Ghostface is back! In „Scream 4“ – dem lange erwarteten neusten Teil der Horrorfilmreihe, wird wieder gemordet was das Zeug hält. Ob der Film ein Mordsspaß ist oder nicht, lest ihr auf 5vier.de.
Man hätte es sich denken können: Dass Sidney Prescott (Neve Campbell), die junge Frau, die dem Ghostface-Killer mehrere Male gegenüberstand, ausgerechnet am 15. Jahrestag des ersten Massakers in ihrer Heimatstadt Woodsboro aufkreuzt, ist keine gute Idee. Eigentlich wollte Sidney nur Werbung für ihr Buch machen, in dem sie erzählt, wie sie sich ganz bewusst dazu entschied, nicht mehr das Opfer sein zu wollen. Irgendein Irrer scheint damit aber nicht einverstanden und bedient sich kurzerhand der Aufmachung, die schon der Killer im ersten „Scream“- Teil trug, um die Bewohner der Stadt in Angst und Schrecken zu versetzen.
Eines ist klar, wo die schwarzgekleidete Gestalt mit Ghostface-Maske auftaucht, wird Blut fließen. Und der Mörder hat es diesmal nicht nur auf Sidney abgesehen, sondern auch auf deren Cousine Jill (Emma Roberts) und ihre Freunde. Doch wer könnte ein Interesse daran haben, das Grauen wieder von neuem zu entfachen? Und wie wird sich diese Sache auf die angeknackste Ehe von Polizist Dewey Riley und Ex-Reporterin Gale Weathers (die ebenfalls beide schon in Scream 1 mit von der Partie waren) auswirken?
Hütet euch vor dem Mann mit der Maske
Wes Cravens Horror-Schocker „Scream 4“ ist erstaunlich unterhaltsam. Im Vorfeld gab es hitzige Diskussionen darüber, ob ein Scream-Film überhaupt noch zeitgemäß sein kann. Dank Selbstironie und interessanten Genre-Twists schafft „Scream 4“ es jedoch durchaus zu überzeugen. Zwar wird hier das Rad nicht neu erfunden, aber diesen Anspruch hegt der Film gar nicht. Vielmehr schafft er den Spagat zwischen dem Charme der alten Teile und genügend Neuerungen, um nicht wie ein müder Abklatsch zu wirken.
Der Film funktioniert als Hommage an den ersten Teil, zeitgleich aber auch als Parodie auf denselben. Das wird sicher all jenen, die Ghostfaces frühere Auftritte mochten, gefallen. Wer aber in den 90ern schon nichts mit der Reihe anfangen konnte, wird wohl auch „Scream 4“ nicht viel abgewinnen können. Die Frage ob Scream noch zeitgemäß ist, beantwortet der Film übrigens selbst. Bereits in den ersten Minuten erklärt eine hübsche Highschool-Schülerin, dass sie die Nase voll hat von blutrünstigen Filmen wie der Saw – Reihe, in denen es nur ums Abschlachten geht, man aber als Zuschauer keine emotionale Bindung zu den Hauptcharakteren entwickelt. Und man muss zugeben, wo sie recht hat, hat sie recht.
Hommage und Parodie zugleich
Scream 4 hat mit Gale (Courtney Cox), Dewey (David Arquette) und Sidney altbekannte Gesichter zu bieten. Gesichter, die Fans der Reihe kennen und deren Tod sicher mehr Emotionen auslösen würde, als das Dahinscheiden vieler gesichtsloser Rollen in anderen Filmen. Und auch, dass es mehr zum Gruseln braucht, als nur bluttriefende Splatter-Szenen mit hohem Ekelfaktor beweist der vierte Teil gekonnt. Zwar ist auch Scream 4 grausam und blutig, spannend sind aber vielmehr die Szenen, in denen man nicht genau weiß, wo sich der Mörder versteckt. Manchmal ist es das, was wir nicht sehen, dass uns einen Schauer über den Rücken laufen lässt.
Allem Lob zum Trotz, ein paar Kritikpunkte gibt es auch bei Scream 4. Erwartungsgemäß kommen einige Charaktere viel zu kurz und auch die Logik bleibt stellenweise auf der Strecke. Außerdem kommt man nicht umhin sich zu fragen, wie es sein kann, dass Eltern ihre Kinder auch dann noch allein zu hause lassen, wenn bereits ihre Mitschüler in ähnlichen Szenarien ihr Leben lassen mussten. Sieht man aber über diverse Ungereimtheiten hinweg, sorgt der Film für jede Menge Spaß.
Fazit: Scream 4 hält was er verspricht: Ghostface vierter Streich ist zwar gruselig, nimmt sich selbst aber nicht zu ernst. Ein Horrorspaß, der den Charme der späten 90er aufleben lässt und zeitgleich für frischen Wind im angestaubten Franchise sorgt.
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