Seit über sechs Jahren erfolgreich als Band unterwegs, bald drei Alben und Konzerte im In- und Ausland, darunter ein Gig bei Rock am Ring: Die Trierer Rockband Project 54 hat sich längst auch überregional einen Namen gemacht. Am 17. März erscheint ihr neues Album „Everything Else In Between“.
Dass Sänger und Gitarrist Patric Klink nicht nur ein guter Musiker ist, sondern sich auch in den „Momentaufnahmen des täglichen Wahnsinns“ (so eine Selbstbeschreibung der Band) zuhause fühlt, hat er nicht zuletzt in seiner Kolumne hier auf 5vier.de unter Beweis gestellt. Das merkt man auch auf der Bühne: Da werden Witz und Irrsinn versprüht, wie man ihn nur selten findet. Paddy, Marcel „Schmigga“ (Bass) und Stefan (Schlagzeug) haben einfach einen wahnsinnigen Spaß, und das springt naturgemäß auch auf den gelangweiltesten Zuhörer über.
Gut gelaunt sind nicht nur die Musiker, sondern auch die Musik: Aufgespielt wird moderne, unkomplizierte Rockmusik, inspiriert von Bands wie Green Day, Blink 182 oder Rise against.
Eine Erfolgsgeschichte aus Trier
Seit dem Debütalbum „Puporoska Island“ 2006 haben die Newcomer bereits auf mehreren Hundert Konzerten und Festivals gespielt, unter anderem auf dem Mach-1-Festival, bei RTL „Top of the Pops“ und natürlich darf man den Auftritt bei Rock am Ring 2010 nicht vergessen. Dazu kam es so: Auf dem jährlichen rheinland-pfälzischen Wettbewerb für Nachwuchsbands, dem „Rockbuster“, belegten die Jungs den zweiten Platz. Die besten drei Bands haben eine Chance, vom Veranstalter für Rock am Ring ausgewählt zu werden. Dass die Wahl auf Project 54 fiel, überraschte die Band genauso wie die Erstplatzierten: Da die Band musikalisch so gut ins Konzept passte, wurden sie anstelle der Gewinner von der Marek Lieberberg Konzertagentur an den Ring geschickt. Das führte dann vor zwei Jahren zu einem Auftritt auf der Alternastage und zu dem laut „Paddy“ Klink „besten Tag unseres Bandlebens“. „Das sind Impressionen für die Enkelkinder“, schreibt die Band auf ihrer Facebook-Seite.
Anlässlich des am 17. März erscheinenden Albums, sprach Paddy Klink mit uns über die Zukunft, seine Musik und eisgekühlten Jägermeister.
5vier.de : Wie würdest Du euer neues Album jemandem beschreiben, der noch nie etwas von euch gehört hat?
Ich würde es musikalisch als eine gesunde Mischung aus Green Day, Blink 182 und Rise Against beschreiben. Also „mitsingtechnisch“ wohl eher kommerziell, aber doch immer noch mit einem Hauch des Alternativen. Textlicher Inhalt, der von Herzen kommt, allerdings einschlägt wie mit der Faust mitten ins Gesicht. Offen und ehrlich. Als Pressetext zum neuen Album haben wir uns Folgendes von der Seele geschrieben: „Das Leben und alles zwischendrin. Die wertvollen kleinen Dinge, die man gerne mal aus den Augen verliert.“
Ganz sicher eine Platte zum glücklich sein oder glücklich werden. Als Grundlage zum Abtanzen oder Abschütteln des alltäglich angestauten Frusts. Wenn DAS nicht Lust auf „MEHR“ macht, dem kann ich auch nicht helfen. Der soll doch Musikantenstadl gucken gehen! (lacht)
5vier.de: Und wie würdest Du das neue Album jemandem beschreiben, der schon seit 2006 Fan ist?
Hoffentlich genau das, was Ihr Euch nach unserem „Confessions“ Album erhofft habt und hoffentlich viel mehr als Ihr Euch gewünscht habt!
