„Heimspielatmosphäre“ verbreiteten die vielen mitgereisten Fans aus Hagen – und Zuhause konnten die Westfalen noch kein einziges Spiel für sich entscheiden. Auch in Trier zog man am Ende mit 75:62(35:34) den Kürzeren und verlor mit Larry Gordon in der zweiten Hälfte zudem noch einen Starter. Der Schlüssel zum Erfolg bei der TBB: Die Zonenverteidigung, die Hagen mehr als 20 Punkte unter dem Saisonschnitt hielt.
Leider reichte es für Ricky Harris immer noch nicht zu einem Einsatz. Der US-Amerikaner schaute zusammen mit Tony Canty von der Seitenlinie zu. Bei Hagen kam es hingegen positive Nachrichten: Urule Igbavoboa konnte mitwirken.
Triers Zonenverteidigung, letzte Woche in Bremerhaven noch ineffektiv, zeigte von Beginn an Wirkung. Hagen verstrickte sich in Einzelaktionen und zeigte sich völlig ideenlos gegen die Defense der Moselstädter. Die Feuervögel konnten nicht ihr gewohnt schnelles Spiel aufziehen und das schmeckte ihnen überhaupt nicht. Leider ließen sich die Schützlinge von Henrik Rödl ein wenig von der Hektik anstecken und ließen jede Menge Chancen aus, sich weiter als mit fünf Punkten (14:9) abzusetzen. Immer wieder agierte man überhastet am Brett und musste sich nach zehn Minuten mit einem 16:16 begnügen.
Das Bild im zweiten Viertel ähnelte dem aus den ersten zehn Minuten. Trier hatte immer wieder Chancen, den Vorsprung etwas weiter auszubauen, schaffte es aber einfach nicht sich von Hagen abzusetzen. Stark bei Trier: Adin Vrabac, der reboundete, Körbe vorbereitete und selbst stark abschloss. Beim 26:24 nahm Henrik Rödl nach einem erneuten Ballverlust eine Auszeit. Dem Chefcoach dürfte nicht gefallen haben, dass Dino Gregory immer mehr Präsenz unter dem Trierer Korb zeigte.

Nach dem wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt darf auch ein Freudentanz nicht fehlen. Foto: Helmut Thewalt
Die Partie ging nach der Pause genauso weiter, wie gehabt. Trier schien das bessere Team zu sein, wirkte etwas reifer in der Spielanlage, ließ sich aber immer wieder von der aggressiven und unorthodoxen Verteidigung der Gäste zu Fehlern zwingen. Den Spielern von Henrik Rödl gelang es so nie, sich weiter als mit vier Punkten abzusetzen (41:37). Das änderte sich nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Larry Gordon. Dreier des starken Bucknor und des wieder stark formverbesserten Marko Lukovic brachen Trier mit acht Punkten in Führung (47:39). Letzterer steuerte noch vier weitere Punkte zur ersten zweistelligen Führung des Spiels bei (51:41). Als dann die 24-Sekunden-Uhr im folgenden Angriff von Phoenix Hagen ablief, ohne das die Gäste auf den Korb warfen, brandete lautstarker Jubel auf. Mit einem beruhigenden 54:43 ging es in den entscheidenden Durchgang.
In diesen hatten die Schützlinge von Ingo Freyer den besseren Start. David Bell lief heiß und zwei Dreier fanden den Trierer Korb, auf der Gegenseite leistete man sich überhastete Ballverluste. Die Folge: Beim Stand von 56:51 war Coach Rödl zu einer frühen Auszeit gezwungen. Dank starken sechs Punkten von Anderson konnte man den Vorsprung wieder leicht ausbauen, Ingo Freyer bat seine Spieler 4,5 Minuten vor Spielende zu einer erneuten Besprechung(64:56).

Mr. Zuverlässig in der Crunchtime: Jermaine Anderson machte in der entscheidenden Phase alles richtig. Foto: Helmut Thewalt
Stimmen zum Spiel
Henrik Rödl: „Das war ein extrem schweres Spiel. Hagen spielet unorthodox, sie können sehr gut werfen, rebounden gut. 13 Punkte Differenz ist zu viel. Es war sehr knapp, wir konnten den Abstand erst am Ende größer machen, als er eigentlich war. Hagen hat in den letzten Wochen stark gespielt, aber ähnlich wie wir Spiele liegen lassen. Aber wir haben heute in der Verteidigung gut gestanden. Insgesamt bin ich sehr glücklich über den Sieg. Es ist korrekt, Jermaine Anderson hervorzuheben, der uns am Schluss mit seiner Ruhe und den wichtigen Dreiern sehr geholfen hat.“
Ingo Freyer (Phoenix Hagen):„Glückwunsch an Henrik und sein Team. Am Ende haben sie das Spiel verdient gewonnen. Wir hatten uns eingestellt auf diese Trierer Zone, das hat über weite Strecken geklappt. Dadurch haben sie uns aber unser Spiel weggenommen, weil wir nicht so schnell spielen konnten, wie gewohnt. Trotzdem waren wir im letzten Viertel immer noch im Spiel. Es gingen Runs hin und her, aber Trier konnte nicht wegziehen. Als wir eine gute Phase hatten, war Anderson der entscheidende Faktor. Er trifft Freiwürfe, läuft heiß, schießt zwei Dreier und entscheidet das Spiel für Trier. Daher war es verdient. Wir müssen jetzt weiter nach vorn kommen und müssen bis zum ALLSTAR DAY noch Spiele gewinnen, um weiter dran zu bleiben.“
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Statistik
Zuschauer:4125
Zwischenstände: 16:16 | 35:34 | 54:43 | 75:62
TBB Trier: Samenas (0), Chikoko (8), Anderson (14), Bucknor (13), Mönninghoff (7), Lukovic(13), Schmidt(0), Vrabac (15), Kramer (2)
Phoenix Hagen: Bell (11), Geske (6), Brown (2), Igbavboa(10), Bleck (2), Gordon (10), Gregory (11), Nixon (5), Ramsey (5), Tolaj (0)
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