Trier. Die Trierer Herz- und Thoraxchirurgie hat einen neuen Chefarzt: Mit Professor Dr. med. Assad Haneya übernahm der bisherige stellvertretende Ärztliche Direktor der Herz- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Kiel die Leitung der Abteilung im Brüderkrankenhaus. Der 45-Jährige verfügt über eine umfassende Expertise und Erfahrung auf allen Gebieten der Herzchirurgie und will in Trier die minimalinvasiven kardiochirurgischen Verfahren weiter ausbauen. Des Weiteren ist der Aufbau eines Programms zur Implantation von Kunstherzen ein wichtiges Ziel der künftigen Entwicklung der Herzchirurgie im Brüderkrankenhaus.
Ein Teamplayer für die Trierer Herzchirurgie
Der emeritierte Direktor der Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Professor Dr. med. Jochen Cremer, war eigens von der Förde an die Mosel gereist, um Professor Dr. med. Assad Haneya persönlich vorzustellen. Schließlich verbindet beide Herzmediziner eine langjährige enge Zusammenarbeit am Campus Kiel des UKSH. In seiner Ansprache bescheinigte Professor Cremer dem neuen Chefarzt eine „außergewöhnlich breite Aufstellung in Klinik und Wissenschaft“. Professor Haneya zeichne ein „gewinnender Auftritt“ aus, zudem sei er „ausgesprochen loyal“ und ein „absoluter Teamplayer“.
Wenn es noch eines Belegs dafür bedurft hätte, dass der neue Chefarzt ein Teamplayer ist – ein Blick in den Albertus-Magnus-Saal des Brüderkrankenhauses während der Feierstunde zu seiner offiziellen Einführung hätte genügt. So waren unter den Gästen zahlreiche „alte“ und mehrere neue Mitarbeiter der Trierer Herz- und Thoraxchiurgie. Professor Haneya konnte für das Brüderkrankenhaus gleich drei neue Oberärzte gewinnen, die zuletzt an den Universitätskliniken Aachen, Dresden und Kiel gewirkt hatten. Dem neuen Chefarzt sei es gelungen, aus vorhandenen und den neuen Kräften binnen Wochen ein starkes Team zu bilden, so der Hausobere Markus Leineweber, der auch die Bedeutung der Thoraxchirurgie für das Brüderkrankenhaus unterstrich.
Christian Weiskopf, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier, erklärte: „Fachlich ergänzen Sie unser Herzzentrum ausgezeichnet! Sie bringen viele Dinge mit, die auch wir in den letzten Jahren schon etabliert und eingeführt haben, aber auch viele neue Dinge und viele neue Ideen, wie wir das Herzzentrum noch entwickeln können.“ Der Ärztliche Direktor des Brüderkrankenhauses, Professor Dr. med. Tim Piepho – wie Professor Haneya bekennender Fußballfan – bezeichnete seinen neuen Chefarztkollegen als „Spielertrainer“ und sagte an dessen Adresse gerichtet: „Respekt, wie du es geschafft hast, in so kurzer Zeit eine so tolle Mannschaft aufzustellen.“
Angebot modernster Therapien
Einen Ausblick auf das, was die Trierer Herzchirurgie künftig an modernsten Therapien bieten wird und zum Teil schon etabliert hat, gab Professor Haneya selbst. So könnten heute nahezu sämtliche Operationen an erkrankten Herzklappen minimalinvasiv und ohne Öffnung des Brustkorbs, durchgeführt werden. Möglich sei der sogenannte MIC-AKE über einen seitlichen Zugang, bei dem lediglich zwei Rippen auseinandergeschoben werden müssten, erläuterte der Chefarzt und betonte: „Wir durchtrennen keinen einzigen Knochen“. Der Eingriff als solches sei nicht nur deutlich schonender als bislang übliche Operationen am offenen Herzen, er erspare den Patienten auch eine mehrwöchige Schonphase, was zu einer deutlich schnelleren Genesung führe. Professor Haneya erklärte außerdem, dass der Aufbau des Programms für Herzunterstützungssysteme für Erwachsene essentiell zur Komplettierung des chirurgischen Portfolios zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz am Brüderkrankenhaus sei.
Der neue Chefarzt betonte auch die Bedeutung des überregionalen Herzzentrums Trier. Nur durch die intensive Zusammenarbeit von Kardiologen, Herzchirurgen und Rhythmologen sei es möglich, Patienten aus der gesamten Großregion im Brüderkrankenhaus die bestmöglichen Therapieoptionen zu bieten, erklärte auch Professor Nikos Werner, Chefarzt der Kardiologie und Leiter des vor fünf Jahren etablierten Herzzentrums. Zu den künftigen Schwerpunkten, die man gemeinsam mit der Herzchirurgie ausbauen werde, zähle die chirurgische Therapie der Herzinsuffizienz, so Professor Werner.
Dass Professor Haneya sowie das gesamte Team der drei Kernfachabteilungen des Herzzentrums hierbei auch weiterhin eng mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, den Kliniken der Region und auch den Reha-Einrichtungen bauen wollen, hatten alle Redner deutlich gemacht und spiegelte sich auch im Saal wider: Unter den Gästen waren zahlreiche Vertreter von Gesundheitseinrichtungen in Stadt und Umland.
ZUR PERSON
Prof. Dr. med. Assad Haneya (45) studierte Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach der Approbation 2005 begann er die Facharztausbildung in der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) am Campus Kiel bei Prof. Dr. med. Jochen Cremer sowie ab 2007 am Universitätsklinikum Regensburg in der Klinik für Herz- und Thorax und herznahe Gefäßchirurgie bei Prof. Dr. med. Christof Schmid. Er promovierte 2010 an der Med. Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2012 erhielt er seine Anerkennung als Facharzt für Herzchirurgie und habilitierte (venia legendi) für Herzchirurgie an der Med. Fakultät der Universität Regensburg. Ab 2012 war er zunächst als Oberarzt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, sowie als ärztliche Bereichsleitung Transplantation und mechanische Unterstützungssysteme tätig. 2014 wurde er zum Stellvertretenden Ärztlichen Direktor der Klinik ernannt. 2019 erhielt er die Außerplanmäßige Professur für Herzchirurgie. Seit 2019 verantwortete er die Ärztliche Bereichsleitung innovative und minimalinvasive Chirurgie. Neben der klinischen Versorgung ist die chirurgische Behandlung terminal herzinsuffizienter Patienten sein vorrangiges Forschungsgebiet. Für seine Forschung erhielt er diverse Auszeichnungen sowie Forschungspreise. Professor Haneya ist Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Fachgesellschaften. Seine persönlichen klinischen Schwerpunkte sind die Transplantation und Kunstherzimplantation sowie die innovative und minimalinvasive Herzchirurgie. Professor Haneya lebt seit seinem Wechsel ins Brüderkrankenhaus mit seiner Frau und seinen vier Kindern in Trier.
PM – BBT-Gruppe
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