Trier. Wer durch die Neustraße geht, könnte auf sie treffen: Die Gäggisch Bäbb, auf einer kurzen Verschnaufpause, in der ihr Besitzer auf eine Tasse Kaffee im Café Glücklich kurz ein Pläusschen mit Inhaberin Bettina Kaduk-Antony hält. Der Besitzer der sogenannten Gäggisch Bäbb ist kein geringerer als Jupp, besser bekannt als der Kutschenjupp. Und die Gäggisch Bäbb ist seine Elektro-Kutsche.
5vier durfte dabei sein auf einer seiner Touren durch die Stadt. Für eine Nicht-Triererin wie mich eine echte Bereicherung in Sachen Stadt- und Geschichtswissen. Aber auch für diejenigen, die schon länger hier leben, vielleicht schon ihr ganzes Leben, ist Jupps Tour noch einmal eine neue Chance, Details in Trier zu entdecken, die noch gar nicht bekannt waren. Sätze wie: „Ich habe meine Stadt durch die Kutsche ganz anders gesehen,“ oder „Plötzlich merkte ich: ich kenne die Stadt, aber eigentlich doch nicht,“ bekommt Josef öfter zu hören. Diese Aussagen sind keine Übertreibung: Überall gibt es etwas zu entdecken, das in der Hektik des Alltags schnell übersehen wird. Jupps ruhige, sanfte Stimme und die Fahrt in der Kutsche nehmen einen sofort mit, auf eine Reise, in ein Trier, das die meisten so vermutlich gar nicht kennen.
Warum die Bäbb gäggisch ist
Wie kam Jupp eigentlich zu seiner Barbara und warum ist diese so verrückt? „Ich wollte gern noch irgendetwas machen“, so Jupp. Etwas für die Stadt Trier und etwas für die Menschen, die hier hinkommen und auch für die, die hier leben. „In Paris habe ich die Tuk Tuks gesehen, die haben mich inspiriert,“ erinnert er sich. Leider machen Tuk Tuks Dreck und Lärm. Das wollte er nicht. Also schaute er sich nach Alternativen um. Durch einen glücklichen Zufall entdeckte er 2018 in Münster eine Elektro-Kutsche. Diese begeisterte ihn so sehr, dass er sie sofort kaufte und alle Hebel in Bewegung setzte, um mit ihr schnellstmöglich durch Trier zu kutschen. Zu jenem Zeitpunkt waren Elektro-Kutschen eine Seltenheit, kaum jemand wusste, dass es diese gibt. Und „elektrisch durch die Stadt fahren, das wäre doch verrückt.“ So ergab sich der Name: De Gäggisch Bäbb – Die verrückte Barbara.
Los geht sie, die Fahrt in der Kutsche geht los
Die Tour startet an der Langen Theke, schräg gegenüber der Karl-Marx-Statue. Es geht in Richtung Süden, kurz einen Abstecher an der Mosel, entlang den Barbarathermen landet. Jupp fährt voller Stolz seine Barbara durch die Straßen, die Leute schauen, winken, grüßen und fotografieren. Hier eine Begrüßung, da ein erstauntes Lachen und ein nettes Wort: Die Kutsche kommt gut an. Weiter geht’s zum Palastgarten. Dort verweilen wir einen Moment, machen ein paar schöne Fotos vom Palast und der Kutsche, bevor es
durch die Stadt mit ihren schönen Altertümern weiter geht.
Die Frage, ob die Kutsche irgendwann in Rente geht, stellt sich gar nicht. Für Jupp ist sie ein Lebenssinn. Solang „er ist, wird auch die Kutsche sein.“ Es gehe ihm um die Stadt, um die Menschen. Und seine Erzählungen bewahrheiten diese Aussagen. Seine älteste Mitfahrerin mit stolzen 101 Jahren fuhr er im Sommer und die Kutsche war für Sie eine schöne Möglichkeit viele Ecken Trier’s noch einmal in einem besonderen Ambiente zu sehen.
Sein bewegendster Moment war eine Frau, der er, nach vermutlich langer Zeit des Kummers, ein Leuchten in die Augen legen konnte. „Ich sah in ihren Augen Trauer und die wollte ich ihr nehmen.“ Kurzerhand verlängert er seine Tour zur St.-Paulin-Kirche, die Jupp gut aus seiner Kindheit kannte. Eine malerische, kleine Kirche in einem ruhigen Eckchen Triers. Jupp und zwei Männer, die gerade zufällig vor Ort waren, trugen die Frau in die Kirche. Sie saß normalerweise im Rollstuhl. Es war Fronleichnam und der Gang lag voller Blüten und die Orgel spielte. Es wirkte, als wäre es extra für sie hergerichtet worden. Jupp schaute sie an und „ihr Blick war ein anderer, von Glück erfüllt.“ Auch Jupps Blick ist bei der Erzählung der Geschichte ein anderer. Tränen sammeln sich darin. In diesem Moment ist klar: Josef und seine Elektrokutsche sind eine Bereicherung für die Stadt Trier und seine Menschen.
Ihr habt Lust auf eine Tour durch Trier mit der Gäggisch Bäbb?
5vier und der Kutschenjupp schenken euch 2*2 Freikarten für eine unvergessliche Fahrt durch Trier.
Wie ihr die Tickets gewinnen könnt: Das Team vom Trierer Start-Up Rummelbude hat die Kutsche, Jupp und Eindrücke der Tour im letzten Sommer filmisch festgehalten. Schaut mal in den Film rein und beantwortet uns eine Frage:
Wer ist älter: Jupp oder die Kutsche?
Antworten könnt ihr auf Facebook oder Instagram unter diesem Beitrag oder schickt eure Antwort per Mail an: [email protected].
Teilnehmen dürfen alle ab 18 Jahren. Das Gewinnspiel läuft zehn Tage, also bis zum 24.02. Die Gewinner werden anschließend ausgelost, von uns kontaktiert und bekanntgemacht.
Die Teilnahmebedingungen findet ihr hier.
Jupp und wir wünschen euch viel Erfolg!
So erreicht man Jupp
Natürlich könnt ihr auch ohne Gewinnspiel bei Jupp mitfahren: Einfach telefonisch melden unter
0179 420 64 63 und mit ihm einen Termin ausmachen oder ihr seht die Gäggisch Bäbb vor der langen Theke stehen, dann könnt ihr ihn gern ansprechen.
Jupps Fahrzeiten: Freitag ab 13 Uhr, Samstag und Sonntag ab 10 Uhr oder nach Vereinbarung ab der Langen Theke.
Preis: 18€ pro Person
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