Im Januar begrüßt das Theater Trier den berühmten Theater- und Fernsehdarsteller Walter Sittler. Mit seinem Erich Kästner Programm „Als ich ein kleiner Junge war“ gastiert er im Großen Haus des Theaters Trier. Da der geplante Termin am 17. Januar 2020 binnen kurzer Zeit ausverkauft war, hat sich das Theater dazu entschlossen, eine weitere Vorstellung am 18. Januar 2020 anzusetzen.
Ausgezeichnet mit dem Erich Kästner Preis
Walter Sittler spielt Erich Kästner in einer grandiosen inszenierten Erzählung. Auf der Grundlage von Erich Kästners in den 1950er Jahren erschienenem autobiografischem Roman wachsen aus immer wiederkehrenden Erzählphasen kleine Szenen, nicht theaterhaft dramatisiert, sondern zusammengehalten ausschließlich durch eine Architektur aus Sprache, Musik und Schauspiel.
Die Situation: ein Raum, Ende der vierziger Jahre in irgendeiner deutschen Stadt. Sieben Menschen, ein Schriftsteller und sechs Musiker, die hier gestrandet sind. Draußen auf dem Boulevard der Morgen, der sich bläulichgetönt ankündigt. Und während der große deutsche Autor mit den Augen eines Erwachsenen und mit dem Herzen eines Kindes aus dem Füllhorn seiner Erinnerungen zu erzählen beginnt, setzen sich die Musiker nach und nach an ihre Instrumente, begleiten die Geschichten, kommentieren sie, treiben sie voran. Ein stilles Meisterwerk über die Kraft des Erinnerns.
Es sind humorvolle, aber auch nachdenkliche Erinnerungen an das Leben eines kleinen Jungen, der den Launen eines verrückten Jahrhunderts mit kindlicher Gradlinigkeit und voller Lebensfreude entgegengetreten ist. Und man ist verwirrt: so vieles hat sich geändert im Verlauf der letzten hundert Jahre –und fast alles ist gleich geblieben! Ein Theatererlebnis. Das Stück zählt –mit bislang 271 ausverkauften Vorstellungen in allen großen deutschsprachigen Häusern von Hamburg über Berlin bis nach München – zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Theaterproduktionen dieser Tage.
Martin Mühleis
Der Regisseur und Produzent Martin Mühleis hat mit Bühnenbearbeitungen von literarischen Werken in den vergangenen Jahren große Erfolge gefeiert. Dabei hat Mühleis eine eigene Form entwickelt, eine „Architektur aus Sprache, Musik, Lichtdesign und Schauspiel“ wie der Berliner Tagesspiegel es nannte. Es gelingt ihm, Literatur für die Bühne zu adaptieren, ohne sie inStruktur, Rhythmus und Sprache zu verändern.
Aus den literarischen Vorlagen entstehen auf diese Weise eigene Bühnenwerke,die den Zuschauer zum Mitgestalter machen. Mühleis‘ reduzierte, kargen Erzählformen bewirken, dass ein wesentlicher Teil der Geschichte in der Phantasie des Betrachters entsteht. Neben seinen beiden Erich-Kästner-Bearbeitungen für Walter Sittler hat er gemeinsam mit Christoph Dangelmaier (Komposition) in der Vergangenheit aus Alessandro Bariccos Roman „Seide“ eine Bühnen-Ballade für den Schauspieler Joachim Król und Ensemble geschaffen. Zu seinen jüngsten Arbeiten zählen seine Bearbeitung von Albert Camus‘ autobiographischem Roman „Der erste Mensch“ -wieder mit Joachim Król in der Rolle des Ich-Erzählers.
Zuletzt hat er für die beiden Schauspieler Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl gemeinsam mit dem Komponisten Libor Síma aus Charles Dickens‘ „Die Weihnachtsgeschichte“ ein musikalisches Sozialmärchen geschaffen.
Walter Sittler
Wer könnte besser in die Rolle des großen deutschen Moralisten schlüpfen, als Walter Sittler!
Nach Jahren am Mannheimer Nationaltheater und am Stuttgarter Staatstheater wurde Walter Sittler dem Fernsehpublikum durch seine Serienhauptrolle in der erfolgreichen ZDF-Serie „Girl Friends“ bekannt. Einen besonderen Stellenwert hat die RTL-Comedy „Nikola“, bei der er an der Seite von Mariele Millowitsch mit großem Erfolg die Rolle des Dr. Robert Schmidt spielte.
Die Serie „Nikola“ erhielt 1998 den Adolf-Grimme-Preis sowie 1997 den Sonderpreis „Goldene Rose“ in Montreux.
Walter Sittler spielt regelmäßig Hauptrollen in Fernsehfilmen und gilt seit Jahren als einer der beliebtesten Fernseh-Schauspieler im deutschsprachigen Raum: laut einer EMNID-Erhebung, so die Süddeutsche Zeitung, befanden sich unter den fünf meistgesehenen Fernsehspielen des Jahres 2005, drei mit Walter Sittler in der Hauptrolle.
Seit einigen Jahren spielt er die Titelfigur in der erfolgreichen ZDF-Reihe „Der Kommissar und das Meer“.
