Was waren, abseits des alles beherrschenden Fußballs, die wichtigsten Ereignisse rund um den Sport in Trier im Jahr 2010? 5vier.de hat für Sie zurückgeblickt.
Mit Georg Bernarding ist am 14. Februar ein unermüdlicher Kämpfer für den Sport in Trier aus dem Amt geschieden. Der gebürtige Saarländer war 23 Jahre lang als Sportdezernent für die Stadt Trier im Rahmen seines Bürgermeisteramtes tätig. Den Sport betrachtete er dabei nie als einen Randbereich der Politik, sondern stets als enorm wichtige gesellschaftliche Integrationskraft, die die unterschiedlichsten sozialen Gruppen zusammenbringt. So verdankt die Stadt Bernarding unter anderem die gute Sportinfrastruktur, Großprojekte wie die Arena oder die Sarnierung des Südbads wären angesichts leerer Stadtkassen ohne sein Engagement wohl nicht zustande gekommen. Nachfolgerin im Amt ist die amtierende Bürgermeisterin Angelika Birk.
Dolphins auf „Achterbahnfahrt“
Für die Rollstuhlbasketballer von den Immovesta Dolphins Trier war die erste Hälfte dieses Jahres ein einziges Auf und Ab. Nachdem Anfang 2010 der Leistungsträger und Kapitän Dirk Passiwan aufgrund von Krankheit für den Rest der Saison ausfiel, konnten die Rollis keinen Sieg mehr einfahren, bis im März der Abstieg aus der Erstklassigkeit besiegelt war. Doch nur kurze Zeit später, als sich der Verein schon in den Vorbereitungen für die Zweitligasaison befand und weitere fünf Leistungsträger den Verein verlassen hatten, erreichte die Verantwortlichen im Mai wiederum eine gute Nachricht. Weil der Hamburger SV sein Team vom Spielbetrieb abgemeldet hatte und die SG Oldenburg-Sünteltal auf den Aufstieg in die erste Liga verzichtet hatte, wurde den Dolphins der Platz in der Ersten Bundesliga zugesprochen. In Folge dieser Veränderung mussten die Planungen natürlich wieder in Richtung hochklassiger personeller Verstärkung gelenkt werden und so gelang es im Juni die bärenstarke kanadische Nationalspielerin Tara Feser zu verpflichten. Die Anstrengungen des Managements und die harte Vorbereitung scheinen sich bisher gelohnt zu haben, in der aktuellen Saison stehen die Dolphins mit einem guten sechten Platz im Mittelfeld der Tabelle.
Nach einer schwachen Saison sicherten sich die Bundesligahandballerinnen von den Trierer Miezen Anfang April durch ein denkbar knappes Remis gegen den Buxtehuder SV den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse. Unmittelbar nach Saisonende und bereits vor der Vorbereitung auf die aktuelle Saison hatte man die ersten personellen Etnscheidungen für die aktuelle Saison getroffen. Neben Coach Thomas Happe und Torwarttrainer Stefan Premm, die ihre Vertäge jeweils um zwei Jahre verlängerten, konnte man die 26-jährige niederländische Nationalspielerin Tessa Cocx für die Miezen gewinnen. Ein weiterer starker Neuzugang, der die zahlreichen Abgänge kompensieren und den Miezen-Rückraum verstärken sollte, folgte dann im August mit der linkshändigen Serbin Jelena Popovic. Die aktuelle Saison droht trotzdem wieder einen ähnlichen Verlauf wie die letzte zu nehmen. Mit nur einem Sieg aus zehn Partien stehen die Miezen derzeit auf dem vorletzten Tabellenrang und befinden sich mitten im Kampf gegen den Abstieg. Eine Chance, das Jahr 2010 mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen, hatte das Team jedoch noch: Am 29. Dezember gastierte man als klarer Außenseiter beim Tabellendritten TSV Bayer 04 Levekusen. Leider verloren die Trierer Miezen auch dieses Spiel mit 34:24 (16:13). Nun heißt das Motto für das kommende Jahr: Erfolge einfahren und raus aus dem Tabellenkeller!
