Alfons Jochem trägt die Eintracht im Herzen und hat beim SVE außer Platzwart wohl jede Position einmal ausgeübt. Gemeinsam mit Ingo Berens, Horst Brand und Simone Schuler bildet er den Vorstand von Eintracht Trier und freut sich darüber, dass hier viel Fachkompetenz in der Führungsriege versammelt sei.
„Seit 48 Jahren bin ich stolzes Mitglied dieses besonderen Vereins und habe alles erlebt. Wir haben keinen Großsponsor, aber viele treue Begleiter, die uns Stabilität geben“, sagt der dreifache Familienvater.
Werner Kern als Förderer
Eigentlich wäre die Fußball-Karriere des FC Köln-Sympathisanten so nicht möglich gewesen und in Kindheitstagen ad acta gelegt worden: „Mein Vater war selbständiger Handwerksmeister und wollte nicht, dass ich den Profivertrag unterschreibe. Er sagte zu mir, dass ich zwar ein guter Fußballer sei, aber kein sehr guter. Werner Kern, der später Nachwuchsleiter beim FC Bayern München wurde, war mein Förderer und kam mit meinem Vater ins Gespräch. Zum Glück lief es auf einen Kompromiss raus, und ich unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag und machte gleichzeitig eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank.“
SVE-Kapitän Erwin Hermandung als Vorbild
Die Doppelbelastung aus Fußball und Beruf hat dem studierten Diplom-Bankbetriebswirt, der heute als eines von drei Vorstandsmitgliedern der Volksbank Trier arbeitet, nicht geschadet. Verbindlichkeit, Glaubwürdigkeit, unbedingter Wille, Durchsetzungsvermögen und 110 prozentiger Einsatz zeichnen den in Trier lebenden Jochem aus, der den einstigen SVE-Kapitän Erwin Hermandung zum Vorbild hatte: „Von ihm habe ich mir vieles abgeschaut. Es war ein tolles Gefühl, früher Spieler angehimmelt und bewundert zu haben, und später gemeinsam mit ihnen auf dem Platz zu stehen.“
Soziales Engagement und Laufeinheiten in den Morgenstunden
Um den Kopf freizubekommen, läuft Jochem gerne am frühen Morgen durch die Natur. Als Macher hat er alle Hände voll zu tun, engagiert sich ehrenamtlich und ist in Stiftungen aktiv. Ohne ein starkes Team wäre so viel Einsatz nicht möglich: „Ich bedanke mich bei meiner Familie und meinen Kollegen, die mir den Rücken freihalten. Eintracht Trier hat mir viel gegeben und ich wollte dem Verein etwas zurückgeben. Mit seriöser Arbeit wollen wir etwas aufbauen, das Bestand hat und setzen weiter auf die Jugendarbeit.“
Die Ersatzbank war für Jochem nicht der richtige Platz, da er immer auf dem Feld stehen wollte. 1978 machte er als 18-Jähriger sein erstes Profispiel, und beendete seine Karriere 1991 beim SVE. Nahtlos ging seine Karriere als Trainer in Luxemburg weiter, wo er mit dem CS Grevenmacher 1995 den Coupe de Luxembourg gewann und im Europapokal der Pokalsieger 1995/96 zum Auftakt einen Sieg landete.
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