Das war nichts: Mit einer, auch in der Höhe verdienten, 19:33 (9:20)-Heimniederlage gegen die TuS Metzingen laufen den Trierer Bundesliga-Handballerinnen allmählich die Spiele im Kampf um den Klassenverbleib davon. Wie auch schon in Bietigheim entpuppte sich der Rückraum erneut als Achillesferse im Spiel der Miezen. Vor den Augen von Sponsor Lotto Rheinland-Pfalz legten die Moselstädterinnen eine desolate erste Halbzeit aufs Parkett. MJC-Vorstand Jürgen Brech wird für seine Verdienste mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Trier. Es waren gerade einmal sieben Minuten gespielt, da musste Trainerin Cristina Cabeza schon die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch legen. Zu diesem Zeitpunkt war Trier bereits mehrfach aus aussichtsreicher Position gescheitert, lud Metzingen so zu Gegenstößen ein und lag mit 1:4 im Hintertreffen. Cabeza versuchte ihre Mannschaft wachzurütteln, ohne Erfolg. Das Angriffsspiel der Moselstädterinnen war zumindest in der ersten Hälfte alles andere als bundesligatauglich: Statisch, mutlos und ohne jegliche Kreativität. Und wenn man dann doch mal zum Abschluss kam, scheiterte der Tabellenletzte an Gäste-Torfrau Jasmina Jankovic.
Ex-Mieze Shenia Minevskaja war es nach 20 Minuten vorbehalten die erste Zehn-Tore-Führung (4:14) für ihre Farben heraus zu werfen. Cabeza war neben einer zweiten Auszeit auch gezwungen die Abwehrformation drei Mal umzustellen. Ein Indiz dafür, dass auch hinten nicht viel zusammenlief. Beim 9:20 zur Pause war die Messe bereits gelesen, für die Miezen ging es vor gerade einmal 500 Zuschauern nur noch um Schadensbegrenzung. Und diese sollte zumindest teilweise gelingen.
Mit veränderter Aufstellung konnten die Moselstädterinnen den Rückstand immerhin auf sieben Tore verkürzen (17:24/48.), auch weil Torhüterin Jessica Kockler einige Paraden verzeichnen konnte. Festzuhalten bleibt aber auch, dass Metzingen seine Leistungsträgerinnen schonte. Am Ende stand eine ernüchterndes 19:33 auf der Anzeigetafel, dass bei allen Beteiligten Sprachlosigkeit hervor rief: „Diese Leistung ist nur schwer zu erklären“, so eine konsternierte Co-Trainerin Jana Arnošová nach Spielende.
Für die Miezen heißt es nun aber Kräfte bündeln: Nach einem spielfreien Wochenende geht es für die Moselanerinnen zunächst zum schweren Auswärtsspiel nach Oldenburg. Ein Sieg im Norden würde einer Sensation gleichen. In den anschließenden Heimspielen gegen Aufsteiger Berlin (5. April) und eine Woche später im Derby gegen Koblenz sind die Miezen zum Siegen verdammt.
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Stenogramm: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Esther Mohr, Katrin Schneider (5/2), Linsey Houben, Andrea Czanik (2), Mégane Vallet (3), Jana Kordel, Judith Derbach (2), Maxime Struijs (2), Silvia Solic (3), Franziska Garcia (2)
Beste Werferinnen Metzingen: Shenia Minevskaja (10/6), Julia Behnke (7)
Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff
Zuschauer: 500
Spielfilm: 1:5 (7.), 3.10 (12.), 4:14 (19.), 9:20 (30.), 13:22 (36.), 17:24 (48.), 18:28 (53.), 19:33 (60.)
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