Bernd Körfer verabschiedet sich nach einem halben Jahr Trainertätigkeit vom SV Mehring. Den Rheinlandligisten übernahm der 49-Jährige im Sommer und führte ihn zu vier (Auswärts-)Siegen und zur Corona-Pause auf Tabellenplatz acht (bei neun Spielen und fünf Niederlagen). Im exklusiven Interview mit 5vier-Reporter Vinzenz Anton spricht der in Zemmer-Rodt lebende vierfache Familienvater über die Gründe seines (zumindest vorläufigen) Rückzugs aus dem Fußball, Corona und eine Ernährungsumstellung. Letztere half Körfer, über 20 Kilo abzunehmen und mehr Vitalität und Energie in sein Leben zu bringen. Wir berichten, warum Aufgeben nie eine Option war und warum sich besondere Weihnachtsgeschenke anbieten.
Rheinlandligatrainer Bernd Körfer verlässt Mehring, will dem SVM aber weiterhin die Treue halten
Herr Körfer, nach Trainerstationen beim SV Speicher, SV Dörbach und der SG Fidei verlassen Sie zum Jahreswechsel die Erste Mannschaft des SV Mehring. Warum hören Sie auf?
„Im August dieses Jahres wurde mir von meinem Arbeitgeber nach fünfjähriger Zusammenarbeit gekündigt. Das war ein Rückschlag für mich und meine Familie. Es war hart, da sich meine Frau in Elternzeit befand und wir mitten im Anbau waren. Bedanken möchte ich mich bei meiner Frau, die mich nach dem Jobverlust überragend unterstützte und mir zur Seite stand. Auch in dieser Krise bin ich ein positiv denkender Mensch geblieben und glücklicherweise hat sich schnell eine neue berufliche Herausforderung gefunden. Seit November arbeite ich als Sales Director für eine belgische Firma und vertreibe als Außendienstmitarbeiter in Europa Sicherheitsfolien und Sonnenschutzsysteme. Dabei lege ich große Entfernungen im Auto zurück und bin viel unterwegs. Nur unregelmäßig zum Training zu kommen ist für mich keine Option. Ich mache keine halben Sachen. Daher musste ich Prioritäten setzen und habe Beruf und Familie Vorrang eingeräumt. Wenn sich alles eingespielt hat, kann ich mir ein neues Trainerengagement frühestens ab Sommer 2021 vorstellen.“
Prioritäten gesetzt, Blick nach vorn
Wie geht es Ihnen während der aktuellen Massenquarantäne?
„Mir geht es sehr gut, da ich einen erheblichen Gewichtsverlust hinter mir habe. Das war gewollt und wurde mir durch Fitline-Produkte ermöglicht. Morgens trinke ich einen Power-Cocktail und abends folgt ein restorate, wodurch ich deutlich mehr Lebensqualität zurückgewonnen habe. Einen harten Lockdown hätten wir schon vor drei Monaten gebraucht. Jeder sollte sich am Riemen reißen und diese schwere Zeit aushalten. Dann werden wir Corona hinter uns lassen.“
Hinter sich lassen werden Sie Ihr Rheinlandligateam SV Mehring, denn offiziell endet Ihre Amtszeit bei den Moselanern Ende Dezember. Haben Sie sich bereits verabschieden können?
„Ich habe mich von meiner Mannschaft und dem SVM coronabedingt leider noch nicht verabschieden können. Das wollen wir alles nachholen und ist mit den Jungs besprochen.
„Mehring werde ich weiter verbunden bleiben“
Wie schauen Sie auf Ihre Mehringer Zeit zurück?
„Ich hatte eine sehr schöne Zeit in Mehring und habe sehr viel gelernt. Dabei durfte ich mit wahnsinnig guten Leuten zusammenarbeiten, auf und neben dem Platz. Ich kam als Neuling in die Rheinlandliga, aber nach dem ersten Beschnuppern hat es ganz gut funktioniert zwischen mir und meinen Spielern. Auswärts haben wir uns sehr gut präsentiert und insgesamt anderen Fußball gespielt als in den Vorjahren. Ich blicke sehr positiv auf mein halbes Jahr in Mehring zurück, wo ich einen der besten Kader trainieren durfte, die ich je hatte. Beeindruckend fand ich, dass beim SVM offen gesprochen und kommuniziert wird. Gab es ein Problem, wurde dieses ehrlich und gemeinsam gelöst. Mehring werde ich weiterhin verbunden bleiben und dem SVM die Treue halten, indem ich auf die Mehringer Lay Fußball gucken komme.“
Was waren Ihre schönsten Momente in Mehring?
„Ich bin stolz, eine Rheinlandligamannschaft mit dem Namen MEHRING trainiert haben zu dürfen. Das ist eine Hausnummer und wichtige Adresse, wenn man hier den Ex-Oberligisten trainieren darf. Allein die Anfrage war ein Kompliment und mein Amt als Trainer eine große Ehre für mich. Es war ein geiles halbes Jahr, mit Hochs und Tiefs.“
Auswärts hui, zu Hause pfui
Was lief nicht so gut?
„Das Schwierigste waren unsere bedenklichen Heimspiele. Da ist unser Derby gegen Bitburg zu nennen, in dem wir leider nur mit halber Kraft gespielt und 2:3 verloren haben. Zu Hause waren wir oft nicht mit 100 Prozent auf dem Platz, was auswärts genau anders war. Ein Ansatzpunkt für den neuen Trainer, dem ich gerne mit Rat und Tat zur Seite stehe und bei Fragen helfe. Besonders imponiert hat mir unser erstes Saisonspiel in Wissen, als wir auswärts mit neun Mann siegten. Da habe ich gesehen, welch wahnsinnig positive Charaktere in diesem verschworenen Haufen stecken. In der Tabelle stehen wir auf einem verdienten achten Platz. Ich wünsche meinem Team, dass sie nach Corona wieder zusammen Fußball spielen dürfen und weiter Selbstvertrauen tanken können.“
Weiter geht es mit Teil 2, der am morgigen Sonntag veröffentlicht wird. Hierbei verrät Bernd Körfer, wie er in 28 Tagen 13 Kilogramm Gewicht verlor.
Zurück zur Startseite geht’s hier – 5vier.de
Wir suchen Prakikanten (m/w/d) und Redakteure (m/w/d).
Melde dich einfach unter [email protected].
Denn: Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Die beiden Interviewartikel von und mit Bernd Körfer stellen keine Werbung dar, sondern sind Zitate, die einem Interview zu Grunde liegen. Sinn und Zweck war ein Fazit seiner Arbeit beim SV Mehring, verbunden mit seiner Lebensgeschichte, wie er den Jobverlust positiv verkraftete und gleichzeitig mehr Power und Energie in sein Leben bekam.
Schreibe einen Kommentar