Mit einem Film, einer Buchvorstellung und einem Vortrag setzt der Arbeitskreis „Trier im Nationalsozialismus“ der AG Frieden seine Reihe „Nationalsozialistische Täter in/aus Trier“ fort.
Trier. Wie wurden aus ganz normalen jungen Männern Massenmörder? Dieser Frage geht der Film von Stefan Ruzowitzky „Das radikal Böse“ nach, den die AG Frieden am Mittwoch, 15. Oktober um 19:30 Uhr in Kooperation mit dem Filmtheater Broadway zeigt. Für Schulen besteht die Möglichkeit einer Sondervorstellung am Vormittag. Interessierte Lehrer wenden sich direkt an das Broadway. Nach jeder Vorführung findet ein Filmgespräch statt.
Am 20. November stellen Günter Heidt (Trier) und Bernhard W. Planz (St. Wendel) ihr Buch „Die Nazis aus der Nähe“ vor. Am Beispiel des St. Wendeler Landes im Saarland schildern sie den Aufstieg und Aufbau der NSDAP, ihren Überwachungs- und Unterdrückungsapparat und ihre Propagandastrategien im ländlichen Raum.
Außerdem werden zwei SS-Wachmänner des KZ Hinzert aus Trier und Irsch/Saar porträtiert. Die Veranstaltung findet um 19:30 Uhr in der Volkshochschule Trier, Domfreihof, statt.
Die Reihe endet am 21. Januar 2015 mit einem Vortrag über Matthias Biewer, den Gründer der Trierer Ortsgruppe der Nazi-Partei. Dittmar Lauer (Kell am See) beleuchtet das Leben Biewers und seine vielfältigen Aktivitäten als Funktionär der NSDAP. Auch dieser Vortrag findet in der Volkshochschule Trier statt.
Die Reihe will Einblicke in die Psyche von Tätern und in die Strukturen geben, die ihre Verbrechen ermöglichten. Die Wenigsten waren Sadisten. So wie der KZ-Überlebende Primo Levi sagte: „Es gibt Ungeheuer, aber es sind zu wenige, als dass sie wirklich gefährlich werden könnten. Wer gefährlicher ist, das sind die normalen Menschen“.
Die Veranstaltungen veranstaltet die AG Frieden in Kooperation mit der VHS, der Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.
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