5vier.de: Ist es ein „typisches“ Project 54-Album, oder habt ihr Mal was ganz Neues ausprobiert?
Von der Basis an auf jeden Fall. Wir wollen ja auch Project 54 bleiben. Natürlich streben wir nach musikalischer Perfektion (die wir übrigens NIE erreichen werden). Aber wir haben es nicht darauf abgesehen anderen Bands das Wasser reichen zu können, die den ganzen Tag nix anderes als Musik machen. Wir sind Arbeiter und die Bühne gehört uns am Wochenende! Wir haben viel mehr davon, MIT den Leuten auf dem Konzert Spaß zu haben, um nachher glücklich nach Hause fahren zu können, als ein Solo zu reißen, das keine Sau vom Hocker reißt.
Das einzig wirklich „Neue“ ist die Verwendung eines Synthie-Samplers bei einem Song, was wieder mehr in die Pop-, als in die Punkrock-Schublade gehört und es ist auch wieder eine Ballade vertreten, die bei Confessions gefehlt hat. Außerdem wird diese Ballade durch ein echtes Cello zu einem Song mit Herz und richtig viel Tiefgang. Jupiter Jones sind so ja auch berühmt geworden (grinst).
5vier.de: Wie sehen eure (musikalischen) Pläne für die Zukunft aus? Meinst Du, man wird euch auch mal auf der RaR Mainstage erleben können?
Das wage ich sehr, zu bezweifeln. Aber ich würd natürlich nicht absagen, wenn die Anfrage kommt. Nur würd ich lieber in 100 Clubs übers Land verstreut vor ’ner handvoll Leuten spielen, denen wir das mitgeben können, was wir auch für sie mitgebracht haben, anstatt vor 80.000 Leuten die „dicken Eier“ raushängen zu lassen. Natürlich freut sich jede Band über ihre „Minutes of Fame“. Die hatten wir bereits auf der Alternastage 2010. Ich will es auch nicht missen. Aber darauf sollte man auch langsam hinarbeiten.
Musikalische Pläne: Die CD an die Frau und an den Mann bringen. Singende Menschen auf unseren Konzerten. Schweißnasse T-Shirts nach einer Stunde Rock ’n‘ Roll, dann ein kühles Bier im Backstageraum und im Anschluss Quatschen mit den Leuten, die einen „bewundern“ oder sich für den schönen Abend bedanken wollen. Wir haben jetzt so viel Inspiration, Herzblut und Kohle in „Everything else in between“ gesteckt – ein weiteres Album liegt erst mal in ferner Zukunft. Jetzt wird wieder gerockt!
5vier.de: Wenn Du dir eine Person aussuchen könntest (z.B. Lemmy Kilmister, Till Lindemann), die auf eure Releaseparty kommt, wen würdest du wählen?
Die kommen doch beide, watt willst de eigentlich (lacht)? Ganz ehrlich? Was mach ich dann mit denen? Klar gibt’s da so einige Leute, die ich gerne mal treffen würde, aber nicht unbedingt im Rahmen unserer Release Party. Im kleinen Saal der Tufa ist Platz für 200 Leute. Den haben wir bisher zwei Mal voll bekommen. Das wird dieses Mal sicherlich auch funktionieren. Aber dann bevorzuge ich wirklich, dass unsere Freunde, andere Bandkollegen, unsere Familien, unsere alten und neuen Fans da sind, damit wir im kleinen Kreis die Geburt unseres CD-Nachwuchses feiern können. Falls Lemmy oder Till dennoch kommen wollen, dann sind die herzlich für die zweite Release Party am 30. März in der Rockhal in Luxembourg eingeladen. Da passen glaub ich 4.000 Leute in den Club. Der Jägermeister steht schon kalt!
5vier.de:Möchtest du den Lesern noch irgendwas mit auf den Weg geben?
17. März 2012 TUFA TRIER: Erscheinen Sie, sonst weinen Sie!
5vier.de: Paddy, wir danken dir für das Gespräch.
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