Vergeigt: Die Treveri Basketball AG hat ein finanzielles Problem. Das Loch im Budget konnte über die Saison nicht geschlossen werden. Jetzt ist die Lücke im Etat so groß, dass sich am Freitag der Lizenzausschuss mit dem Fall befassen muss. Am Ende könnte eine sportliche Vorentscheidung am grünen Tisch getroffen werden.
Trier. die filmische Dokumentation zu 25 Jahren Trierer Basketball im Oberhaus wird um ein Kapitel reicher werden. Unklar ist aktuell, ob es zu einem Happy End kommt. Gesichert ist hingegen, dass es existenziell wird. Laut übereinstimmender Medienberichte klafft im Etat des Trierer Basketballbundesligisten ein großes schwarzes Loch. Von fehlenden rund 800 000 Euro ist die Rede. Wenn es stimmt, dass die TBB mit einem kolportierten Etat von rund 2,5 Millionen Euro eine Saison bestreitet, dann fehlen dem Lizenzinhaber Treveri Basketball AG nun knapp ein Drittel des kalkulierten Budgets.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Vereine ohne ein gedeckeltes Budget den Auftakt in die Saison bestreiten. Falls sich die 800 000 Euro bestätigen, würde dies bedeuten, dass fast ein Drittel des gesamten Budgets nicht gedeckelt ist, ein enormes Wagnis.
Ein Wagnis, dass die TBB im Endspurt um den Klassenerhalt bald schneller vor vollendete Tatsachen stellen könnte, als diese auf dem Parkett hätten erzielt werden können. Laut einer Stellungnahme auf der TBB-Webseite muss bis Donnerstagabend, 18 Uhr, der Basketballbundesliga (BBL) ein Sanierungskonzept vorgelegt werden. Anschließend tritt der Lizenzausschuss am kommenden Freitag zusammen und wird über die Pläne entscheiden. Eine trierische Troika könnte man dies nennen. Gelingt es den TBB-Verantwortlichen nicht, den Ausschuss zu überzeugen, dann könnte die TBB-Saison schneller als beendet angesehen werden als es der Spielplan vorgibt.
Noch bevor der Ausschuss über Wohl und Wehe der Korbjäger von der Mosel entscheidet, werden die Aktionäre auf einer Jahreshauptversammlung über die aktuelle Situation informiert werden. Das Aktionärstreffen ist für Mittwochabend anberaumt.
Den Stein ins Rollen gebracht hat das Fachmagazin BIG. Die hatten TBB-Geschäftsführer Sebastian Merten am vergangenen Dienstag diese Aussage abgerungen: „Es ist korrekt, dass wir uns in einer ernsten finanziellen Lage befinden, über die wir die Liga frühestmöglich informiert haben.“
Noch vor dem ersten Korb in dieser Jubiläumssaison musste die TBB nachbessern. Die Liga hat die Lizenz an Bedingungen geknüpft. Die AG reagierte und beschloss eine Erhöhung des Kapitals. Doch es drohte weiteres Ungemach. Der Trikotsponsor „Extra Reisen“ stellte die Zahlungen ein, weil das Geschäftsfeld geschlossen wurde von der Konzernmutter ExtraHolding. Die Holding sagte zu, dennoch einen Teil der Sponsoringsumme zu zahlen. Einen dauerhaften Nachfolger auf dem TBB-Trikot wurde die gesamt Saison nicht gefunden, die TBB ging neue Wege und verkaufte den Werbeplatz auf dem Trikot an verschiedene, wechselnde Sponsoren.
25 Jahre haben es die Trierer Basketballer nach dem sensationellen Aufstieg geschafft, im Oberhaus des deutschen Basketballs zu verweilen. Diese Ära könnte nun ein Ende finden. Das würde bedeuten, dass die TBB-Dokumentation kein Happy End haben würde. Entschieden würde dies am Freitag, bis dahin bleibt es spannend.
Schreibe einen Kommentar