Von Fabian Ledwig
Hitzige Regenschlacht in Mertesdorf: In einem Spiel mit bissigem Derby-Charakter konnte die SG Ruwertal durch einen 2:1-Erfolg gegen den SV Krettnach den ersten Platz in der Fußball-Bezirksliga festigen. Philipp Weber traf in der Nachspielzeit zum umjubelten Sieg.
Es war ein Spiel, das lange Zeit nur so vor sich hin plätscherte und von zähen Duellen im Mittelfeld geprägt war. Intensiv war es für beide Mannschaften – eher langweilig für den Zuschauer. Zumindest in der ersten Halbzeit.
Dort war das Highlight der gut getretene Elfmeter von Karsten Willems. Der Strafstoß-Spezialist verwandelte gekonnt rechts unten zum 1:0, nachdem ein leichtes Foul von Lukas Kugel an Andreas Stern vorausgegangen war (13.). Das Spiel wurde ansonsten hauptsächlich durch Diskussionen, Nicklichkeiten und verbale Auseinandersetzungen am Leben gehalten. In der 35. Minute musste Schiedsrichter Sebastian Buchmann die erste Gelbe Karte aufgrund von wiederholten Meckerns zeigen. Das Spiel machte einen bissigen Eindruck – leider nur auf verbaler Basis.
Beide Mannschaften brachten zur zweiten Halbzeit neuen Schwung mit in die Partie. Hier musste es deutliche Ansprachen in der Kabine gegeben haben. Weiterhin spürte man den hitzigen Derby-Charakter, aber es wurde jetzt auch Fußball gespielt. Im Minutentakt sausten jetzt Fernschüsse auf beiden Seiten am Tor vorbei, die Teams näherten sich dem gegnerischen Gehäuse immer mehr an.
Doch weiterhin gestalteten verbale Auseinandersetzungen das Spielgeschehen. Höhepunkt hierbei war die 60. Minute: Martin Flesch (Ruwertal) zupfte Kevin Flesch (Krettnach) mehrfach am Trikot, doch dieser ließ sich das nicht gefallen und riss seinen Kontrahenten förmlich zu Boden. Es folgte eine „Rudelbildung“ und wüste Zwischenrufe. Referee Sebastian Buchmann löste die Situation ruhig und gekonnt mit einer Gelben Karte für beide Fleschs.
Weber krönt turbulente Schlussphase
Richtig Fahrt nahm das Spiel erst ab der 80. Minute auf. Ruwertal stellte nun auf Verteidigung um, Krettnach jedoch schöpfte neuen Mut und fing an zu drücken. Ein präziser Pass in das Getümmel im Strafraum der Heimelf, Matthias Kugel schaltete am schnellsten und drosch den Ball an Freund und Feind vorbei ins Tor zum Ausgleich (89.). Das Team von Erwin Berg hatte bereits fest mit einem Punktverlust gerechnet, umso größer war nun nun die Freude.
Doch Krettnach hatte die Rechnung ohne die Platzherren gemacht, die nun alles nach vorne warfen und die Tabellenspitze verteidigen wollten. Es gelang: Mit dem Abpfiff brachte Philipp Weber den Ball per Kopf zum 2:1 im Tor unter (90. + 3). Die Freude darüber eskalierte förmlich. Mitspieler, Ersatzspieler, Trainer und sogar einige Zuschauer rannten auf das Spielfeld und feierten „ihren Weber“. Das Spiel war gewonnen. Coach Jan Stoffels, dem die Euphorie über den Last-Minute-Sieg ins Gesicht geschrieben war, und seine Akteure hatten nach dem turbulenten Finish nur eines zu sagen – beziehungsweise zu singen: „Spitzenreiter, Spitzenreiter!“
[statistik]
Statistik
SG Ruwertal Kasel – SV Krettnach 2:1 (1:0)
Ruwertal: Ewald – Weber, Schmitt, Herres, Jäger – Stern (85. Wagner), Schulz J., Willems, Flesch M., Lentes (70. Husse) – Schulz H. (89. Morbach). Trainer: Jan Stoffels.
Krettnach: Beuel – Penth, Flesch K., Kugel L., Bosl – Kugel M. (90. +1 Becker), Berg (86. Aftabi Gilavan), Dres, Bader, Haak (81. Rau) – Jung. Trainer: Erwin Berg.
Schiedsrichter: Sebastian Buchmann (Taben-Rodt)
Tore: 1:0 Willems (13., Foulelfmeter), 1:1 Kugel M. (89.), 2:1 Weber (90. + 3).
Zuschauer: ca. 150.
[/statistik]
Kommentar verfassen