Die Aufwertung des Zurlaubener Ufers schreitet voran. Für das Projekt Stadt am Fluss war dies ein wichtiger Schritt. Mit den abgeschlossenen Bauarbeiten am Zurlaubener Ufer ist das Projekt Stadt am Fluss beileibe noch nicht beendet. Die Stadtverwaltung hat nun weitere Schritte angekündigt.
Zwischen Zurlaubener Ufer und Jugendherberge
Trier. In Trier-Nord wird Schritt für Schritt die Vision „Stadt am Fluss“ verwirklicht: Nach der Aufwertung und Hochwassersicherung des Zurlaubener Ufers will die Stadt noch in diesem Jahr mit den umfangreichen Bauarbeiten zur Ufergestaltung zwischen Jugendherberge und Nordbad beginnen. Profitieren sollen Mensch und Umwelt.
Der Charakter des Moselufers wird sich verändern
Schnurgerade und gleichförmig – so sieht das Moselufer in Trier-Nord derzeit über weite Strecken aus. Mit der geplanten Umgestaltung soll das Gelände auf einem 600 Meter langen Abschnitt aufgelockert und vielfältiger werden. Das Konzept stammt vom Trierer Büro BGH Plan. Dessen Chef Christoph Heckel erläutert, dass die Uferwiese terrassenartig abgestuft werden soll. Außerdem grabe man einen kleinen Seitenarm ab, der bei leicht erhöhtem Wasserstand der Mosel überflutet wird. So entstehe ein zusätzliches Überschwemmungsgebiet, das die Hochwassergefahr verringere. Insgesamt würden rund 35.000 Kubikmeter Erde abgetragen. In dem Seitenarm können sich Röhricht und Schilf ansiedeln, die bisher an diesem Uferabschnitt nicht vertreten sind. Eine schmale Insel trennt die Flutmulde vom Hauptarm der Mosel ab.
Auf Höhe des Nordbads sind sechs neue Steinaufschüttungen geplant, die acht Meter schräg in den Fluss ragen. Hinter diesen Buhnen entstehen kleine sandige Buchten, die zum Aufenthalt am Ufer einladen. Und wie kommt man dorthin? Heckel: „An drei Stellen werden neue Wege angelegt, die sich aus großen Meskalith-Steinplatten zusammensetzen und vom Hochwasserdamm zum Ufer führen.“ Einer der Zugänge geht von der Peter-Lambert-Straße ab, ein anderer befindet sich in der Nähe des Nordbads. Am Endpunkt der Peter-Lambert-Straße sind außerdem begrünte Sitzstufen geplant, die einen weiteren Zugang zum Ufergelände bieten.
Zehn Prozent Eigenanteil für die Stadt
Das Konzept ist seit 2013 mit Bürgerbeteiligung entstanden und wurde vom Bund als „Modellvorhaben zur Raumordnung“ (MORO) im Rahmen der Flusslandschaftsentwicklung an der Mosel gefördert. Jetzt hat der Stadtrat einstimmig den Baubeschluss getroffen. An den geschätzten Kosten von 2,37 Millionen Euro beteiligt sich das Land Rheinland-Pfalz zu 90 Prozent und kann sich das Projekt damit als ökologische Ausgleichsmaßnahme für andere Bauvorhaben anrechnen lassen. Der städtische Eigenanteil liegt damit voraussichtlich bei rund 240.000 Euro.
Die Erdarbeiten sollen im Mai starten und bis Ende Oktober, also noch vor der nächsten Hochwasserphase, abgeschlossen sein. Danach steht der Einbau der Buhnen, Wege und Treppenstufen auf dem Programm. Insgesamt rechnet Heckel mit einer Bauzeit von einem Jahr.
Nicht auszuschließen ist, dass bei den Erdbewegungen Überraschungen zu Tage treten: Auf dem Gelände des Nordbads befand sich früher ein Kloster, zu dem vielleicht auch eine Anlegestelle gehörte. Archäologen des Landesmuseums werden die Arbeiten daher begleiten und können sogar auf den Fund von Bootsüberresten hoffen. (Presseamt/jr)
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