Nach dem 3:1-Erfolg im Auswärtsspiel bei der SpVgg Burgbrohl und Rang elf, richtet sich der Blick des FSV Salmrohr auf die obere Hälfte der Tabelle. Am heutigen Samstag ging es gegen den aktuell 16. der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar – den SC Idar-Oberstein. Spiel 17 der aktuellen Saison 14/15 beschloss nicht nur die Hinrunde, sondern war gleichzeitig Gradmesser für den kommenden Samstag, wenn die Rot-Schwarzen auf den Lokalrivalen, die Blau-Schwarz-Weißen des SVE, treffen. Gegen Idar-Oberstein sollte deshalb dringend ein Sieg her. Nach 2:0-Führung in der Pause, kassierte Salmrohr im zweiten Abschnitt zwei Gegentreffer. Zwei starke Phasen reichten Idar-Oberstein zum Ausgleich. So reichte es am Ende nur zu einem 2:2-Unentschieden.
Im Vergleich zum Sieg gegen Burgbrohl veränderte Paul Linz seine Anfangsformation auf zwei Positionen: Für Makiadi begann Helbig und Schraps nahm anstelle von Inhestern auf der Bank Platz. Es dauerte einige Minuten bis sich die beiden Teams abgetastet hatten, ehe sich eine Partie mit zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten entwickelte. Dabei versuchten zwar zunächst die Gäste nach vorne zu spielen, die erste gute Gelegenheit hatten jedoch die Gastgeber.
Tim Hartmann bediente Timo Heinz, der kurz vor dem Strafraum des SC zu Fall kam und einen Freistoß aus aussichtsreicher Position von Schiedsrichter Vincent Becker zugesprochen bekam. Was folgte war ein Sonntagsschuss am Samstagnachmittag: Pascal Meschak trat an und jagte das Spielgerät sehenswert unter den Querbalken von Gästekeeper Nico Adami – 1:0 für die Hausherren (17.). Der Treffer brachte jedoch nicht nur die Führung, sondern leitete eine Salmrohrer Drangphase ein, die bis kurz vor der Pause anhielt. Nur wenige Minuten später hätte Bidon für den FSV erhöhen können. Timo Heinz bediente den Stürmer mustergültig, der auf dem Weg zum Tor nur noch Adami vor sich hatte, es jedoch nicht schaffte den SC-Keeper zu überwinden (24.).
Salmrohr versäumt zweiten Treffer – SC beinahe mit dem Ausgleich
Wer nun auf der Tribüne nur eine Sekunde seinen Blick vom grünen Rasen abwandte, verpasste gefühlt eine handvoll Torchancen. Oberstein versuchte nun vor allem durch Konter den Faden zurück ins Spiel zu finden. So auch in der 28. Minute, als Do Nascimento vergebens auf den Pfiff des Schiedsrichters wartete, als er im Laufduell mit Schäfer zu Boden ging. Nur zwei Zeigerumdrehungen später verursachte Sebastian Ting ein Raunen der Zuschauermenge als sein abgefälschter Schuss sich nur Zentimeter neben den Pfosten senkte (30.). Die beiden letzten Gelegenheiten vor dem Pausentee verbuchte Tim Hartmann für Salmrohr.
Zunächst verpasste der Dreifachtorschütze des letzten Heimspiels eine Hereingabe von Helbig, wenig später scheiterte er am konzentrierten Schlussmann der Gäste (36./38.). Anschließend verlor der FSV etwas an Fahrt und sorgte beinahe dafür, dass sich eine alte Fußball-Binsenweisheit bewahrheitete. Denn durch die ausgelassenen Chancen meldeten sich Idar-Oberstein noch einmal zurück und verbuchte zwei Gelegenheiten zum Ausgleich. Aber Ternes klärte zunächst bei einem Pantano-Schuss (41.), ehe kurz darauf Do Nascimentos Kopfball über den Querbalken flog (42.).
