Am Samstagabend, 4. Oktober, trafen im ersten rheinland-pfälzischen Derby der Geschichte der Rollstuhlbasketball-Bundesliga (RBBL) die Goldmann Dolphins Trier und die Rolling Devils aus Kaiserslautern aufeinander. Der Aufsteiger aus der Pfalz kam dabei in der Arena Trier, der neuen Heimstatt der Dolphins, mit 93:38 (39:20) gehörig unter die Räder.
Trier. Von Beginn an war klar, wer Herr im Haus ist. Die Pfälzer, die ohne ihren Neuzugang Taz Capasso angetreten waren, kamen nicht gut in das Spiel. Die Gäste, die sich als Aufsteiger in der Liga etablieren wollen, wurden vom großen Druck der Trierer Defensive überrascht und fanden kaum freie Würfe. Auf Trierer Seite lief es gut. Das eingespielte Team der Vorsaison um Spielertrainer Dirk Passiwan konnte bereits zur Hälfte des ersten Viertels in Führung gehen (13:4). Kaiserslautern reagierte schon früh mit einer Auszeit. Ohne große Wirkung, denn mit 23:12 ging es in die erste Viertelpause.
Was dann passierte, konnte sich Spielertrainer Dirk Passiwan nach dem Spiel nicht erklären: „Vielleicht waren wir uns zu sicher.“ Die Dolphins verloren ihre klare Linie, das Spiel wurde zerfahrener auf beiden Seiten. Passiwan nahm eine Auszeit und die lauten Worte des Trainers zeigten Wirkung. Angetrieben durch den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft fand das Team zurück ins Spiel und konnte sich bis zur Halbzeit mit 39:20 absetzen.
In der zweiten Halbzeit versuchten die Devils eine andere Taktik. Mit einer Ganzfeldpresse wollte man dem Spielaufbau der Gastgeber begegnen, was zumindest eine Zeit lang funktionierte. Eine 6:0- Serie der Pfälzer ließ die rund 30 mitgereisten Fans wieder auf die Sensation hoffen. Erst nach drei Minuten im dritten Viertel gelang den Trierern der erste Punkt, den sie dann zu einer zehn-Punkte-Serie ausbauen konnten. Mit 63:28 ging es in das letzte Viertel.
Letztendlich spielten die Dolphins ihre Erfahrung aus und konnten sich geschickt Punkt um Punkt absetzen. Kaiserslautern hatte sich hier anscheinend aufgegeben, am Ende stand ein deutliches 93:38 aus Sicht der Trierer, die sich damit sogar an die Tabellenspitze setzen.
Überragend an diesem Abend war wieder einmal Topscorer Dirk Passiwan mit einem Triple-Double (35 Punkte/20 Rebounds/11 Assists) und die kanadische Weltmeisterin Janet McLachlan mit einer Trefferquote von 81% aus dem Feld (20 Punkte). Dirk Passiwan war nach dem Spiel zufrieden: „Man sieht, dass wir eingespielt sind, ab und zu hakt es noch, aber es war ein guter Start. Mit Marc haben wir einen Spieler dazu gewonnen, der uns deutlich mehr Möglichkeiten in den Lineups gibt. Wir dürfen uns aber nicht ausruhen, sondern müssen weiter hart arbeiten.“
Auch Wolfram Leibe, OB-Kandidat der SPD, der auf Einladung der Dolphins mit seiner Frau in der Halle war, zeigte sich begeistert: „Wir kennen den Sport aus den USA, aber hier ist er nochmal schneller und intensiver. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen.“
Einziger Wermutstropfen in diesem Spiel: In seinem 1. Punktspiel für die Dolphins nach vier-jähriger Abstinenz verletzte sich Lowpointer Peter Müller nach knapp 30 Sekunden Spielzeit schwer. Ein diagnostizierter Nasenbeinbruch bedeutete für den Bitburger das frühzeitige Aus und so wird er der Mannschaft in den nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen können.
Statistik:
- Zuschauer: 550
- GOLDMANN Dolphins Trier: Passiwan (35), McLachlan (20), van de Kuilen (10), Jassman (6), Koltes (0), Dadzite (9), Saunders (5), Ewertz (4), Podnieks (4), Müller (0)
- Rolling Devils Kaiserslautern: Heimbach (9), Beissert (14), Binda (2), Häfeli (8), Nikolaus (2), Dries (3), Hammerschmidt und Antac (je 0)
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