Auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie haben Privatdozent Dr. med. Nikos Werner, Chefarzt Kardiologie und Dr. Thomas Gehrig, Leitender Oberarzt Kardiologie des Herzzentrums des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier einen „Live-Case“ aus dem Herzkatheterlabor präsentiert. Während einer Sitzung zu Herzunterstützungssystemen behandelte das Team aus Trier einen Patienten mit schwerer koronarer Herzerkrankung und eingeschränkter Pumpfunktion des Herzen. Der Eingriff wurde live nach Berlin übertragen und dort von etwa 160 Kardiologen verfolgt.
Mithilfe der Implantation eines temporären Herzunterstützungssystems (sogenannte Impella Pumpe), konnte der Patient während der Herzbehandlung mittels Stents vor Kreislauf-Instabilitäten geschützt werden und das Herz entlastet werden. Der Eingriff dauerte etwa 2,5 Stunden.
Durch höhere Lebenserwartung steigt die Zahl der älteren Herzpatienten
„Mit der zunehmenden Lebenserwartung der Bevölkerung steigt auch die Zahl älterer Herzpatienten, die aufgrund von weiteren Erkrankungen als nicht operabel eingestuft werden“, sagt Privatdozent Dr. Werner. Gemeinsam mit dem Herzchirurgen Prof. Dr. med. Ivar Friedrich, Chefarzt der Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie des Brüderkrankenhauses Trier, werden diese komplexen Patienten täglich besprochen und die bestmögliche Therapieform festgelegt.
„Gerade bei älteren Patienten mit vielen Begleiterkrankungen, kommt nach sorgfältiger Abwägung der Vorteile und Risiken eine Herz-OP nicht mehr in Frage. Je höher das individuelle Risiko des Patienten, desto geringer ist somit häufig auch die Chance für eine Operation“, erklärt Privatdozent Dr. Werner und ergänzt: „Mithilfe von Herzunterstützungssystemen ist es heute möglich, solchen Hochrisikopatienten dennoch die Chance auf eine Koronarintervention (PCI) zu geben. Die Herzpumpe sorgt während des Eingriffs für eine kontinuierliche Unterstützung der Pumpfunktion des Herzens und entlastet dieses während des Eingriffs. Somit lässt sich das Risiko unerwünschter Ereignisse während und nach dem Eingriff mindern.“
Der 45jährige Chefkardiologe leitet seit April die Abteilung für Innere Medizin III/ Kardiologie des Brüderkrankenhauses und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Interventionelle Kardiologie (AGIK) der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Koronarinterventionen mit Herzunterstützungssystemen sowie Katheter-gestützte Herzklappenoperationen sind zwei seiner Spezialgebiete.
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