Heinz verpasst Entscheidung – Bidon erhöht
Im zweiten Abschnitt sollte dann eine Partie mit hohem Unterhaltungswert auf die Zuschauer warten. Wieder brauchte die Partie nur eine kurze Anlaufzeit, ehe dann Timo Heinz die Partie gleich mehrmals hätte entscheiden können. Doch seinen ersten Schuss parierte Adami (53.), beim zweiten und dritten Versuch hatte er Pech, als die Latte einen weiteren Treffer verhinderte (54.). Doch diesmal gelang trotz vergebener Gelegenheiten das 2:0: Ting passte zu Hartmann, der bediente Bidon und der Stürmer vollendete eiskalt (56.).
Idar-Oberstein reagierte und sorgte für ein regelrechtes Arbeitsbeschaffungsprogramm. Ein Dreierwechsel kurz nach einer Stunde sollte frischen Wind in das Offensivspiel des tabellarischen Underdogs bringen. Gerade einmal fünf Minuten später fruchtete diese Bemühung zum Leidwesen der Hausherren, als Christoph Schmell Thiago Reis Viana bediente und dieser seinen ersten Saisontor zum 2:1-Anschluss markierte (68.). Nun hatte der SC wieder die Oberhand und zwang Ternes dreimal hintereinander einzugreifen (76./78./80.).
Turbulente Schlussphase
Paul Linz merkte, dass die Gäste nun am Ausgleich schnupperten und so brachte er mit Petersch und Couto Pinto zwei frische Kräfte kurz vor Schluss, um die Partie über die Zeit zu bringen. Kaum im Spiel, fügte sich Petersch mit einem geschickten Passspiel ein und leitete weiter zu Timo Heinz, der jedoch erneut glücklos blieb und die Chance vergab (82.). Entscheidung verpasst – doch es kam noch bitterer für Salmrohr: In der 84. Minute Freistoß für die Gäste durch Nico Pantano und der setzte die Kugel zum 2:2-Ausgleich ins Netz.
Doch selbst dieser Punkt reichte den Gästen nun nicht. Sie warfen alles in die Waagschale, um den Sieg noch zu erzwingen. Dass nur kurz nach dem 2:2 das Spiel nicht völlig auf den Kopf gestellt wurde, lag weniger an FSV-Schlussmann Ternes, der einen Schuss aus der zweiten Reihe nur nach vorne abwehrte, sondern am SCler Christoph Schmell der den Rebound neben den Kasten bugsierte (88.). Da auch die Hausherren nicht aufsteckten und sich beide Seiten nun mit offenem Visier begegneten, knisterte die Luft nun in Salmrohr nahezu vor Spannung.
Alles hätte noch gut werden können, aus Sicht von Paul Linz‘ Schützlingen, die in der Schlussminute und der zweiten Minute der Nachspielzeit in Person von Heinz und dem eingewechselten Schraps jedoch das Tor nicht mehr erzielen konnten. So blieb es bei einem aus FSV-Sicht ärgerlichen und SC-Sicht schmeichelhaftem Remis. Die Generalprobe für die Rheinlandpokal-Partie gegen den SVE ist also nicht ganz wie geplant verlaufen. In der Liga bleibt Salmrohr nach de 17. Spieltag auf dem elften Tabellenplatz.
[statistik]
Statistik
FSV Salmrohr – SC Idar-Oberstein 2:2 (1:0)
FSV Salmrohr: Ternes – Schäfer, Meschak, Bartsch, Braun – Hartmann, Helbig (82. Couto Pinto), Inhestern (81. Petersch), Ting (73. Schraps), Heinz – Bidon
Tore: 1:0 Meschak (17.); 2:0 Bidon (56.); 2:1 Reis Viana (68.); 2:2 Pantano (84.)
Schiedsrichter: Vincent Becker
Zuschauer: 239 [/statistik]
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