Auf die Trierer Bundesliga-Handballerinnen warten nach einem spielfreien Wochenende binnen vier Tagen zwei Heimspiele, die entscheidenden Charakter im Kampf um den Klassenverbleib haben könnten. Sind die Miezen am Mittwoch (19.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen nur Außenseiter, in der man dennoch auf eine Überraschung hofft, kommt es drei Tage später (Samstag, 20 Uhr) gegen Frisch Auf Göppingen zum Abstiegsknaller. Verzichten muss das Team auf Kreisläuferin Andrea Czanik, die mit einem Bandscheibenvorfall unbestimmte Zeit ausfällt.
Trier. An das letzte Heimspiel der Trierer Miezen denken alle Beteiligten gerne zurück: 30:29 gegen Bad Wildungen gewonnen, endlich wieder ein Sieg, noch dazu mit einer fantastischen Stimmung in der Arena. Jenen Stimmungspegel, als die Arena Kopf stand, die Zuschauer vor Spannung nicht mehr sitzen konnten – jenen Pegel wollen die Miezen auch am Mittwoch gegen Bayer Leverkusen (19.30 Uhr) und erst recht drei Tage später gegen Göppingen (20 Uhr) wieder erreichen. „Das Publikum kann ein entscheidender Faktor sein, wir müssen aber auch so spielen, dass sie zum Faktor werden“, sagt Franziska Garcia.

Fotos: Tri-Sign
Was die 31-Jährige meint? „Kratzen, kämpfen, beißen und laufen bis es nicht mehr geht. Wir sind in diesen zwei Heimspielen gefordert“, so die Spielmacherin. Ja, die Miezen stecken tief drin im Abstiegskampf, sind nach wie vor Tabellenletzter, der Rückstand auf das rettende Ufer liegt bei zwei Pünktchen. Jenen Platz, den derzeit Göppingen inne hat, da wollen die Moselstädterinnen am Ende der Saison stehen. Nicht nur deshalb, kommt der Partie am Samstag gegen die Schwäbinnen eine besondere Bedeutung zu. Punkte gegen einen direkten Konkurrenten sind Gold wert.
Zunächst heißt die Aufgabe aber Leverkusen: Ein Traditionsklub, der sich in den erst mit dem 1. FC Nürnberg, dann mit dem HC Leipzig um die Vormacht im deutschen Handball duellierte. Die fetten Jahre allerdings sind durch den finanziellen Rückzug der Bayer AG vorbei, Trainerin und Geschäftsführerin Renate Wolf kämpft Jahr für Jahr darum eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Qualitativ haben die Elfen immer noch einige Eisen im Feuer; Nationalspielerin Kim Naidzinavicius etwa, oder Rückraum Talent Jennifer Rode, dass Torhütergespann Valentyna Salamakha/Natalie Hagel gehört zu den Besten der Liga.
Nur in der Breite ist der Werksklub eben nicht mehr übermäßig besetzt, und genau aus diesem Grund hegen die Miezen auch leise Hoffnungen auf eine Überraschung. „An einem normalen Tag haben wir sicher geringe Chancen, aber wenn wir es schaffen das Spiel lange offen zu halten, fangen sie vielleicht an zu überlegen“, sagt Garcia und ergänzt: „Die Niederlage in Blomberg war deutlich, da spielt der Kopf auch eine Rolle. Und wir haben nichts zu verlieren.“ Aber egal ob Sieg oder Niederlage, die Miezen wollen an die Begeisterung des letzten Heimspiels anknüpfen, die Zuschauer erneut mitreißen: Eben alles für den Verbleib in Liga eins tun.
[statistik]
Aufstellung: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Sanne Backhed, Esther Mohr, Katrin Schneider, Linsey Houben, Mégane Vallet, Jana Kordel, Judith Derbach, Maxime Struijs, Silvia Solic, Franziska Garcia
Schiedsrichter: Pawel Fratczak / Paulo Ribeiro
Miezen – Bayer Leverkusen (Mittwoch, 19.30 Uhr, Arena Trier)
[/statistik]
Von Franzi Garcia
Schreibe einen Kommentar