Die Gladiators Trier gehen durch den zweiten Auswärtssieg in Folge im Halbfinale der 2. Basketballbundesliga gegen die Crailsheim Merlins mit 1:0 in Führung. Nach einer starken Partie konnten sich die Gladiators mit 87:83 durchsetzen. Top-Scorer der Trierer war Jermaine Bucknor.
Gladiators siegen in den Schlusssekunden
Trier/Ilshofen. Die ganze Halle bebte. Die Fans der Crailsheim Merlins versuchten alles, um Thomas Grün zu verunsichern und abzulenken. Der Luxemburger musste nur diese zwei Freiwürfe versenken um den Gladiators Trier den Auswärtssieg zu sichern. Grade er, der in dieser Saison in dieser Disziplin kleinere Schwierigkeiten verzeichnete, hatte es nun in der Hand. Der Lärmpegel in der Halle ohrenbetäubend.
Zuvor hatten die Gladiators eine starke Auswärts-Partie gezeigt. Vor allem in der ersten Hälfte konnten die Gäste aus Trier mit einem ruhigen und umsichtigen Aufbau und einer bombensicheren Verteidigung die Gastgeber aus Crailsheim vor Probleme stellen. Trier startete ungewöhnlich mit Luka Buntic auf der Center-Position. Und der Big Man machte seine Sache sehr gut, bewegte sich gut in der Zonenverteidigung, stellte gute Blöcke und fügte sich nahtlos in diese neue Rolle. Das Spiel startete mit einem gemeinsamen Abtasten. Schnell zeichnete sich jedoch ein emotionaler Playoff-Kampf ab. Beide Teams zeigten guten Teambasketball, auch wenn grade die Würfe aus der Distanz auf allen Seiten im ersten Viertel nicht so hochprozentig fallen wollten, wie gewohnt. Dank eines Dreiers von Derrick Marks sicherten sich die Merlins den 20:19-Zwischenstand nach dem ersten Viertel.
Bucknor dominiert das Spiel
Im zweiten Viertel dann drehten die Gladiatoren auf. Vor allem in der Verteidigung schafften sie nun die großen Stopps gegen eine starke Crailsheimer Offensive. Bei denen fiel nicht mehr viel, auch weil bei jedem Wurf eine Trierer Hand dazwischen war. Auch offensiv trafen die Gladiatoren nun hochprozentig. Allen voran Kyle Dranginis, der 8 seiner 14 Punkte im zweiten Spielabschnitt erzielte. Der Shooting Guard traf zwei wichtige Dreier und sorgte so dafür, dass die Gladiators die Führung eroberten. Ebenfalls on Fire: Kevin Smit. Der Shooting Guard erzielte drei Dreier in der ersten Hälfte und war mit 11 Punkten bis dato Top-Scorer seines Teams. Weil den Merlins gegen die Zonen-Verteidiger nichts einfiel, konnten die Gladiators eine sieben Punkte-Führung zur Pause halten: 37:44.
Auch nach der Halbzeit hielten die Gladiatoren die Intensität hoch. Wieder war es Kyle Dranginis der aus der Distanz traf. Immer wieder drehten sich die Akteure auf dem Parkett zur Gladiators-Bank um und pushen sich gegenseitig. Selbst wenn es mal nicht funktionierte wie gewollt – zum Beispiel als Dranginis einen Pass direkt in die Hände von Merlins Point Guard Frank Turner spielte – war das Team da und baute den Guard von außen wieder auf. Für diesen Teamspirit sprach auch die Leistung im dritten Viertel. Vier Spieler konnten zweistellige Punktezahlen auf sich den Statistikbogen bringen. Besonders aber Jermaine Bucknor drückte dem Spiel nun seinen Stempel auf. Der Kanadier erzielte neun Punkte im dritten Viertel und war dabei nicht nur aus der Distanz gefährlich. Bucknor zeigte tolle Floater und Stepbacks und war durch die Verteidigung der Zauberer kaum zu halten. Doch nicht nur bei ihm fielen jetzt die schweren Würfe. Auch Simon Schmitz zeigte nun, was er am Ball kann. Sehenswert sein Stepback-Wurf aus der Drehung zum 47:60. Der Kapitän zeigte insgesamt eine ganz starke Partie. Schmitz war immer zur Stelle und organisierte das Offensivspiel. Er zeigte, dass er nicht nur selbst als Schütze wichtig für die Gladiatoren ist, sondern auch als Organisator und kühler Kopf das Spiel lenken kann. Mit einem unerwartet hohen 59:73 ging es ins letzte Viertel.
Gladiators können am Dienstag eine Vorentscheidung herbeiführen
Hier wollten die Merlins es nochmal wissen. Während die Gladiators vor allem zum Ende hin Nerven zeigten und einige schlechte Wurfentscheidungen trafen, machte Crailsheim jetzt die Big-Plays und kam so nochmal auf zwei Punkte an die Gäste heran. Als Simon Schmitz dann an der Freiwurflinie zweimal verwarf, witterten die Gastgeber ihre letzte Chance. Mit zwei Punkten Rückstand zog Frank Turner zum Korb und traf den Layup nicht, weil die Gladiatoren konsequent verteidigten. Den Rebound pflückte Thomas Grün herunter, sicherte damit den Ball und ließ sich foulen um mit 8 Sekunden auf der Uhr an die Freiwurflinie zu gehen. Dort behielt der Luxemburger die Nerven, traf beide und sicherte damit den am Ende verdienten 83:87-Sieg für die Gladiators Trier in der Arena Hohenlohe in Ilshofen.
Marco van den Berg sagte nach dem Spiel, dass der Sieg erst mal bedeute, dass es 1:0 für Trier steht. Das sei eine gute Ausgangssituation für Dienstag. Die Mannschaft sei mental gut drauf. „Ich fand uns gerade am Ende noch in manchen Situationen zu hektisch, aber die ganze Mannschaft hat sich als Einheit präsentiert und somit verdient gewonnen. Jetzt wollen wir, dass die Schulen frei haben am Mittwoch und die Kids alle kommen können und der Oberbürgermeister allen Ratsmitgliedern eine Woche frei gibt, damit die auch alle kommen können (lacht). Nein. Wir freuen uns vor allem auf eine volle Arena Trier. Mit unseren Fans im Rücken können wir alles schaffen. Das haben wir immer gesagt und am Ende auch gezeigt.“
Durch den zweiten Sieg in fremder Halle und dem ersten Sieg im Halbfinale haben die Gladiators am Dienstag, 24. April, im Heimspiel in der Arena Trier die Möglichkeit, die Serie auf 2:0 zu erhöhen. Damit wäre am kommenden Freitag die Chance auf den Finaleinzug bereits in Ilshofen im zweiten Auswärtsspiel. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Die Gladiators hoffen nun auf eine pickepacke volle Arena, die sie im Kampf gegen die Zauberer lautstark unterstützt. Tickets für das Spiel am Dienstag um 20:00 Uhr gibt es unter www.römerstrom-gladiators.de/tickets, an allen Ticket Regional Vorverkaufsstellen und in der Geschäftsstelle der Gladiators (montags von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Am Spieltag bis 14:00 Uhr).
Statistik
Justin Alston (15), Kyle Dranginis (14), Kevin Smit (11), Jermaine Bucknor (18), Rupert Hennen, Lucien Schmikale (7), Simon Schmitz (9), Thomas Grün (2), Luka Buntic, Robert Nortmann (7), Anton Shoutvin (4).
Foto: Gladiators Trier
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