Besetzung
Dieter Kraus-Saxofon
Henrik Mumm-Kontrabass
Jochen Neufer-Harmonium
Marc Strobel-Schlagzeug
Martin Maier-Trompete
Lisa Barry -Violine
Libor Sima-Komposition
Martin Mühleis-Textbearbeitung,Konzeption, Regie
Libor Sima
Als Sohn des tschechischen Musikers Jiri Sima ist Libor Sima in SchwäbischHall aufgewachsen. Schon früh erhielt er von seinem Vater Klavier-und Saxophonunterricht, Fagottunterricht bei Hermann Herder. Als Sonderbegabter konnte er schon mit 16 Jahren das Gymnasium verlassen und bestand die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik in Stuttgart. Noch während seines Studiums erhielt er Gastengagements bei renommierten Orchestern wiedem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks, der Israel Philharmonic und der Internationalen Bachakademie. Mit zwanzig Jahren wurde er Fagottist beim Radiosinfonieorchester des SWR in Stuttgart.
Im Jahr 2001 wurde er Solofagottist des RSO Stuttgart. Seit seiner Kindheit ist er außerdem eng dem Jazz verbunden. Als Saxophonist,Komponist und Arrangeur genießt er internationale Anerkennung. So spielter immer wieder mit renommierten Jazzmusikern wie Chaka Khan, den Pointer Sisters, Kenny Wheeler, Eberhard Weber, Joe Lovano und anderen.
Schon während seines Studiums hat er, als Preisträger beim Kompositionswettbewerb „Musica Nova“, als Komponist auf sich aufmerksam gemacht. Neben diversen kammermusikalischen Werken fand seine Jazzsuite „Stuttgarter Plätze“, eine Auftragskomposition der Stadt Stuttgart, Beachtung. Sein „Double Concerto“, eine Auftragskomposition des Stuttgarter Kammerorchesters, wurde im Jahr 2005 unter der Leitung von Dennis Russell Davies uraufgeführt.
Für Martin Mühleis’ Bühnen-Produktionen „Als ich ein kleiner Junge war“ und „Vom Kleinmaleins des Seins“, jeweils mit Walter Sittler in der Hauptrolle, hat er die Bühnenmusiken geschrieben.
Pressestimmen
„Als ich ein kleiner Junge war“ heißt das Buch von Erich Kästner. Der Schauspieler Walter Sittler und der Autor Martin Mühleis haben daraus einen furiosen Bühnenmonolog gemacht, eine dicht inszenierte Rezitation mit Orchestermusik. Sittler in Hochform!
Tagesspiegel, Berlin
Am Ende prasselt donnernder Applaus auf Sittler und die Musiker nieder, als Dank für eine Reise in die Kindheit, die durch Kopf und Herz gleichermaßen führt. Kästners Erinnerungsbuch „Als ich ein kleiner Junge war“ ist eine Entdeckung, eine wasserklare Prosa, deren Einfachheit in vielen Farben schillert, deren Humor einen würzigen Duft verströmt. Sittlers Kunst nun: er bringt sich als Fernsehstar zum Verschwinden und feiert als Erzähler einer einfachen Dresdner Kindheit eine leuchtende Wiederauferstehung. Gestik, Mimik, Cho-reografie, Licht und, nicht zu vergessen, der aufgeraute Kaffehausjazz der Sextanten: alles stellt sich an diesem großen Kleinkunstabend uneitel in den Dienst der kästnerschen Reminiszenzen, die sich mal den sparsamen, mal den verschwenderischen Einsatz der Mittel wünschen und ihn mit Freuden bekommen. Hingehen!
Stuttgarter Zeitung
Den besonderen Abend sollte sich niemand entgehen lassen!
Hamburger Abendblatt
Das große Solo von Walter Sittler. Begeisterung im Schlosstheater über seinen Kästner-Monolog: „Als ich ein kleiner Junge war“. Das Glück der Leichtigkeit, nach dem Walter Sittler seit vielen Jahren erfolgreich strebt, hat sich am Samstagabend im Fuldaer Schlosstheater in mehrfacher Hinsicht ereignet. Während Sittler, der filigrane Komödiant und Sprechkünstler, Erich Kästners autobiografische Kindheitserinnerungen „Als ich ein kleiner Jungewar“ spielte, spürte man beglückende Leichtigkeit. Einmal beim hoch sensiblen Gestalter des von Martin Mühleis vorzüglich inszenierten 90-Minuten-Monolog, und zum anderen beim Text, dessen Genialität seine Einfachheit ist. Also lag das sprachliche Meisterwerk bei Mühleis, der die Vorlage klug bearbeitet hatte, und bei Sittler in den besten Händen. Die mitunter magische Wirkung dieses in nahezu jedem Moment beeindruckenden Abends gründete auch auf der kongenialen Musik von Libor Sima. Weshalb das große Solo Sittlers zu einem Gesamtkunststück geriet, das noch sehr lange in Hirn und Herz haften wird.
Fuldaer Zeitung
Fast atemlose Stille erzeugt: Walter Sittler spielt Erich Kästners Kindheit –Prädikat: Phantastisch. Bereits beim Betreten des Theatersaals stehen sechs Männer und eine Frau –im Gespräch vertieft –auf der karg möblierten Bühne. Links ein Harmonium, in der Mitte eine Sitzbank, ein Stuhl, zwei Hocker und ein Kleiderständer. Szenen aus der Kindheit um die Jahrhundertwende. Das Emporarbeiten der Eltern –Vater Sattler, Mutter Friseuse. Liebe, Stolz und die Eifersucht der beiden auf das einzige Kind. Den großkotzigen Onkel, Pferdehändler. Das Devote, Sklavische seiner Frau und Tochter – all das bringt Sittler mit einer Dichte, die unter die Haut geht.
Braunschweiger Zeitung
Walter Sittlers Erich-Kästner-Spiel der Jugenderinnerungen. Oft wie aus Kin-deraugen betrachtet, offenbart sich eine Weisheit, die weder anklagt noch aufwühlt und doch berührt.
Augsburger Zeitung
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