Der FSV Salmrohr steht im Finale des Rheinlandpokals. Im Halbfinale gewann der Oberligist gegen TuS Koblenz mit 1:0. Damit bezwingt der FSV auch den zweiten Regionalligisten im laufenden Wettbewerb, nachdem bereits Eintracht Trier im Salmtalstadion gescheitert war.
Salmrohr. Die Gäste aus Koblenz waren von Beginn an bemüht die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Die Offensivreihe mit Angelo Hauk in vorderster Front störte früh und versuchte so zu schnellen Ballgewinnen zu kommen. Beim FSV Salmrohr ersetzte Marc Inhestern den verletzten Lars Schäfer in der Innenverteidigung. Glück hatte der FSV in der achten Minute, als Timo Heinz mit einem taktischen Foul den startenden Angelo Haul stoppen konnte. Zuvor hatte ein Fehlpass die Abwehr in Bredouille gebracht. Den anschließenden Freistoß konnte Daniel Ternes mit den Fingerspitzen abwehren. Die erste große Tat des FSV Keepers, es sollte nicht seine letzte bleiben. Auf der Gegenseite verbuchte Tim Hartmann den ersten Abschluss für die Salmrohrer, mit seinem schwachen rechten Fuß verfehlte er jedoch deutlich das Tor. Nach einer Viertelstunde war der FSV besser in der Partie, ein Klassenunterschied zwischen beiden Teams war bis dato nicht zu erkennen. Besonders die rechte Seite des FSV mit Michael Kohns und Julian Bidon schaffte es immer wieder, sich in der Koblenzer Hälfte festzusetzen. Koblenz wirkte in der Anfangsphase ideenlos, Salmrohr war die aktivere Mannschaft.
Bidon vergibt, Koblenz wird stärker
In der 26. Minute beinahe die verdiente Führung für den FSV. Nach Traumzuspiel von Tim Hartmann hatte Julian Bidon die Führung auf dem Fuß, schoss den Ball jedoch um Zentimeter am Tor vorbei. Kuriose Szene auf der Gegenseite, ein als Rückpass geplanter Kopfball von Daniel Braun senkte sich gefährlich auf den Kasten von Keeper Daniel Ternes, der den Ball mit einer Hand entschärfen musste. In der 33. Minute endlich mal wieder ein Lebenszeichen der TuS, Stefan Hickl kam an der Strafraumgrenze zum Abschluss, doch auch sein Versuch fand nicht den Weg auf das Tor. Kurz darauf die erste klare Torchance für die Gäste aus Koblenz, nach einem Salmrohrer Ballverlust war Angelo Hauk alleine auf dem Weg zum Tor, sein Schlenzer streifte hauchdünn am linken Pfosten vorbei, Glück für das Team von Paul Linz. Koblenz blieb am Drücker und hatte durch Kapitän Boskovic die nächste gute Gelegenheit. Nach schöner Kombination kam Boskovic aus zehn Metern frei zum Schuss, doch auch er vergab leichtfertig. Eine TuS-Führung wäre zu dem Zeitpunkt verdient gewesen, denn Salmrohr hatte kurz vor der Pause Probleme, sich aus dem Druck des Regionalligisten Koblenz zu lösen. In der letzten Minute des ersten Durchgangs eine letzte Aktion des FSV. Den Konter über Julian Bidon setzte letzten Endes Timo Heinz an das Außennetz. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen, Salmrohr hielt gegen die klassenhöheren Koblenzer gut dagegen, hatte allerdings Glück, dass die Gäste in ihrer einzigen Drangphase die Führung verpassten.
Goldenes Tor von Ting
Nach der Pause stellte der FSV um. Sebastian Ting rückte in die Spitze, der angeschlagene Helbig blieb in der Kabine. Salmrohr startete mit der ersten Gelegenheit der zweiten Halbzeit. Heinz brachte den Ball von der Grundlinie in den Strafraum, fand in der Mitte jedoch keinen Abnehmer. Dafür machte es Sebastian Ting in der 52. Minute besser. Nach einem Haken nahm Ting aus 25 Metern Maß und hämmerte den Ball in den rechten oberen Winkel, Vollborn blieb nur das Nachsehen. Die 1:0-Führung für den Außenseiter aus Salmrohr. Die Heimmannschaft agierte nach der Führung mit neuem Aufschwung, Koblenz wirkte lethargisch. Besonders der wieder genesene Julian Bidon wirbelte ein ums andere Mal auf der rechten Seite. Eine strittige Szene ereignete sich in der 66. Minute. Nach einem Zweikampf mit Daniel Braun ging Stefan Hickl im Strafraum zu Boden. Schiedsrichter Schönfeld verweigerte ihm den Elfmeterpfiff. In der 70. die große Konterchance zum 2:0. Nach einem Koblenzer Eckball lief der Gegenangriff über Ting, Bidon und Couto Pinto. Am Ender der Kombination stand Tim Hartmann einschussbereit, scheiterte jedoch an Vollborn. Koblenz agierte vor dem Tor nicht konsequent genug. Felix Lietz drosch den Ball aus aussichtsreicher Position klar neben das Tor. Altstar Anel Dzaka brachte den Ball kurz darauf zwar auf das Tor, scheiterte aber am gut reagierenden Ternes. Koblenz lief weiter an, doch keiner der zahlreichen Freistöße rund um den Strafraum führte zum Erfolg, besonders FSV-Kapitän Daniel Schraps überzeugte mit absoluter Lufthoheit. Die Zeit lief gegen die TuS, doch von durchdachtem Angriffsspiel war weiterhin nichts zu sehen. Auch nach 90 Minuten stand das Salmrohrer Abwehrbollwerk. In der dreiminütigen Nachspielzeit versuchte es Koblenz nur noch mit langen Bällen, ohne Erfolg. Der FSV bezwang TuS Koblenz mit 1:0.
