An Halloween verkleiden sich Groß und Klein gerne als Hexen, Zauberer oder Geister. Ein Spaß, auf den sich viele Menschen jedes Jahr freuen. Doch es gibt gar nicht so wenige Menschen, für die Geister ein ernstes Thema sind. Beim Ghosthunting suchen sie Erklärungen für Phänomene, die man (zumindest anfangs) nicht erklären kann. 5VIER.de begleitete ein Team zu einer Paranormalen Untersuchung.

Zu sechst in einer kleinen Kapelle. Draußen ist es stockduster. Drinnen leuchten die Taschenlampen. Ein lautes Rauschen füllt den Raum. Ist da noch jemand? Will man uns was mitteilen?
Milliarden Menschen glauben an etwas, was nach heutigen Erkenntnissen nicht erklärt werden kann. Beziehungsweise an etwas Nicht-Irdisches. Die größten Gruppen gehören Religionen an und glauben an Gott. Nicht wenige gehen noch darüber hinaus. Passt der verstorbene Opa im Himmel auf einen auf? Spürt man die Präsenz der verstorbenen Schwester? Begleitet einen das Haustier über seinen Tod hinaus?

Mittlerweile gibt es eine große Szene, die auf die Suche geht. Nach Antworten, nach Erklärungen, nach Paranormalem. Ihre Beschäftigung nennen sie Ghosthunting. Auch in der Region gibt es eine Gruppe, die auf Geisterjagd geht: PIRP – Paranormal Investigations Rheinland-Pfalz. Das Team besteht derzeit aus drei Personen. Ute, Sabine und André treffen sich mehr oder weniger regelmäßig, um an bestimmten Orten in Erfahrung zu bringen, warum sich Menschen dort nicht alleine fühlen. Hin und wieder begleiten Mitglieder anderer Teams das Trio.
Ghosthunting für viele mehr als nur ein Hobby
So auch heute. Rüd, für den Paranormales seit Kindestagen ein Teil seines Lebens ist, ist auch dabei. Man trifft sich in Kaisersesch auf einem Mitfahrerparkplatz und fährt gleich weiter nach Koblenz. Ziel ist ein Ort, der schon zahlreiche Ghosthunter angelockt hat. Die Pfarrer-Kraus-Anlagen, die der namensgebende katholische Geistliche über fünf Jahrzehnte im 19. Jahrhundert errichtet hat, sind ein UNESCO-Welterbe. Im Hellen wunderschön, im Dunkeln gruselig.

Das heute vierköpfige Team versammelt sich nach Ankunft zur Lagebesprechung. Es soll ein Video für den Youtube-Kanal gedreht werden. Sabine ist für die Arbeit hinter der Kamera zuständig, sie selber möchte dabei nicht fotografiert werden. Auch Rüd will lieber unerkannt bleiben. Besuchern, die bei einer Paranormalen Untersuchung (PU) teilnehmen, so wie heute 5VIER.de, treten sie offen gegenüber.
Die Leidenschaft kann teuer werden
Gestartet wird mit der „Kinect SLS Camera“. Ein Standardinstrument des Ghosthuntings. Die Sensorleiste, die von Microsoft entwickelt wurde und zur Steuerung der Xbox dient, ist mit einem Tablet verbunden. André trägt die Geräte über das Gelände der Kirche, entlang eines Friedhofes. Die Software projiziert menschliche Strukturen, ähnlich eines Skeletts, auf das Tablet. Es soll helfen Geister zu entdecken, die mit dem menschlichen Auge nicht zu erkennen sind.

Das passiert an einigen Stellen. An Grabsteinen, Pflanzen, Baumkronen oder einem Stück Holz, in dem eine Axt steckt. Besonders am Friedhof wirkt das Bild auf dem Tablet bizarr. Als würde ein Mensch durch den Grabstein Ute berühren. Bei den meisten anderen Reaktionen sind sich die PIRP-Mitglieder nicht immer ganz einig, ob das Kinect Signale falsch interpretiert.
Ein weiteres wichtiges Instrumentarium ist das K2-Meter. Es schlägt aus, wenn es elektromagnetische Energie empfängt. Beeinflusst wird es durch Handystrahlung oder Stromleitungen. Deswegen gehen Ghosthunter oft in Wäldern oder anderen verlassenen Orten ihrer Beschäftigung nach. So können sie Störfaktoren minimieren.
Realität oder Einbildung?

Nach einer kurzen Verpflegungspause am Parkplatz beginnt der zweite Teil der PU. Mithilfe des „Portals“, eine selbstgebastelte Konstruktion ähnlich einer Musikbox, sowie der „Spirit-Box“, wird versucht, mit Geistern zu kommunizieren. Dabei werden durch die Geräte Radiofrequenzen durchforstet. Die Ghosthunter stellen den möglichen Anwesenden Fragen und hoffen, in den Frequenzen Antworten rauszuhören. Konkret hört man lautes, kurz unterbrechendes Rauschen, wie man es aus dem Auto kennt, wenn man die Region eines Radiosenders verlässt.

