Von Benedikt Rupp
Die Handballerinnen der DJK/MJC Trier haben am gestrigen Mittwochabend ihre Mannschaft für die kommende Spielzeit präsentiert. Im Mercure-Hotel an der Porta Nigra schauten die Verantwortlichen des Vereins optimistisch und kampferprobt in die Zukunft. Die Vorstandsmitglieder Jürgen Brech und Peter Rohr sowie das neue Trainergespann Cristina Cabeza Gutiérrez und Jana Arnosova geben als Saisonziel den Klassenerhalt an. Denn die „Miezen“ treten nach der Insolvenz des Frankfurter FHC weiterhin in der ersten Bundesliga an.
„Die Unabsteigbaren sind wieder da“
Die Trierer „Miezen“ haben kuriose Monate hinter sich. Die letzte Bundesliga-Saison schloss der Klub auf dem vorletzten Tabellenplatz ab. Die „Miezen“ waren sportlich abgestiegen. Einige Wochen nach dem bitteren Abstieg in die zweite Liga, kam dann die Nachricht, dass der Bundesliga-Meister aus dem Jahr 2004, der FHC Frankfurt/Oder Insolvenz anmeldete und seine Mannschaft vom Spielbetrieb zurückzog. Damit bleiben die Moselstädter auch im 14. Jahr in Folge der ersten Liga erhalten.
„Wir haben ein turbulentes Jahr hinter uns. Nach 13 Jahren erste Liga sollte es nun also die zweite Liga sein. Die Mannschaft war auch für die zweite Liga weiter optimistisch. Als dann in der Vorbereitung Gerüchte aufkamen, dass Frankfurt/Oder Insolvenz anmelden würde und dies auch geschah, kamen wir zu dem Entschluss, dass wir den Kampf für die erste Liga annehmen“, sagt Vorstandsmitglied Jürgen Brech und fügt hinzu: „Die Unabsteigbaren sind wieder da“.
Mitten in der Vorbereitung auf die Zweitliga-Saison erfuhr die Mannschaft, doch in der ersten Liga antreten zu dürfen. „Man freut sich natürlich, aber es war etwas verwirrend. Man wusste zunächst nicht wieso und warum. Es ist aber sau geil“, meinte die österreichische Torhüterin, Verena Flöck. Allerdings hatte der Verein sein Team schon für die zweite Klasse aufgestellt und verfügt über keine Superstars. Stattdessen bauen die „Miezen“ auf eine gut funktionierende Einheit, die mit viel Kampf und Willen die Gegner bearbeiten will. „Nach dem Verbleib in der ersten Liga, kamen natürlich viele Fragen auf. Wie stellen wir die Mannschaft auf? Ist die Mannschaft stark genug? Aber ich bin mir sicher, dass die Truppe das Zeug hat, die Klasse zu halten“, meint Brech.
„Miezen“ vor schwieriger Saison – neues Trainerduo
Sicher ist, dass die „Miezen“ vor einer schwierigen Saison stehen. Vor rund zwei Monaten hat der Klub eine neue Trainerin verpflichtet: die Spanierin Cristina Cabeza Gutiérrez. Sie war für die „Miezen“ in der vergangenen Saison noch als Spielerin im Einsatz und wird auch in der kommenden Spielzeit auf dem Parkett aushelfen. Gutiérrez übernahm den Posten von Jörn Ilper und wird unterstützt von der Co-Trainerin Jana Arnosova, die von 2005 bis 2012 für den Klub auf dem Feld stand und ihre Karriere wegen eines Kreuzbandrisses beenden musste. Die 36-jährige spanische Übungsleiterin steht vor einer schweren Aufgabe, zeigt sich aber optimistisch für die kommende Spielzeit: „Wir haben viel Arbeit vor uns. Es ist nicht einfach, das erste Mal Trainer von einer Seniorenmannschaft zu sein. Aber es steigt ja nach dieser Saison nur eine Mannschaft ab“.
Neben dem neuen Trainerduo hat der Verein sechs neue Spielerinnen unter Vertrag genommen. Die ungarische Rechtsaußen Marta Pilmayer, Abwehrspielerin Esther Mohr, die dänische Rückraumspielerin Maria Krøyer und Eigengewächs Kathrin Irsch stoßen ebenso zum Team wie zwei altbekannte Gesichter: Die erfahrene Torhüterin Daniela Vogt (TG Konz) und Katrin Schneider (SG Bietigheim) kehren zu den „Miezen“ zurück.
Mit Teamgeist und Kampf zum Klassenerhalt
Klassenerhalt lautet das Ziel der „Miezen“, welches von allen Beteiligten, von den beiden Vorstandsmitgliedern Brech und Peter Rohr sowie der Trainerin Gutiérrez, von Anfang an verinnerlicht wird. „Wir haben keine Stars in der Mannschaft. Also werden wir mehr als Team auftreten. Teamgeist geht über die Einzelspieler. Wir wollen Kampf sehen“, erklärt Jürgen Brech.
In der Vorbereitung haben die Mädels bereits gezeigt, dass sie kämpfen können. Die ersten vier Wochen absolvierten die „Miezen“ ein anstrengendes Fitnessprogramm. Athletikcoach Sebastian Bethge Fitnesstrainer Marc Kowalinski führten die Handballerinnen an ihre Grenzen. Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit standen dabei im Vordergrund. Zum Abschluss der vier Wochen mussten die „Miezen“ noch einen Hindernisparcours absolvieren. Sie mussten durch Matsch robben, über Europaletten klettern oder durch Reifen sprinten. „Ich denke, wir haben das Team nach den vier Wochen an die Trainer mit einer deutlichen Leistungssteigerung übergeben“, bilanziert Bethge während der Präsentation.
„Genug geschnurrt“ – Triers Handball-Damen wollen zurückschlagen
„Genug geschnurrt“, heißt das neue Motto der „Miezen“. Dieses soll die positive kämpferische Marschrichtung für die Zukunft vorgeben. Zudem hat der Trierer Frauenhandballklub ein neues Logo konzipiert. Eine kampferprobt dreinschauende Katze mit einem Cut am Ohr. „Wir haben eine neue interessante Mannschaft. Da ist es mal an der Zeit, dem Logo einen neuen Anstrich zu geben. Wir haben in den letzten Jahren so viel auf die Mütze bekommen, dann wollten wir jetzt mal zurückschlagen, auch mit unserem neuen Motto „Genug geschnurrt“ „, meint Vorstandsmitglied Jürgen Brech.
Das erste Saisonspiel hat es schon gleich in sich. Am Samstagabend treffen die „Miezen“ im Derby auf den Moselrivalen, die Vulkanladies Koblenz-Weibern. Vier Tage später empfängt Trier vor heimischer Kulisse die HSG Bensheim-Auerbach. „Dass jetzt direkt die beiden kommen, da kann man nichts machen. Wir müssen beide gewinnen und wollen beide gewinnen“, sagt Kapitänin Silvia Solic kämpferisch.
Schreibe einen Kommentar