Finale gegen Burgbrohl
Der Jubel nach dem Abpfiff war riesig, Spieler und Verantwortliche lagen sich in den Armen. Der Sieg war aufgrund der guten zweiten Halbzeit nicht unverdient, Koblenz agierte für einen Regionalligisten ideenlos und spielerisch schwach. Die Niederlage bedeutet für die Koblenzer einen weiteren Rückschlag in der laufenden Saison, während der FSV Salmrohr im Pokalfinale gegen die SpVgg Burgbrohl auf den ganz großen Wurf hoffen darf. Torschütze Sebastian Ting zeigte sich nach seinem goldenen Tor überglücklich :„Ich war überrascht, wie viel Platz ich plötzlich hatte. So war der Schuss eigentlich nicht geplant. Ich habe die Gunst der Stunde einfach genutzt, dass der Ball so einschlägt ist natürlich umso schöner.“ Auch Abwehrspieler Daniel Braun, der trotz Verletzung 90 Minuten auf dem Platz stand, sprach nach dem Spiel von einem großen Sieg und blickte voller Zuversicht auf das Pokalfinale :„Das Spiel gewonnen zu haben ist ein schönes Gefühl. Wir wussten wie die Koblenzer agieren werden. Der Trainer war die Koblenzer zweimal gucken und hat uns perfekt eingestellt. Hinten hatten sie robuste Spieler, nach vorne haben sie überwiegend mit langen Bällen agiert. Natürlich wollen wir das Pokalfinale gewinnen, wir können gegen Burgbrohl mit breiter Brust auftreten, schließlich haben wir den Gegner bereits in der Liga geschlagen.“ Ein Sonderlob gab es von Braun für den Torschützen des Tages, Sebastian Ting :„Ich persönlich gönne es „Tinga“, zu Beginn der Saison haben wir beide oft auf der Bank gesessen. Super, dass er jetzt das Tor gemacht hat.“ Auf der anschließenden Pressekonferenz wurde öffentlich verkündet, dass sowohl Braun als auch Lars Schäfer ihre Verträge um zwei weitere Jahre verlängert haben.
Gästetrainer Petrik Sander haderte im Anschluss an die Partie mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft, er sprach von fünf hundertprozentigen Chancen :„Am Ende hat die bessere Mentalität und das größere Herz über die etwas bessere Qualität gewonnen. Wir haben es nicht fertig gebracht ein Tor zu schießen. Das Gegentor fällt nach einem eigenen Einwurf, am Schluss mussten wir dann die Brechstange raus holen. Am Ende war es eine Frage der Abschlussqualität. Bei uns gehen im Moment alle als Verlierer vom Platz. Mir bleibt nichts anderes übrig, als zu gratulieren. “ Salmrohrs Chefcoach Paul Linz haderte mit der ersten Halbzeit seiner Mannschaft, zeigte sich nach dem Sieg aber dennoch zufrieden :„In der ersten Halbzeit waren wir zu gehemmt. Keiner wollte den Ball, wir haben uns zu wenig zugetraut. Wenn der Gegner die Chancen nicht rein macht, ist es nicht unsere Schuld. Als „Tinga“ das Ding reinhaut, da geht natürlich das Herz auf. Jetzt sind wir im Endspiel, haben aber noch nichts erreicht. Wir müssen erst gegen Burgbrohl gewinnen, hoffentlich tritt die Mannschaft dann in der ersten Halbzeit so auf wie heute in der zweiten Halbzeit.“
[statistik]
FSV Salmrohr: Ternes- Kohns, Schraps, Inhestern, Braun- Bartsch, Ting (70. Bauer), Heinz, Tim Hartmann, Bidon (81. Petersch)- Helbig (45. Couto Pinto)
TuS Koblenz: Vollborn, Matuwila, Boskovic (45.Saito), Wurm (87. Jakobs), Steuke (61. Dzaka), Marx, Laux, Softic, Lietz, Hickl, Hauk
Tore: 1:0 Sebastian Ting (52. Spielminute)
Schiedsrichter: Jan Schönfeld (Vogel/Wulftange)
Zuschauer: 1650
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