Aus dem Moselstadion berichtet
Andreas Maldener (Text und Fotos)
Bittere Niederlage für Fußball-Oberligist Eintracht Trier II. Am heutigen Samstag unterlag das Team von Trainergespann Frank Thieltges und Bernhard Weis dem ambitionierten FK Pirmasens vor rund 100 Zuschauern auf dem Nebenplatz des Moselstadions klar und deutlich mit 0:3 (0:2). Für die zweite Mannschaft des SVE bedeutet die heutige Pleite die dritte Niederlage in Folge, derzeit rangiert das Team auf dem letzten Tabellenrang der Oberliga Südwest. Für Pirmasens hingegen geht es nach dem Sieg weiter nach oben, das Team von Trainer Wendelin Guster belegt derzeit Platz drei, der Rückstand auf den Spitzenreiter Idar-Oberstein beträgt lediglich zwei Punkte.
Foto: Wie hier Julian Bidon (rechts) fehlte den Trierern heute gegen den FK Pirmasens der letzte Schritt, um zum Erfolg zu kommen.
Das Pirmasens drei Punkte aus der Moselstadt mitnehmen wollte, wurde schon direkt nach Anpfiff der Partie klar. „Die Klub“, wie die Pirmasenser in ihrer Heimat genannt werden, war von Beginn an hellwach und erarbeitete sich eine Reihe von hundertprozentigen Tormöglichkeiten. Bereits nach fünf Spielminuten zirkelte Christoph Weller einen Freistoß schön aufs Tor des SVE,Philipp Basquit reagiert blendend und verhindert so den frühen Rückstand. Direkt im Anschluss an diese Möglichkeit war es Mathäus Gornik, der den Trierer Keeper erneut prüfte und diesem die zweite Glanztat des Tages abverlangte.
Die zweite Garde der Eintracht kam überhaupt nicht ins Spiel, konnte den kombinationsstarken Pirmasensern lediglich mit Präsenz in den Zweikämpfen entgegentreten und versuchen, das Spiel der Gäste zu zerstören. Nach elf Spielminuten war es dann erneut Philipp Basquit, der mit einer tollen Parade das 0:1 verhinderte, erneut kam der Freistoß von Christoph Weller. Nach einer starken Anfangsphase verflachte die Partie aber dann, das Spiel fand fast nur in Höhe der Mittellinie statt.
In der 37. Spielminute war es dann aber doch soweit, der FK Pirmasens erzielte das verdiente 0:1 aus Sicht der Eintracht. Nach einer scharfen Hereingabe von Alexander Ernst köpft Christoph Weller den Ball unhaltbar für Basquit im Kasten des SVE in die Maschen. Zweimal scheiterte Weller bisher, doch gegen diesen platzierten Kopfball konnte auch der bisher überragenden SVE-Schlussmann nichts ausrichten.
Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff durch den guten Schiedsrichter Jens Anton aus Homburg musste Trier dann sogar das 0:2 hinnehmen. Nach einer Flanke von Alexander Ernst, der schon das 0:1 vorbereitete, berührt Kapitän Fabio Fuhs den Ball mit der Hand, sofort entscheidet Schiri Anton auf Elfmeter für den FKP. Doch es kam noch bitterer: Fuhs hatte erst Minuten zuvor wegen Meckerns den gelben Karton gesehen, für ihn ging es mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen. Den Elfmeter verwandelt Xavier Novic souverän ins linke untere Eck, die 2:0-Führung der Gäste war gleichzeitig der Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel musste der SVE nun also nicht nur einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen, sondern war auch noch in Unterzahl. Diese Schwächung machte sich in Halbzeit zwei dann auch besonders bemerkbar. Zwar kam die Eintracht noch zu einigen kleinere Tormöglichkeiten, war dem FK Pirmasens aber in fast allen Belangen klar unterlegen. Die Gäste verwalteten die Führung souverän und kamen selbst nur noch selten vor das Tor von Philipp Basquit. Während dieser Phase zeigte sich vor allem die Unerfahrenheit im sehr jungen Kader der Eintracht, die Mannschaft ist derzeit noch nicht in der Lage, sich gegen deutlich reifere Mannschaften wie die des FK Pirmasens taktisch und spielerisch klug genug zu verhalten, um etwas Zählbares mitzunehmen.
Erst zehn Minuten vor dem Ende der Partie erhöhte der FKP sogar noch auf 0:3, der eingewechselte Daniel Preuß zirkelte einen Freistoß aus zentraler Position 20 Meter vor dem Tor in den Winkel.
Mit 0:3 verliert die zweite Mannschaft der Eintracht am Ende klar und deutlich gegen abgezockte Pirmasenser, die nicht umsonst so weit oben in der Tabelle der Oberliga stehen. Das Trierer Trainerduo Weis/Thieltges muss ihrer Mannschaft nun schleunigst die nötige Motivation einimpfen und das Team wieder soweit aufbauen, dass der Rückstand auf das rettende Ufer, derzeit vier Punkte, nicht noch größer wird.
Die Stimmen zum Spiel:
Bernhard Weis, Eintracht Trier:“Es war ein Spiel mit wenig Torszenen, bis zum 0:1 haben wir auch eigentlich gut gestanden. Beide Teams hatten sich bis dahin neutralisiert. Dann kommt das 0:1 und acht Minuten später das 0:2. Das war auch der Knackpunkt, wir haben einen Handelfmeter bekommen und dazu noch die gelb-rote Karte gegen Fabio. Mit zehn Mann hat uns dann gegen so einen starken Gegner wie Pirmasens die nötige Erfahrung gefehlt und vielleicht auch die letzte Überzeugung.“
Wendelin Guster, FK Pirmasens:“Heute war der Wille zum Sieg auf alle Fälle da. Die Mannschaft hat sehr diszipliniert gespielt und sich gut präsentiert. Wir haben gute den Ball und den Gegner laufen gelassen. Der Führungstreffer kam auch zum richtigen Zeitpunkt, denn Trier hat in dieser Phase gut geschoben. Der Elfmeter zusammen mit dem Platzverweis haben uns dann natürlich besonders in die Karten gespielt.“
Statistik
Eintracht Trier II: Basquit – Löber (ab 46. Eifel), Petersch, Becker, Fuhs (45. Platzverweis) – Meyer, Schottes(ab 66. Alisna), Ting, Bradasch – Brandscheid (ab 66. Michels), Bidon
FK Pirmasens: Fahr – Lechner, Kuhl, Buchmann, Schauffler (verletzungsbedingt ab 71. Mayer) – Weller (ab 77. Preuß), Novic, Baum (ab 86. Singer), Fest – Gornik, Ernst
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Jens Anton (Homburg)
Foto-Galerie (klicken für Groß):
- SVE-Zeit: Brandscheid (r.) während eines Oberliga-Spiels mit der U23 der Eintracht gegen Pirmasens. Foto: Andreas Maldener
U23-Fan meint
Schade. Schon wieder verloren. Das kann doch so nicht weitergehen. Wäre schade wenn die U23 schon wieder absteigen würde.