100 Jahre Modedesign in Trier – das muss gefeiert werden. Anlässlich dieses Jubiläums organisierte der Studiengang Modedesign der Hochschule Trier ein Festival für Mode, Vielfalt und Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „Mit der Zeit“ gab es zahlreiche Ausstellungen und Vorträge. Absolutes Hightlight des Festes stellten zwei große Modenschauen dar, auf denen über 40 eingereichte studentische Kollektionen und Abschlussarbeiten vorgestellt wurden. Daneben konnte man aber auch auf dem Campus verschiedene Arbeiten der Studierenden bestaunen. Unter anderem die Kollektion „Save the Planet in Style“ der Studierenden aus dem ersten Semester, die zeigen, wie modisch nachhaltige Kleidung aussehen kann.
Die Modeindustrie ist für fünf Prozent der globalen Emissionen verantwortlich
Für ein Wochenende verwandelte sich der historische Gebäudekomplex rund um den Irminenfreihof, der „Heimat“ der Trier Modedesigner*innen, in ein Festivalgelände. Zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen beschäftigten sich zum 100-jährigen Jubiläum mit den Themen Mode, Vielfalt und Nachhaltigkeit. Und gerade Nachhaltigkeit ist hier bitter notwendig. Denn die Textilindustrie verursacht jährlich 1,2 Milliarden Tonnen CO2 – und damit mehr als internationale Flüge und Kreuzfahrten zusammen. Die Modeindustrie ist dabei für fünf Prozent der globalen Emissionen verantwortlich. Diese Zahlen sind der Branche nicht fremd, denn auch sie hat das Problem erkannt und setzt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Auch auf dem Festival am Wochenende möchte man mit der Zeit gehen und machte die Nachhaltigkeit zu einem Leitthema, welches sich durch das ganze Programm zog.
Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe und rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt begrüßen Gäste zum offiziellen Festakt am Samstag
Neben einem umfangreichen Programm mit Vorträgen und Ausstellungen konnte die Veranstaltung auch große Namen der internationalen Modebranche begrüßen. Denn die Fachrichtung Modedesign in Trier hat weltweit ein hohes Renommee, viele Alumni arbeiten nach ihrem Studium als Designer*innen für internationale Modefirmen wie MARC O’POLO, Calvin Klein, Marc Cain oder Saint Laurent und folgten der Einladung nach Trier. Zum offiziellen Festakt am Samstag war auch der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe sowie die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt vor Ort. Sie hob das Potential der Mode hervor, eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft voranzutreiben, denn Mode könne Tradition und Moderne verbinden sowie wirtschaftliche Nachhaltigkeit mit ressourcenschonenden Design- und Produktionsweisen in Einklang bringen. Designer*innen seien deshalb auch immer Protagonisten aktueller ökonomischer, sozialer und ökologischer Entwicklungen, so Schmitt.
„Save the Planet in Style“ – eine nachhaltige Modekollektion der Studierenden aus dem ersten Semester der Hochschule Trier
Wie solch eine nachhaltige und umweltschonende Produktionsweise aussehen kann, zeigt das Projekt „Save the Planet in Style“ der Studierenden der Fachrichtung Modedesign aus dem ersten Semester der Hochschule Trier. Deren Kollektion wurde während des Festivals im Treppenhaus der Hochschule ausgestellt. Michelle Kreis, eine der Studierenden, die an der Kollektion mitgewirkt hat, erklärt, dass sie für das Projekt gespendete Leinen genutzt haben. Diese wurden handgewebt und waren teilweise auch schon sehr alt. Mit Blick auf die Kleider gibt Michelle zu, dass manche Farben bereits etwas ausgeblichen seien. Sie hätten eben nur natürliche Farben aus Beeren, Tees und Zwiebeln genutzt. Daneben hätten sie sich auch mit nachhaltigen Schnitten auseinandergesetzt. Das heißt, überlegt, wie man möglichst sparsam mit dem Stoff umgehen kann und somit auch Stoffreste mit in das Kleidungsstück integriert.
„Mode ist nachhaltig, wenn sie einen selbst ausdrückt“
Aber wie nachhaltig kann ein Kleidungsstück sein, wenn wir es nur einmal tragen und es dann für immer im Schrank verschwindet? Denn die Deutschen besitzen über fünf Milliarden Kleidungsstücke, Jedes Jahr kommen pro Person 60 neue hinzu. Viele davon werden nie getragen. Immer wieder neue Kollektionen und Trends drängen uns dazu up to date zu sein. Kann diese Masse an Kleidung überhaupt nachhaltig produziert werden?
Michelle meint, dass Mode dann nachhaltig sein kann, wenn sie einen selbst ausdrückt. „Weil dann trägt man sie auch.“ Wichtig sei es, bewusst einzukaufen oder Kleidung vielleicht sogar selbst herzustellen. Auf die Frage, wie Michelle ihren Kleidungsstil beschreibt, antwortet sie: „Mich. Das bin einfach ich. Wenn ich meinen Kleiderschrank sehe, dann sehe ich mich meistens auch selbst darin.“ Ein Grund dafür sei, ihre bewusste Art Kleidung zu kaufen, denn sie wisse immer woher die Sachen kommen oder hat auch viele ihrer Klamotten selbst genäht. Später möchte Michelle einmal Mode machen, mit der sich andere Menschen selbst ausdrücken können. Dafür möchte sie eng mit ihren Kunden und Kundinnen zusammen arbeiten. Sie sollen dann dabei denken, „Ja das bin ich, das mag ich, damit fühle ich mich wohl“. Dann braucht man vielleicht auch nicht mehr einen ganzen Schrank voll Kleidung.
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Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Frederik Herrmann meint
Vielen Dank für ihre Anmerkung. Ich habe mich auch sehr gefreut, mich mit ihnen über eure Semesterkollektion unterhalten zu können.
Die Bildunterschrift werde ich sofort ändern.
Liebe Grüße
Frederik Herrmann
Michelle Kreis meint
Sehr Geehrte Damen und Herren,
es freut mich sehr diesen Beitrag zu sehen. Auch meine Kommilitonen haben positiv reagiert.
Allerdings muss ich anmerken, dass die Bildunterschrift
„Japanische Kimonos haben Michelle Kreis für ihr Stück aus der Kollektion „Save the Planet with Style“ inspiriert. Foto: Frederik Herrmann – 5vier.de.“
nicht korrekt ist.
Den hinter meiner Person zu sehenden Kimono hat mein Mitstudent Robin Nekrep angefertig.
Ich wollte dies nur zur Kenntnis geben, um sicherzustellen, dass demjenigen die arbeit angerechnet wird der sie auch getan hat. Ich bitte sie freundlichst darum dies richtig zu stellen.
Ansonsten bin ich wie gesagt sehr begeistert von Ihrem Beitrag und danke ihnen nochmals fuer die möglichkeit für mein Semester diesen zu veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen,
Michelle Kreis