Weltklasse-Volleyball in der Arena
Ein absolutes Highlight des internationalen Volleyballsports wurde am 25. und 26. Juni in der Arena Trier ausgetragen. Im Rahmen der Volleyball World League empfing die deutsche Nationalmannschaft der Herren das Team aus Kuba. In der Gruppenphase des alljährlich unter den Nationalmannschaften ausgetragenen Turnieres rangierte Kuba zu diesem Zeitpunkt in der Gruppentabelle auf Platz eins, einen Rang vor Deutschland. Obwohl die Erwartungen groß waren, konnte man sich jedoch in beiden Partien nicht gegen die Gäste aus der Karibik durchsetzen. Im Spiel am Freitagabend präsentierte sich das Team noch auf Augenhöhe mit den Kubanern, musste sich letzten Endes nur denkbar knapp mit 3:2 geschlagen geben, weil die Gäste für ihre riskantes Aufschlagspiel belohnt wurden. Am Samstag gab dann, trotz erneut kämpferischer Leistung der deutschen Mannschaft, die bessere Physis der Kubaner den Ausschlag, die sich somit deutlicher als am Vortag, nämlich mit 3:1 durchsetzten. Am Ende des Wettbewerbs stand die deutsche Nationalmannchaft auf Rang neun, Kuba erreichte den vierten Platz und Sieger wurde zum neunten Mal Brasilien.
Internationalen Trierer Stadtlauf
Lauffreunde kamen am 27. Juni beim 27. Internationalen Trierer Stadtlauf mal wieder voll auf ihre Kosten. Trotz WM-Fieber und sengender Hitze konnten sich die Veranstalter über insgesamt 2600 „Finisher“ bei knapp über 3000 Anmeldungen freuen. Ein echtes Großevent also, bei dem alle Alters- und Leistungsklassen zum Zug kamen. Alle Angebote, der Bambinilauf über 400 Meter, der Jugenlauf über 1,8 Kilometer, der Publikums- und Firmenlauf über 4,2 Kilometer, sowie der 10-Kilometerlauf und der Halbmarathon glänzten mit reger Beteiligung, Highlight des Laufs war aber für Zuschauer und Läufer wie immer die Teilnahme internationaler Profis wie zum Beispiel des Äthiopiers Tola Bane oder Omar Bekkali aus Belgien, die beim Halbmarathon bzw. 10-Kilometerlauf als Sieger das Ziel passierten.
Loeb bleibt „Dominator“ an der Mosel
Vom 19. bis zum 22. August machte zum insgesamt zehnten Mal der internationale Rallyezirkus in Trier halt. Wieder einmal kämpfte die Welt-Elite des Rallyesports um den Gesamtsieg an der Mosel, und wieder einmal führte auf den Etappen rund um Trier, Baumholder und St.Wendel kein Weg am elsässischen Rekordweltmeister vorbei. Zum achten Mal durfte Sébastien Loeb bei der Siegehrung an der Porta Nigra seinem Boliden zur Feier des Sieges aufs Dach steigen, nach dem Höhepunkt des „Circus Maximus“ hatte er gut 51 Sekunden Vorsprung vor seinem Citroën-Teamkollegen Daniel Sordo. Doch nicht nur Loeb, auch die Verantwortlichen konnten mit dem Event, das bei bestem Sommerwetter über alle Veranstaltungstage und -orte rund 220.000 Besucher zählte, hochzufrieden sein. Für 2011 dürfen sich die Fans sogar auf eine Live-Übertragung des Stadtrundkurses „Circus Maximus“ im Fernsehen freuen.
Zeiten des Umbruchs beim Trierer Basketball
Für den TBB als einen der vier Vertreter des Trierer Spitzensports war das Jahr 2010, genauer gesagt der August und der September 2010, eine Zeit des Umbruchs. Nach den wenig erfreulichen Ereignissen rund um die „Unterschriftenaffäre“ (5vier.de berichtete) trennte sich der Trierer Basketballclub von Geschäftsführer Lothar Hermeling. Doch auch was das Team selbst betrifft, haben vor der aktuellen Saison tiefgreifende Veränderungen stattgefunden. Mit der Verpflichtung von Ex-Alba-Coach Henrik Rödl als Cheftrainer und den deutschen Talenten Zwiener, Faßler, Clay und Borekambi läutete man ein neues Konzept ein: Weg von US-amerikanischen College-Verpflichtungen hin zu Emporkömmlingen aus der deutschen Szene. „Stars“ sucht man im neu formierten Team vergeblich, vielmehr setzt man nun stärker auf das Mannschaftsgefüge. Ob das die richtige Strategie ist, bleibt bis zum Saisonende abzuwarten. Momentan sieht es mit einem Platz im Mittelfeld der Tabelle jedoch recht gut aus für die Treveri Basketball AG.
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