Ohne selbst auf dem Platz zu stehen, bekamen die Trierer Miezen am Samstagabend Gewissheit, den bitteren Gang in Liga 2 antreten zu müssen. Das rettende Ufer ist nach dem überraschenden Sieg der TuS Metzingen gegen den Tabellensiebten HC Frankfurt/Oder seit Samstagabend nicht mehr zu erreichen.
22:19 hieß es am Ende in Metzingen für die heimische TuS, die damit den Klassenerhalt in trockene Tücher brachte. Des Einen Freud, des Anderen Leid. Vier Punkte Rückstand und eine um 82 Treffer schlechtere Tordifferenz verdeutlichen jedem, der seinen Realismus nicht gänzlich verloren hat: Nach 13 Jahren in der Beletage des deutschen Frauen-Handballs mit dem Meistertitel 2003 können die Trierer Miezen den sportlichen Abstieg nicht mehr verhindern. Zwar könnte man mit zwei Siegen aus den letzten beiden Partien punktemäßig noch mit Metzingen gleichziehen, jedoch ist der Unterschied bezüglich des Torverhältnisses schlichtweg nicht mehr wett zu machen.
Das Hätte, wäre, wenn ist also Geschichte. Hätten wir doch im Februar bei den Vulkan-Ladies gewonnen, wäre das Hinspiel beim Tabellenletzten Bad Wildungen nicht verloren gegangen. Punkte, die jetzt vermisst werden und deren Fehlen nun allen Strohhalm-Spekulationen ein Ende setzt. Nur zwei Siege sind letztlich auch einfach zu wenig, um im deutschen Oberhaus bestehen zu können.
Jetzt gilt es, sich in den ausstehenden Bundesliga-Auftritten in Blomberg (30. März) und allen voran drei Tage vorher in eigener Halle vor den treuen Fans gegen Schlusslicht Bad Wildungen ordentlich aus der Liga zu verabschieden. Und die Kräfte zu bündeln, um nächste Saison in der zweiten Liga ein gewichtiges Wort um den Wiederaufstieg mitreden zu können.
Auf der Homepage der Miezen wird der Blick bereits nach vorne gerichtet. „Damit konkretisieren sich auch die Planungen der Trierer Verantwortlichen“, heißt es dort. Seit Wochen wurde angesichts der Tabellensituation ohnehin zweigleisig geplant, daher sollen die Aussichten auch gut sein, den möglichst konkurrenzfähigen Kader für die kommende Zweitliga-Spielzeit schnell auf die Beine zu stellen. Top-Torschützin Carolin Schmele wird dabei wohl kaum zu halten sein, ansonsten wird die nächste Zeit Klarheit bringen.

Miezen-Trainer Jörn Ilper (r.) würde gerne auch eine Etage tiefer in Trier bleiben. Foto: Stephen Weber
Positiv ist, dass Trainer Jörn Ilper bereits seine Bereitschaft signalisiert hat, an Bord zu bleiben und die Arena weiter Heimspielort bleiben und entsprechenden Zuschauerzuspruch gewährleisten soll. Auf der Vereins-Webseite wird optimistisch formuliert: „So setzt der Verein auch weiterhin auf die gleichbleibende Unterstützung der vielen Sponsoren, durch die fürs neue Jahr eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammengestellt werden kann, die den Trierer Handballfans sicher viel Freude bereiten und den Verein zurück zum Erfolg führen wird.“
Schreibe einen Kommentar