird live im Fernsehen übertragen“, erzählt Comvalius.
Einer weiteren Leidenschaft bleibt der Angreifer aber auch während der Feiertage treu. Wenn er in der Regionalliga Südwest im Jahr 2014 wieder auf Torejagd im Aufstiegsrennen geht, hat er bis dahin wieder wieder viele Kilometer in den Knochen. „Amsterdam, ein paar Tage New York – und vielleicht geht’s dann noch zu ein paar Freunden nach Malta“, schildert der Weltenbummler mit dem Faible für Weihnachten schmunzelnd seinen Urlaubsplan.
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