Von Florian Schlecht
Unterschiedliche Voraussetzungen für die Fußball-Oberligisten aus der Region: Während der FSV Salmrohr gestärkt von einem 8:0-Erfolg ins Spitzenspiel beim SC Hauenstein geht (Samstag, 15.30 Uhr), ist der Druck auf den SV Mehring vor dem Abstiegsduell gegen den TuS Mechtersheim (Sonntag, 15 Uhr) gewachsen.
SC Hauenstein – FSV Salmrohr (Samstag, 15.30 Uhr)
Der 8:0-Kantersieg gegen Wirges war ein Spektakel der allerersten Güteklasse, das der FSV Salmrohr geboten hat. Trainer Patrick Klyk hat den Festtag inzwischen nach eigenen Angaben zu den Akten gelegt. „Ich habe den Eindruck, dass rundherum mehr Theater über das Spiel gemacht wird als bei uns.“ Tatsächlich war das Schützenfest aber ein Beleg für die Offensivstärke von Salmrohr, das mit 60 Treffern mit weitem Abstand die torgefährlichste Mannschaft der Fußball-Oberliga ist. Robin Mertinitz führt die interne FSV-Torjägerliste gar mit vergleichsweise wenigen neun Treffern an. Das untermauert die Ausgeglichenheit des Kaders. Die kam gegen Wirges zum Ausdruck, weil die acht Treffer von acht unterschiedlichen Schützen erzielt wurden.
43 Tore und damit die zweitmeisten in der Klasse hat der SC Hauenstein auf seinem Konto. Salmrohr reist so zu einem Spitzenspiel der Torfabriken. Der Gegner liegt als Tabellenvierter aussichtsreich im Fünfkampf um die Meisterschaft. Komplettiert wird dieses harte Ringen mit Zweibrücken – sowie Neunkirchen und Pirmasens, die in ihren Nachholspielen unter der Woche jedoch gepatzt haben. So ist Hauenstein derzeit mit der schärfste Rivale. Fünf Punkte liegt der ehemalige Regionalligist hinter der Klyk-Elf – und hat noch zwei Spiele in der Hinterhand. „Wir stehen vor einer hohen Hürde“, weiß der Trainer. Das ist eine gestandene Mannschaft, die richtig guten Fußball spielt und ihre Chance wie wir in der Offensive sucht.“
Im Hinspiel schlug aber lediglich Salmrohr zu. 6:0 ging es damals aus. „Das sehen wir nicht euphorisch und spielt keinerlei Rolle. Das Spiel ist mit einem Elfmeter und einem Platzverweis schnell in unsere Richtung gelaufen“, mahnt Klyk an. Auch die jüngste Pokalpleite von Hauenstein gegen Zweibrücken (0:3) wertet er nicht als Vorteil für sein Team. „Eine solche Niederlage kann auch eine Jetzt-erst-recht-Mentalität auslösen.“ Selber war für den FSV im Cup wieder nur die Warteschleife angesagt. Zum wiederholten Male wurde das Rheinlandpokal-Achtelfinale beim FC Karbach abgesagt, das nun am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) bestritten werden soll. „Klar ist das nervig und ärgern wir uns darüber“, schimpft Klyk, auf den mit seiner Mannschaft nun mindestens drei „Englische Wochen“ warten. In diesen droht Matondo Makiadi wegen eines leichten Muskelfaserrisses im Leistenbereich auszufallen. „Bei ihm gilt es, nicht zu früh einzusteigen und die Verletzung richtig auszukurieren.“
SV Mehring – TuS Mechtersheim (Sonntag, 15 Uhr)
Beim SV Mehring gilt derzeit das Prinzip „Jugend forscht“. Mit einem Altersdurchschnitt von 22,6 Jahren gelang dem Fußball-Oberligisten ein Ausrufezeichen beim 2:2 im Testspiel beim ranghöheren SC Idar-Oberstein. Ahmet Boussi schnürte dabei einen Doppelpack. „Wir mussten in der Anfangsphase jede Menge Druck aushalten, dann haben wir Lösungen gefunden und gute Konter ausgespielt. Läuferisch sind wir inzwischen topfit“, sieht Trainer Robert Jung sein Team nominell gewappnet für den Abstiegskrimi gegen die TuS Mechtersheim. Die Ansage ist klar: „Das Heimspiel müssen wir gewinnen.“ Zumal der Druck mit den unerwarteten Erfolgen der Konkurrenz bei Titelanwärtern deutlich gestiegen ist. Die TSG Pfeddersheim überraschte in der Woche mit einem 1:0-Coup bei Borussia Neunkirchen, Wirges reagierte auf die 0:8-Klatsche in Salmrohr prompt mit einem 2:1-Sieg in Pirmasens.
Nun ist Mehring gefordert. Die Ausbeute in den einzigen beiden Begegnungen im Jahr 2013 muss aufpoliert werden. Nur ein Zähler sprang gegen Köllerbach (1:2) und bei Saarbrücken II (1:1) heraus. „Sechs Punkte hätten es sein können“, findet Jung, der den mageren Ertrag auf die schwache Chancenverwertung zurückführt. Um einen Schritt nach vorne zu machen, hofft er bei allem Talent in seinen Reihen auf die Rückkehr von zwei Routiniers, die als Führungsspieler vorangehen sollen. Bei Mittelfeldspieler Erwin Bradasch soll das Abschlusstraining entscheiden, ob er von Anfang an auflaufen kann. Ähnliches gilt für Dino Toppmöller, der nach einer Bänderverletzung leicht mit der Mannschaft gearbeitet hat. „Mechtersheim hat einige Leute mit Regionalliga-Erfahrung in seinen Reihen“, sieht Jung den Vorteil der Routine derzeit eher beim Gegner. Tipps, wie der Rivale zu knacken ist, hat Jung von seinem Trainerfreund Peter Rubeck bekommen, der mit Tabellenführer Zweibrücken dort zuletzt 2:0 gewann. „Wir müssen mit kontrollierter Offensive Druck auf sie ausüben“, glaubt der Coach des SV Mehring. Fehlen werden ihm dabei Tommy Toppmöller (Bänderabriss im Fuß) und Sebastian Ting (Fersenprellung).
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