Zu vernehmen sind mal Wortfetzen, Geräusche oder andere schwer zuzuordnende Töne. Diese sind in der Regel Sekundenbruchteile zu hören – das gibt eine Menge Interpretationsspielraum. Spricht man mit einem Mann oder einer Frau? Wann lebte die Person? Warum ist er, sie oder es in der Kapelle? Diese und zahlreiche weitere Fragen stellt die Truppe in den – vermeintlich – leeren Raum. Eindeutige Antworten gibt es heute nicht. Unkonkrete umso mehr. Man hört raus, was man raushören möchte. Die wenigen Ausschläge des K2-Meters nach gestellten Fragen wirken auf Außenstehende willkürlich.
Die Untersuchung dauert in Gänze mehrere Stunden. Das Highlight, der Besuch der Kapelle, über eine halbe Stunde. Ein ruhiger Abend, sagen Andrè und Rüd. Am gleichen Ort hätten sie schon viel mehr erlebt. Einmal seieh sogar kleine Steine geflogen, als sie alleine in der Kapelle waren.
Mit Respekt auf die Jagd
Die Orte die sie auswählen, können sich überall befinden. Illegal hätten PIRP noch nichts besucht. Bislang habe es auch noch keine Beschwerden über das Ghosthunting gegeben, dass sie spirituelle Stätten ausnutzen oder entweihen würden. Man begegne den die Lokalitäten immer mit Respekt.

Die ergiebigsten Orte seien häufig jene, wo besonderes Leid stattgefunden hat, sagt André. Krematorien zum Beispiel, wo früher auch viele Kinder verbrannt wurden. Friedhöfe oder andere religiöse Gebiete böten sich häufig an. Oder historische Schlachtfelder. Privatpersonen fahren sie auch an, die sich Erscheinungen oder Geräusche in ihren eigenen vier Wänden nicht erklären können. Häufig finden sie dabei rationale Erklärungen für die Phänomene, die die Auftraggeber erleben. Aber nicht immer. Gage nehmen sie dafür nicht, höchstens etwas Spritgeld bei größerer Distanz.
Die meisten betreiben Ghosthunting aus Leidenschaft, manche wegen des Geldes
Es gibt allerdings auch ein Geschäft dahinter. Für die Gerätschaften kann man von kleinen Beträgen bis in den vierstelligen Bereich investieren, um auf Geisterjagd zu gehen. Es gibt so viele Aktive weltweit, dass es eigene Messen gibt. Durch Filmproduktionen leben manche Ghosthunter sogar von ihrem Hobby. Für PIRP reicht es dafür zwar nicht, aber das ist auch nicht ihr Ziel.
Die Mitglieder von PIRP sind überzeugt, dass es Energien gibt, die mit uns in Kontakt treten. Man kann sie auch Geister nennen. Im Grundsatz geht es um die Frage, was nach dem Tod passiert. Ihre Erzählungen erinnern an Mythen, die man auch in den Religionen findet. Und die ebenfalls von vielen Menschen ernst genommen werden, sind sie doch Grundlage für posthume Selig- oder Heiligsprechungen und Pilgerstätten.
Rüd erzählt, dass er Familienmitglieder habe, die Medien seien. Sie könnten ohne Gerätschaften mit Menschen in Kontakt treten, die physisch nicht mehr unter uns weilen. André zeigt uns Fotos, die für ihn Beweise darstellen, „dass da etwas ist“. Was jetzt Glaube, Wissen oder Aberglaube ist, muss jeder für sich entscheiden.

Wir beenden unseren spannenden Ausflug mit einem Zitat, dass die Ghosthunter in ihren Youtube-Videos schreiben: „Glaubt nur das, was ihr auch glauben wollt!“
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Denn: Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Yvi meint
Einen wunderschönen guten Abend liebes Team .
Mein Name ist Yvi und ich suche dringend Hilfe😮💨
Bei uns Zuhause passieren leider nicht so tolle Sachen .
Ich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen ,und hoffe natürlich irgendwie eine logische Erklärung für alles zu finden .
Liebe Grüße Yvi
Christine meint
Hallo Geisterjägerteam , ich werde nächstes Jahr nach Mülheim-Kärlich ziehen . Ich war hier in der Oberpfalz in einem Geisterteam auf der Suche und absolviert sogar eine Ausbildung zum Gruppenleiter . Und bin jetzt auf der Suche von einem neuem Ghost- Team um meinem Hobby weiter nachzugehen . Ich habe schon eine kleine Ausrüstung die ich immer erweitere .
Auf eine positive Rückmeldung würde ich mich freuen
GlG Christine
Thomas Bernat meint
Hallo, mein Name ist Thomas Bernat. Ich habe großes Interesse bei euch mit zu machen. Habe immer mich sehr dafür interessiert. Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen. LG Thomas
Steve Schillitz meint
Hallo geisterjäger team ,bei meiner Mutter in der Wohnung (sie wohnt in Miete) ist jemand gestorben und zufälliger weise ist ihr Schlafzimmer in dem Raum wo er gestorben war.. sie hat mir anvertraut das in diesem Raum nachts nicht zur ruhe kommt , hat ihr Bett oftmals umgestellt aber ohne erfolg ( im Raum umgestellt) vielleicht könnt ihr helfen, achso ihr bett eine kommode und eine Truhe sind auch von verstorbenen , hab ich nebenbei erfahren