Wie zu fast jeder Spielzeit gibt es auch in dieser viele Neuerungen: Viele neue Gesichter, neue Ideen, neue Projekte. Im Theater Trier gibt es seit dieser Spielzeit auch eine Neuerung, die nicht nur den Geist mit hochwertigem Input füllt, sondern auch den Magen mit handfestem. Ein neuer Cateringservice wird in Zukunft für das leibliche Wohl sorgen.
Viele vermissten es schmerzlich. Nicht nur Zuschauer und Gäste, sondern auch Angestellte und Künstler mussten lange darauf verzichten: ein warmes Essen innerhalb der Theaterräumlichkeiten. Ein voller Bauch studiert zwar nicht gerne, wie alle wissen, doch ein ganz leerer Bauch tut es nicht lieber. So mussten Theaterinterne immer wieder auf ihre externe Kantine, das Astarix ausweichen, um mittags eine warme Mahlzeit verzehren zu können. Aufgrund von Brandschutzverordnungen durfte nämlich lange Zeit kein Herd in der Kantine des Theaters angemacht werden, zu groß erschien die Gefahr. Also gab es meist nur Dinge, die eben schnell gehen, kalt verzehrt werden können und keinen großartigen Aufwand erfordern: Sprich belegte Brötchen, Rohesser und Brezeln. Für Premierenbesucher sah es nicht viel besser aus, auch hier war mit Laugengebäck, Käsebroten und Salaten nicht gerade festlich gedeckt. Diese Zeiten haben nun ein Ende.
Mit Erfüllung der Brandschutzvorschriften im Laufe der letzten Spielzeit konnte in diese Spielzeit nun mit zwei neuen Cateringpartnern gestartet werden: Rick und Martina Illien vom Handelshof Trier und Annegret Reh-Gartner vom Weingut Reichsgraf von Kesselstatt. Letztere sorgt ebenfalls für Brandschutz bei den Gästen allerdings in einem anderen Maße, das Weingut Reichsgraf von Kesselstatt sorgt für ein gutes Tröpfchen Wein am Theaterabend. Auf der Karte stehen da beispielsweise ein 2011er Weissburgunder oder der beliebte Riesling Sommerpalais, der schon seit einigen Jahren ein Verkaufsrenner ist bei Kesselstatt. Mit ihren Weinen aus der Region wollen Frau Annegret Reh-Gartner und ihre ganze Belegschaft nun auch das Theater der Region unterstützen, da sie weiß, dass es nicht mehr selbstverständlich ist ein Theater in der Stadt zu haben. Eine engere Verbindung von Wein und Kunst kann sie sich bereits jetzt gut vorstellen und ist gespannt was die Zusammenarbeit mit dem Theater Trier noch alles bringen wird.
Gespannt sind auch Rick und Martina Illien, denn viel proben konnten sie noch nicht. Als neuer Caterer verpflegen sie nicht nur Theaterbesucher, Personal und Künstler, sondern auch Firmen und Events, die seit dieser Spielzeit das Theater vermehrt für Veranstaltungen buchen können und sollen. Natürlich nur sofern es den geregelten Theaterablauf nicht stört. So konnten sie ihre Buffetqualitäten bereits auf zwei theaterfremden Veranstaltungen testen, dort stieß dies auf allgemeine Begeisterung. Wie ihre Speisen nun beim Publikum ankommen werden wird sich mit den nächsten Premieren und Vorstellungen zeigen. Eines ließ aber bisher nur Irritation zurück: das neue Zahlsystem. Selbst Intendant Gerhard Weber scherzte schon, dass bei der Premiere von Evita mehr über das neue Chipsystem philosophiert wurde als über Darsteller und Inszenierung. Dabei soll gerade dieses eine Vereinfachung darstellen: „Meine Angestellten sollen sich in der kurzen Pause zwischen den Akten nicht lange mit Geldwechseln aufhalten. Wir wollen ja schließlich, dass jeder Gast versorgt wird.“ Der Zuschauer soll also vor der Vorstellung Chips im gewünschten Wert kaufen, zur Vereinfachung gibt es genau drei Kategorien, und dann mit diesen in der Pause bezahlen. Selbstverständlich kann man die Chips auch noch in der Pause kaufen. Und selbstverständlich sind Chips auch nach der Vorstellung noch einlösbar, eine zusätzliche Neuerung ist es nämlich auch, dass man noch nach der Vorstellung Essen und Getränke kaufen kann. Die Bewirtung ist somit vor, während und nach der Pause möglich. „Die Leute können noch nach der Vorstellung bleiben, wir werfen niemanden raus. Wir mögen unsere Gäste“, so Rick Illien. Sollte man die Chips an diesem Abend nicht alle verbrauchen, kann man sie natürlich auch zu einer anderen Vorstellung mitbringen. Sie verlieren ihren Wert nicht und sind nicht produktionsgebunden.
In Zukunft werden Illiens auch die hauseigene Kantine übernehmen, die bleibt allerdings auch weitestgehend hausintern. Verwaltungsdirektorin Heidi Schäfer begründet dies so: „Wir wollen garantieren, dass unsere Mitarbeiter und Künstler in ihren Pausen entspannen können und natürlich auch einen Platz in der Kantine kriegen. Zudem muss man durch das ganze Theater und an den Probenräumen vorbeilaufen um in die Kantine zu kommen, sodass wir das Risiko nicht tragen können, Hausfremde einfach so in die Kantine zu lassen.“
Für Publikum und Mitwirkende werden die neuen Catering und Weinpartner sicherlich eine Bereicherung darstellen und an das neue Zahlungssytem kann man sich bestimmt auch gewöhnen. 5vier.de wünscht allen Beteiligten eine schöne neue Spielzeit.
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