Das Sommerfest im Trierer Tierheim in Zewen ging am Wochenende über die Bühne. Es wurde über die Zukunft gesprochen, über Rasselisten diskutiert und natürlich auch gefeiert.
Trier-Zewen. Zum Start des Sommerfestes im Tierheim Trier begrüßte die Leiterin Sonja Müller die parteipolitischen Vertreter des Stadtrats: (von li. nach re.) Carola Siemon, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat – Petra Kewes, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat und Udo Köhler, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat und Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2015 im Wahlkreis Trier.
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Alle drei gaben gegenüber 5vier.de ein eigenes Statement ab, das sich auf den während der Juli-Stadtratssitzung eingereichten Beschluss von CDU und Grünen bezog: Die garantierte Finanzierung des Tierheims in der Zukunft.
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Damit war das Sommerfest eröffnet, der Ansturm zur Tombola größer als erwartet. Und dank der unzähligen freiwilligen Helfer klappte das Parken der Besucher, konnte die Feuerwehrzufahrt aufrecht erhalten werden, gab es tatsächlich „unzählige“ Kuchen zur Auswahl (unsere Fotos sind ein Mini-Ausschnitt davon), entdeckten wir ein Tierheim-Bild von Charlotte (vgl. Foto), war selbst das Karl-Marx-Viertel Trier durch den Künstler und Dracula-Imitator Laas Koehler vertreten (vgl. Foto), sind wir der Bewegung gegen Rasselisten, der „SoKa’s SaarLux“ und deren Vertreter Chris Müller (einen passenden Artikel gibt es hier ) begegnet, konnten wir uns über chemiefreies Hundefutter unterhalten, eine Hundemassage mit der Sehnsucht selbst Hund zu sein begleiten, am Tierheim-Flohmarktstand CDs begutachten, Bücher finden oder ganz einfach etwas, was passen könnte.
Bildergalerie
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Die Bands „The fireworkers“ und „Just in time“ schenkten ihre Auftritte dem Tierheim. Inge Wanken führte zusammen mit dem Suchhundezentrum K9 das vor, was Zielobjektsuche oder das Auffinden von Personen bedeutet (ZOSen und Trailing).
Viele Besucher nahmen an den Führungen durch das Tierheim teil, Führungen, welche im Grunde das zeigen, was dem Tierheim gelingt: Eine möglichst gute, saubere, medizinisch betreute Unterbringung der einzelnen Tiere. Alle Hunde werden zusätzlich betreut, so dass diese auch an die Interessenten „gut vorbereitet“ weitergegeben werden können.
Unsere beiden Lieblinge „Domi“ und „Sammy“ warten noch!
Auch hatte das Tierheim sich an beiden Tagen des Sommerfestes vorgenommen, die besonders hervorhebenswerten Hunde, die eine Familie außerhalb des Tierheims suchen, vorzustellen. Wir von 5vier.de dürfen nochmals auf „Domi“ hinweisen, der so viel Freude und Energie und ich-will-mit-Dir-Mensch-Sein ausstrahlt (hier der ausführliche Bericht ) und genauso auf Sammy (den Bericht gibt es hier).
Antrag von CDU und den Grünen zum Tierheim
Zum Abschluss, und für alle Neugierigen in Sachen „Tierheim & Politik“, freuen wir uns hier den von CDU und Bündnis 90/Die Grünen dem Stadtrat vorgelegten und von diesem verabschiedeten Antrag in vollem Wortlaut abzudrucken:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
wir bitten Sie, dem Stadtrat in der nächsten Sitzung am 21.07.2015 folgenden Antrag zur Beschlussfassung vorzulegen:
Antrag: Finanzierung des Tierheims sicherstellen!
1. Der Rat der Stadt Trier fordert den Oberbürgermeister auf, Gespräche mit dem Landkreis Trier-Saarburg sowie den Verbandsgemeinden Hermeskeil, Ruwer, Schweich, Saarburg, Konz und Trier-Land aufzunehmen.
