Der Titel sagt es ja, ich möchte Ihnen allen zunächst ein frohes neues Jahr wünschen. 2023 war wie ein Discounter-Kotelett: mächtig durchwachsen. Ob’s dieses Jahr besser wird, werden wir sehen. Wie so oft an dieser Stelle gesagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Bauernsause!
Ich schreibe diesen Text im Zug, von steil gehenden Bauern dazu gezwungen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren. Es wäre ein Leichtes, sich jetzt über die entsprechenden Kommentare und Reaktionen aus Social Media auszulassen. Dazu fehlt mir allerdings die Lust angesichts der bisher 3,5stündigen Odyssee Mosel auf- und abwärts, ohne Aussicht darauf, es heute noch irgend wem recht machen zu können. Ich verlege mich gedanklich auf ein salomonisches „Sie werden schon ihre Gründe haben“ und hoffe auf Verständnis am Zielort. Irgendwie finde ich es schade, dass es so kalt ist heute, denn 30Grad hätten den Bauern sicher gute Stimmung durch Bier- statt Schnapsdurst und freizügige Kleidung im Zentrum von Trier beschert – quasi der German Redneck CSD in a Nutshell, Misthaufen-Malle oder Fendt-Fasching. Wäre nicht ihr Schaden gewesen, denn die letzten Jahre zeigten uns, dass man Gruppierungen aus Männern in Hotpants derzeit ganz gerne mehr Aufmerksamkeit schenkt.
Feuerpause?
Natürlich erwischt uns pünktlich zu Beginn der Arbeitszeit die Kälte wieder – genau die Kälte, die wir über die Feiertage so gern gehabt hätten, denn in Verbindung mit den Wassermengen, die da runter kamen, hätten wir unsere eigenen Skipisten zwischen den Weinstöcken gehabt. Stattdessen gab es Kreislaufwetter im dicken Matsch und die Reste der Böller klebten ewig wie Male der Schande auf den Strassen – außer natürlich bei jenen besonders ordentlichen Menschen, die den Mist dann noch von Hand abgekratzt haben. Ich habe vor Sylvester schon ganze abgefackelte Batterien mitten in den Feldern, die ich mit meinem Hund frequentiere, gesehen und z.T. entsorgt und ich frage mich , wieso Sylvester ein Freibrief ist, seinen Scheiss nicht zu entsorgen. Ich hoffe zukünftig auf die Tradition, an Karneval seinen Nachbarn die eigenen gelben Säcke vor der Haustür auszukippen. Wäre etwa das gleiche. Böllern braucht keine Sau, wer Geld dafür hat, darf nie wieder über irgend eine Steuer schimpfen.
Banause!
Wollte ich nicht eigentlich ohne Maulen ins neue Jahr starten? Gute Vorsätze und so – das neue Ich. Das zynische innere Arschloch zu Grabe tragen und durchweg positiv, wohlwollend und konstruktiv an das Leben heran gehen? Ich sag es wieder: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Versuchen werd ich es – Sie auch? Ich hoffe ja wirklich auf ein besseres Miteinander der Leute im Kleinen, eben da, wo alles anfängt. Jemanden an der Supermarktkasse vor lassen, Freundlich zum Kellner sein, die Sternsinger nicht mit einer Fackel und einem Bund Knoblauch von der Haustür vertreiben. Hab ich alles schon geschafft dieses Jahr – ich alter Gutmensch. Auch so ein Wort … Vielleicht schaffen wir es ja, dass dieses Wort nicht mehr negativ behaftet ist, das wäre was! Vielleicht stirbt diese Hoffnung ja mal gar nicht?
Ihr Senf hierzu interessiert mich natürlich sehr – also kommentieren Sie was das Senfglas hergibt! Mehr Senf von mir gibt es hier !
Mehr Sempf und weitere Themen von Johannes‘ bekommt ihr in seinem Podcast „Discöföx“, in dem er zusammen mit Philipp Godart das Weltgeschehen kommentiert. „Schier sein Podcast“ ist schier gut. Weitere Infos findet ihr zudem auf den Websites der Boys:
Jöhännes www.johanneschier.de
Philipps: www.philippgodart.de
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