David gegen Goliath, es ist das beliebte Spiel. Eintracht Trier nimmt im Rheinlandpokal-Achtelfinale bei der SG Stadtkyll (Mittwoch, 19.30 Uhr) die klare Favoritenrolle ein. Die Gastgeber rechnen mit 400 Zuschauern.
Roland Seitz ist ein Mann der klaren Worte. Wenn der Trainer von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier auf den Auftritt bei der SG Stadtkyll (Mittwoch, 19.30 Uhr, Sportplatz Auw) angesprochen wird, nimmt er seine Spieler klar in die Pflicht. Alles andere als ein Weiterkommen, das weiß der Oberpfälzer, wäre eine glatte Enttäuschung und auch ein Rückschlag für die Planung der neuen Saison. Denn die 100.000 Euro, die an Prämien für die Qualifikation des DFB-Pokals ausgeschüttet werden, können in Trier darüber entscheiden, welches Gesicht die Truppe ab Sommer haben wird. „Ich weiß, dass es um viel Geld geht. Es gibt keine Ausreden, es liegt nur an uns, ob wir weiterkommen.“ Wobei Seitz die Nuss kennt, die seine Elf knacken muss. „Wir werden auf einen Gegner treffen, der mit Mann und Maus verteidigt und es nach vorne eher ruhiger angehen wird.“
Da gilt es, mit Ideen und Geduld zu spielen. So wie in den jüngsten drei Testspielen, in denen die Eintracht mit drei Siegen und 15:0-Toren überzeugte. Obwohl die Sperre für Jeremy Karikari nicht im Pokal gilt und der Defensivstratege eingesetzt werden darf, hat sich vor den Augen von Seitz eine umgebaute Startformation empfohlen. In allen drei Partien vertraute er der gleichen Mannschaft, mit Torge Hollmann und Daniel Bauer im zentralen Mittelfeld, Fabian Zittlau auf der linken Außenbahn sowie Thomas Kraus und Wojciech Pollok im Sturm. „Die Jungs haben sich einen Einsatz von Anfang an verdient“, bekräftigte Seitz bereits am Samstag nach dem 6:0-Triumph gegen den SVN Zweibrücken. Doch die Forderung ist klar: „Sie haben ihre Sache gut gemacht, jetzt bleibt zu hoffen, dass sie das Potenzial auch abrufen, wenn es um etwas geht.“ So wie in Stadtkyll.
„Von 100 solcher Spiele verlieren wir 98.“
Bei dem zwei Klassen tiefer angesiedelten Rheinlandligisten freut man sich schon auf das Duell mit dem Favoriten von der Mosel. „Fußball ist mein Leben“, strahlt Trainer Markus Kranz, der mit dem 1. FC Kaiserslautern 1991 die Deutsche Meisterschaft feierte. Priorität hat aber für den Übungsleiter des Außenseiters der Klassenerhalt in der Liga, das macht er deutlich. „Das Heimspiel darauf gegen die SG Malberg ist für uns wichtiger.“ Besser als in der Sommer-Vorbereitung soll es aber schon laufen, da unterlag Stadtkyll der Eintracht in einem Freundschaftsspiel mit 0:9. „Zu dem Zeitpunkt hatten wir aber noch keine Trainingseinheit bestritten, während Trier mit seinen Vollprofis schon zwei Wochen lang am Arbeiten war.“ Das Ziel von Kranz ist klar formuliert: „Wir wollen Trier das Spiel so schwer wie möglich machen. Aber selbst wenn bei uns alle Jungs 105 Prozent geben und die Eintracht nur 40 Prozent, verlieren wir wahrscheinlich immer noch 1:3. Von 100 solcher Spiele verlieren wir 98.“ Von den goldenen Ausnahmen träumt Stadtkyll.
Auch wenn die große Pokal-Euphorie noch nicht aufkommt. „Momentan sind die Spieler ruhig, es kommt ja kein Bundesligist.“ Hermann Schmitz rechnet mit 400 bis 500 Zuschauern. Im November 2008 unterlag der Außenseiter dem Regionalligisten mit Mario Basler knapp mit 0:2. „Wird es wieder so ein typisches Pokalspiel, wäre das ein Highlight“, sagt der 1. Vorsitzende. Die Eintracht ist zudem gewarnt – in Mehring setzte sie sich eine Runde zuvor erst in der Verlängerung mit 4:2 durch.
+++++Eintracht in Kürze+++++
Nachholspiele sind terminiert – Die Termine der vier ausgefallenen Spiele von Eintracht Trier in der Fußball-Regionalliga sind festgelegt. Am Dienstag, 13. März, 19, Uhr tritt die Elf von Roland Seitz bei Fortuna Düsseldorf II an. Am Mittwoch, 28. März, 19 Uhr, empfängt sie Borussia Dortmund II im Moselstadion. Am Mittwoch, 4. April, 19 Uhr, reist Fortuna Köln nach Trier, in der Mondpalast-Arena bei Schalke II spielt Trier hingegen am Dienstag, 17. April, um 18.30 Uhr.
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