Der Film „Der Lorax“, der gestern deutschlandweit in den Kinos startete, ist eine gut erzählte, industriekritische Geschichte, die sich mit dem Thema „Achte auf deine Umwelt“ beschäftigt und nicht nur für die Kleinen interessant ist. 5vier-Mitarbeiterin Ellen Friese hat sich den Film im Trierer Broadway angeschaut.
In der Stadt Thneedville besteht jegliche Natur aus Kunststoff, es gibt keine echten Pflanzen, Bäume oder Tiere. Der gerissene Geschäftsmann Aloysius O’Hare macht sich diesen Zustand zunutze und scheffelt Millionen, indem er Frischluft in Plastikflaschen abfüllt und diese verkauft.
In dieser Stadt lebt Ted, ein 12-jähriger Junge, der bis über beide Ohren in die schöne Audrey verschossen ist. Doch Audrey hat nur Augen für eine Sache: Sie will endlich einmal einen echten Baum zu sehen bekommen. Ted wittert seine Chance sie zu beeindrucken, indem er ihr einen echten Baum besorgt. Seine Großmutter empfiehlt ihm, den Once-ler aufzusuchen. Dieser könne ihm erzählen, was mit all den Bäumen passiert sei.
Beim Once’ler angekommen, erzählt dieser Ted seine Geschichte: Als junger Mann erfand er den Thneed, ein großes Tuch, welches als Multiwerkzeug verwendet werden kann. Als perfektes Material dafür entpuppten sich die Truffula-Bäume. Der Thneed wird zum absoluten Verkaufsschlager und als Folge muss Ted immer mehr Bäume abholzen. Und selbst die eindringlichen Warnungen des Lorax‘, dem Hüter und Beschützer des Waldes, können ihn nicht davon abhalten und es kommt zur Katastrophe…
Dass „Der Lorax“ einen so ernsten Unterton hat, ist für einen Animationsfilm eigentlich eher ungewöhnlich, sind diese doch gemeinhin als leichte Unterhaltung für Kinder gedacht. Doch kennt man die Vorlage zum Film (das gleichnamige Buch von Theodore Geisel alias Dr. Seuss) so weiß man, dass es sich bei dem Film um eine sehr industriekritische Geschichte handelt. Immer wieder wird dem Zuschauer vor Augen gehalten, wie schädlich das rücksichtslose Abholzen von Wäldern ist, wie sehr Fabriken die Umwelt verschmutzen und dass doch nur eines auf der Welt regiert, nämlich das Geld.
Der wahre Feind der Natur
Der wahre Feind ist hier schnell ausgemacht: Der Mensch. O’Hare ist ganz klar der böse Großmogul, der im Stile von Big Brother die Bewohner der Stadt kontrolliert und ihnen das verkauft, was sie eigentlich umsonst kriegen könnten. Aber auch der Once-ler, bei dem die Beeinflussung des Geldes am besten zum Ausdruck kommt, entwickelt sich von einem jungen Kerl mit einem Traum, zu einem Menschen im Größenwahn, der ohne auf Verluste zu achten, sich sein eigenes Grab schaufelt, indem er mit den natürlichen Ressourcen verschwenderisch umgeht.
Doch es gibt auch das Gute im Menschen. Ted wird zwar zunächst nur davon getrieben, bei seiner großen Liebe Eindruck schinden zu wollen, doch durch die Geschichte des Once-lers wird ihm schnell bewusst, dass es für alle Menschen wichtig ist, die Natur zu erhalten. Deswegen tut er am Ende alles dafür, dass der ihm geschenkte Baumsamen seinen Bestimmungsort erreicht.
Ein Film, der auf ganzer Linie überzeugt
Doch natürlich hat der Film noch mehr zu bieten als seine moralische Komponente. Die farbenfrohe Optik, die knuffeligen Charaktere und besonders die Musik können restlos überzeugen. Allen voran fällt natürlich der orangefarbene Lorax besonders auf. Dieser wird sowohl im Original als auch im Deutschen von Danny Devito gesprochen, was dem Lorax, zumindest im Deutschen, einen passenden, fremdartigen Touch verleiht. Und schaut man genau hin, so ist eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Lorax und Danny Devito nicht zu übersehen. Die Animationsqualität ist durchweg sehr gut und die extra für 3D gefilmten Szenen halten sich angenehm in Grenzen.
„Der Lorax“ ist definitiv ein Film für die ganze Familie und bringt den jüngeren Zuschauern auf eine lustige und charmante Art bei, dass man mit dem, was uns die Natur gibt, verantwortungsbewusst und sparend umgehen muss, damit wir alle noch lange Freude an der Natur haben können.
„Der Lorax“ läuft im Trierer Broadway sowie im Cinemaxx und hat eine Länge von 89 Minuten.
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