2. Ziel der Gespräche soll eine langfristige Finanzierung zur Deckung der laufenden Betriebskosten des Tierheims sein, die seinen Fortbestand sichert. Die Stadt Trier strebt eine Lösung im Sinne eines Konsortialvertrages an, der eine transparente und gerechte Kostenbeteiligung vereinbart.
3. Bis Ende Dezember 2015 sind die Ergebnisse der Verhandlungen im Rat vorzustellen.
Begründung:
Der Tierschutzverein Trier und Umgebung e.V. trägt die Verantwortung für ca. 200 Tiere im Heim aus einem Umkreis von ca. 100 km; dies leisten ca. 10 Mitarbeiter*innen und viele ehrenamtlich Tätige. Es werden ca. 700 Tiere p.a. vermittelt.
Vorrangige Aufgabe ist es, Tieren ein vorübergehendes Zuhause bieten, sie medizinisch zu versorgen und schnellst möglich in ein dauerhaftes Zuhause zu vermitteln. So nimmt das Tierheim Tiere aus Beschlagnahmungen auf, wobei es sich häufig um eine große Anzahl von Tieren in schlechtem gesundheitlichem Zustand handelt, die große logistische Herausforderungen darstellen. Dabei fallen ca. 110.000 Euro Tierarzt- und Arzneikosten an.
Außerdem ist das Tierheim jederzeit Ansprechpartner für in Not geratene Tiere oder für Tierhalter, die einen Rat suchen.
Die für diese Arbeit notwendige Infrastruktur ist nunmehr ca. 40 Jahre alt, und es stehen seit längerem zahlreiche Instandsetzungen bzw. Sanierungen an.
Den letzten großen Aufschrei seitens des Tierschutzvereins gab es 2013, als die Heizungsanlage kaputt ging. Damals wurde die Krise mittels einer Sonderspende der Sparkasse in Höhe von 50.000 Euro gelöst. Das ist und kann aber keine Strategie sein.
Das grundsätzliche Problem der Finanzierung liegt in den laufenden Betriebskosten von knapp 500.000 Europro Jahr, welche nur knapp zur Hälfte durch die Einnahmen finanziert werden können. Bislang wurde diese Lücke mal mehr, mal weniger mit Spenden und Erbschaften gedeckt. Ziel muss es sein, die laufende Finanzierung des Tierheims auf eine verlässliche und planbare Basis zu stellen.
Dass es sehr gute Lösungen gibt, zeigen die Landkreise Saarlouis und Merzig-Wadern die das Tierheim Dillingen mittels eines Konsortialvertrags auf solide Füße gestellt haben. Darin wurde vereinbart, dass die Städte und Gemeinden beider Landkreise einen Kommunalbeitrag von 90 Cent pro Einwohner und pro Jahr zahlen.
Auf Trier und seine Landkreise übertragen bedeutet dies, dass hier ca. 250.000 Bürger als
Berechnungsgrundlage zu betrachten wären. Dies ergibt bei einem Finanzbedarf von ca.
250.000 Euro, einen Betrag von 1 Euro pro Einwohner p.a.
Ob aus christlichen Aspekten (Verantwortung für die Schöpfung) oder ethischen Gründen (Verantwortung gegenüber der Kreatur), im Grundgesetz Artikel 20a ist der Tierschutz als Staatsziel verankert. Und dem müssen wir mit dem Erhalt des Tierheims Rechnung tragen.
Das Tierheim übernimmt zahlreiche öffentlich-rechtliche Aufgaben, wie z.B. die Aufnahme und Versorgung von Fundtieren, die andernfalls von den Kommunen – der Stadt Trier und den umliegenden Gebietskörperschaften – zu übernehmen wären.
„Gott wünscht, dass wir den Tieren beistehen, wenn sie der Hilfe bedürfen. Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat gleiches Recht auf Schutz.“(Franz von Assisi)
Mit freundlichen Grüßen
gez. Dr. Ulrich Dempfle gez. Petra Kewes
Fotos/Videos: C. Maisenbacher
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