Die U19 von Eintracht Trier hat am Samstag erneut nachgewiesen, dass sie auch auf höchstem Niveau im deutschen A-Jugend-Fußball konkurrenzfähig ist. Im Vergleich zur spektakulären 4:5-Hinspielniederlage zeigten die Jungs von Trainer Niki Wagner eine taktisch einwandfreie Leistung und gewannen verdient mit 1:0 (0:0) beim souveränen Tabellenführer 1.FC Kaiserslautern. Robin Garnier besorgte kurz vor Schluss den Siegtreffer, der den Achtungserfolg perfekt machte und zudem Platz zwei in der Regionalliga Südwest endgültig in Stein meißelte.
Die FCK-Youngster werden in dieser Saison nicht nur den „Betriebsunfall“ Bundesliga-Abstieg ausmerzen und den direkten Wiederaufstieg schaffen, sondern haben zudem im DFB-Junioren-Vereinspokal demonstriert, dass der aktuelle Jahrgang auch in der höchsten deutschen Junioren-Spielklasse eine gute Rolle spielen könnte. Mit Siegen gegen Hertha BSC Berlin (2:0) oder gar U19-Bundesliga-Spitzenteams wie Werder Bremen (5:1) und Borussia Mönchengladbach (nach Elfmeterschießen) zog die Elf von Ex-Profi Gunther Metz ins Finale am 1. Juni gegen den 1.FC Köln ein.
Belege gibt es also genug dafür, wie hoch dieser 1:0-Sieg der Eintracht-Fohlen zu bewerten ist, der keineswegs glücklich zustande kam: „Nur in der Anfangsphase haben wir anderthalb Chancen zugelassen. Danach mussten wir keine wirklich gefährliche Situation mehr überstehen und hätten angesichts zweier Großchancen für Albutrin Aliu und Julian Barth bereits früher in Führung gehen können“, analysierte Coach Niki Wagner, der seine Mannschaft unter der Woche im Training gut auf das Spitzenspiel einstellte. „Aufgrund der Stärke des Gegners haben wir darauf hingearbeitet, taktisch etwas anders zu agieren. Es war schön zu sehen, dass die Vorgaben dann auch zu 100 Prozent umgesetzt wurden.“
Mit 4-4-2 statt 4-2-3-1 die Räume extrem eng gemacht
Ein Schlüssel zum Erfolg lag daher in der Umstellung des ansonsten praktizierten 4-2-3-1 mit intensivem Mittelfeld-Pressing auf ein eher abwartendes 4-4-2 mit zwei Sechsern und zwei sprintstarken Außenspielern im Mittelfeld. „Wir wollten im Gegensatz zu unseren gewöhnlichen Gepflogenheiten erst einmal etwas tiefer stehen, die Räume sehr eng machen und dann mit Umschaltspiel über die zwei schnellen Außen nach vorne kommen“, erklärte Wagner.
Und diese Taktik ging auf. Mit zunehmender Spieldauer übernahm der SVE die Initiative, gewährte dem Zweitliga-Nachwuchs kaum Freiheiten und setzte verstärkt auch offensive Impulse. „Wir konnten unser Spiel letztlich genau so durchsetzen, wie wir uns das im Vorfeld vorgestellt hatten“, freute sich der Trainer.
Schirra bedient Garnier: 1:0!
Schließlich wurde die starke Vorstellung nach den angesprochenen vergebenen Riesen-Möglichkeiten durch Aliu und Barth auch mit Zählbarem belohnt: In der 87. Minute schaltete Trier nach Ballgewinn schnell um und Fabrice Schirra wurde mit einem Pass in die Tiefe auf die Reise geschickt. Jener setzte sich daraufhin im Eins-gegen-Eins schön durch und legte im Strafraum vor für Robin Garnier, der aus elf Metern das goldene Tor besorgte.
Mit dem Dreier ist der zweite Rang im Tableau der Regionalliga Südwest nun auch rechnerisch spruchreif. Zum ganz großen Wurf mit der Meisterschaft wird es nicht mehr reichen, denn Kaiserslautern kann den Titel mit einem Sieg am Mittwoch im Nachholspiel in Eisbachtal perfekt machen.
Platz 2 erreicht, Lautern geärgert – fehlt nur noch der Pokalsieg
Die Eintracht-U19 hat aber neben den zwei verbleibenden interessanten Liga-Partien (So., 26. Mai, 11 Uhr gegen 1.FC Saarbrücken und So., 2. Juni, 13 Uhr Lokalderby gegen FSV Salmrohr, jeweils zu Hause) noch ein wichtiges Ziel vor Augen. „Zwei der drei Dinge, die wir uns in der Winterpause vorgenommen hatten, haben wir erreicht: Der zweite Platz ist sicher und wir haben beim FCK gepunktet. Jetzt fehlt nur noch der Gewinn des Rheinlandpokals“, gibt Wagner vor. Das Viertelfinale bei den Sportfreunden Eisbachtal musste kürzlich abgesagt werden, ein Nachholtermin steht noch nicht fest. Sicher ist jedoch bereits, dass im Halbfinale die Spvgg EGC Wirges warten würde, die in der Rheinlandliga momentan um den Aufstieg in die Regionalliga kämpft.
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Statistik
1.FC Kaiserslautern : SV Eintracht Trier 05 0:1 (0:0)
Aufstellung SVE U19: Mike Neumann – Joscha Kautenburger, Marius Gehlen, Matti Fiedler, Kevin Heinz (C) – Sebastian Schmitt, Marc Inhestern – Julian Barth (61. Pascal Neumann), Albutrin Aliu (43. Fabrice Schirra) – Robin Garnier (90. Moritz Jost), Ramon Stief (65. Gianluca Bohr)
Tor: 0:1 Robin Garnier (87.)
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Storno meint
Hier sollte die Eintracht aufpassen, möglichst viele halten und über die U23 an die 1. ranführen!!