Trier-Saarburg. „Ungesagtes wiegt schwer“, so Hape Kerkeling, beliebter deutscher Entertainer und Sohn einer psychisch kranken Mutter. Es „führt zu Tabus und Schuldgefühlen. Das Schweigen können nur wir Erwachsene brechen. Damit Kinder mit psychisch kranken Eltern spüren, dass sie nicht alleine sind.“ Mit diesem Zitat fasste Moderatorin Heidemarie Steffl das Schwerpunkthema der diesjährigen Konferenz des Netzwerks „Gemeinsam für den Kinderschutz“ passend zusammen.
Treffen zum Austausch und Netzwerken
Das Netzwerk, das der Landkreis Trier-Saarburg und die Stadt Trier gemeinsam leiten, lud nun bereits zum 15. Mal zum Treffen ein. Nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie konnte die Veranstaltung dieses Jahr wieder in Präsenz stattfinden und rund 200 Teilnehmende aus vielfältigen Berufsfeldern nutzten die Gelegenheit zum Austausch und zum Netzwerken.
Thematischer Fachvortrag
Rund um das Fokusthema „Kinder psychisch kranker und suchtbelasteter Eltern“ referierte Dr. med. Michael Hipp, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie. In einem informativen, zweiteiligen Vortrag sprach er über die Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf die elterliche Erziehungskompetenz und die frühkindliche Bindungsentwicklung. Hipp verdeutlichte dabei, wie sehr die Belastung durch die eigenen Eltern die Kinder beeinflusst und sie in ihrer Lernfähigkeit und vielen weiteren Bereichen beeinträchtigt werden können. Auch gab er den Fachkräften Ratschläge, wie sie mit psychisch kranken Eltern sowie deren Kindern umgehen sollten.
Austausch und Markt der Möglichkeiten
Gerahmt wurde das Programm der Konferenz mit einem Auftritt von vier talentierten Jugendlichen, die das Kinderschutzlied „Komm ans Licht“ der Stadt Trier und dem Verein KRASS e.V. präsentierten. In einem Podiumsgespräch mit Vertreter:innen verschiedener Professionen aus dem medizinischen und pädagogischen Bereich wurde außerdem diskutiert, wie man Kinder von psychisch kranken und suchtbelasteten Eltern optimal unterstützen kann. Es fand ein reger Austausch statt, bei dem über die Herausforderungen und Bedarfe in der Region gesprochen und gemeinsam Strategien und Hilfsmöglichkeiten formuliert wurden.
Weiterhin gab es in der Pause neben dem Raum zum Netzwerken einen Markt der Möglichkeiten, auf dem verschiedene Organisationen ihre Angebote rund um den Kinderschutz präsentierten.
PM – Kreisverwaltung Trier-Saarburg
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