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Tüchen 16: Legendäre Pressekonferenzen
Erst jüngst schraubte sich ein für viele Fußballfans alter Bekannter wieder ganz nach oben in den Fußball-Olymp der peinlichen Interviews. Es ist kein geringerer als Giovanni Trapattoni. Am 13. November versammelte der wortgewandte Italiener vor dem EM-Qualifikationsspiel seiner irischen Nationalmannschaft gegen Estland eine ganze Schar an Journalisten bei einer Pressekonferenz um sich, um selbige dann vor den Stärke der Fußball-Großmacht Estland zu warnen.
Er schien sich dabei wohl an seine gute alte Zeit in Deutschland erinnert zu haben und versuchte prompt, die Floskel „Die Katze ist im Sack“ ins Englische zu übernehmen. Das klang dann so:“Be careful with the cat. Don’t say, that you have the cat in the sack, when you don’t have the cat in the sack.“ Wieder einmal hatte es „Trap“ geschafft, die Lacher auf seine Seite zu ziehen.
Eine ganz andere Pressekonferenz wird dem deutschemPublikum jedoch noch besser in Erinnerung sein, obwohl dieses historische Ereignis der Fußballgeschichte mittlerweile schon dreizehn Jahre zurückliegt. Zuvor galt Trapattoni in Italien als Meistermacher, holte stets gut gekleidet Titel mit Juventus Turin und Inter Mailand. Doch zur Saison 1998/1999 folgte dann der Wechsel nach München.
Nach einer 0:1-Niederlage des FCB beim FC Schalke 04 fand sich Trapattoni einmal mehr vor versammelter Journaille ein und sollte die Gründe der Niederlage erklären und auch, warum die Spieler im Hintergrund allmählich das Meutern begannen.
Die folgenden Sekunden sind legendär: „Was erlaube Strunz?“, „Spieler spiele wie Flasche leer“ und „Ich habe fertig!“ gelten heute nicht nur als eingedeutschte, feststehende Begriffe, sondern wurden zum Aufdruck ganzer T-Shirt-Kollektionen.
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Einen ähnlichen Monolog führte auch der damalige Trainer des VfL Wolfsburg, Klaus Augenthaler. Die Wölfe befanden sich unmittelbar vor dem Ende der Spielzeit 2006/2007 auf Rang 15 der Tabelle und hatte nur drei Pünktchen Vorsprung auf Alemania Aachen, dem ersten möglichen Absteiger und dazu noch dem kommenden Gegner. Zu allem Übel gesellten sich dann auch noch Gerüchte, Hauptsponsor Volkswagen wolle sich spätestens nach Saisonende von Trainer „Auge“ trennen.
Das war wohl zu viel für den Coach, denn seine damalige Pressekonferenz dauerte sage und schreibe lediglich 42 Sekunden. Wie das? Nun, der Trainer stellte sich selbst die Fragen und beantwortete diese auch selbst äußerst kurz und bündig.
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Das sich Trainer aber nicht nur – wie Trapattoni auf schwer verständliche Art und Weise oder Augenthaler äußerst knapp – der deutschen Sprache betätigen müssen, um für ganz besondere Momente zu sorgen, das bewies Lothar Matthäus im Jahr 2000, als er nach seiner Karriere beim FC Bayern München in die Vereinigten Staaten zu den New York Metro Stars wechselte. Als Matthäus im Rahmen einer Pressekonferenz den amerikanischen Journalisten vorgestellt wurde, wollte der Ur-Bayer wohl gleich einen guten Eindruck hinterlassen und stellte sich und seine Ziele auf Englisch vor. Aber hören sie selbst:
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15. Türchen: Bratwürste, Weizenbier und “Seuchenvögel”
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