Von Laura Schröter
Was war das für eine Saison! Als Zweitligamannschaft starteten die Miezen ihre Vorbereitung, fanden sich schließlich in der ersten Liga wieder und konnten am Ende mit viel Kampf die Klasse halten. Nun gehen die Vorbereitungen für die 15. Trierer Erst-Liga-Saison in Folge in die heiße Phase. 5vier sprach mit Vorstandsmitglied Jürgen Brech über die Highlights der vergangenen Saison und darüber, wie es doch gelang, Franziska Garcia Almendaris in Trier zu halten.
Das Prestige-Spiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Bensheim/Auerbach ging trotz des Auftriebs durch den Erhalt der Klasse verloren (5vier berichtete). Die Flames aus Bensheim stiegen schließlich ab, der Thüringer HC wurde eher weniger überraschend Deutscher Meister. Doch die Saison ist noch nicht vorbei: Am Mittwochabend findet das Wiederholungsspiel in der Koblenzer Conlog-Arena statt, nachdem durch einen Dachschaden in der Arena das Spiel buchstäblich ins Wasser fiel (5vier berichtete). Und am Samstag spielen die Miezen noch einmal auswärts in Blomberg-Lippe. Im Grunde geht es um nichts mehr, dennoch möchte man natürlich die Partien gewinnen. „Unser wichtigstes Ziel haben wir erreicht, die Mannschaft spielt wirklich auf dem Zahnfleisch“, so Jürgen Brech.
Wie fühlt es sich denn an, endlich einmal zwei Spiele in dieser Saison entspannt angehen zu können, ohne Druck im Nacken? „Handball ist eine Kampfsportart und immer voller Emotionen. Man will ja doch immer gewinnen, da ist es auch egal, worum es letztendlich geht“, kommentiert Brech in Anspielung darauf, dass auch die kommenden Spiele einmal mehr körperbetont sein werden.
Franzi bleibt doch!
Die Überraschung zum Ende der Saison lässt sich wohl eindeutig in der Kaderplanung für die kommende Spielzeit finden: Franziska Garcia Almendaris kam im Dezember 2013 zu Beginn der Rückrunde, um den verletzungsgeplagten Miezen-Kader zu unterstützen. Nach einigen Spielen erlitt sie schließlich selbst einen Kreuzbandriss und fiel bis zu Beginn der Playdowns aus. „Hätte ich mich nicht verletzt, wäre das eine Option gewesen. Aber nachdem es jetzt das zweite Mal das linke Knie war, muss ich auf meinen Körper hören“, antwortete sie damals im Interview mit 5vier auf die Frage, ob wirklich keine Chance bestehe, dass sie für die kommende Saison bleiben würde. Jetzt heißt es: Franzi bleibt!
Wie ist es gelungen, Franziska davon zu überzeugen? „Ich glaube, das ist das Geheimnis in Trier, das haben wir ja in der Vergangenheit auch schon oft bewiesen. Trier hat ein besonderes Flair, das ist eine Kombination aus dem Publikum, der Mannschaft, der Stadt und dem gesamten Umfeld und das kann den ein oder anderen Entschluss schon kippen“, berichtet Brech lächelnd. Man habe sich von seiner besten Seite gezeigt, Franzi habe hier Freunde gefunden und fühle sich hier sehr wohl, fügt er noch hinzu.
Als Team die Schwächen ausgleichen
Nach dieser aufregenden Saison bleiben mit Sicherheit einige Momente im Hinterkopf, die besonders bewegend waren. „Besonders berührend war natürlich das letzte Spiel gegen Göppingen, das war natürlich der absolute Hammer. Aber auch das erste Spiel, das wir diese Saison gewonnen haben, auch gegen Göppingen, war toll“, fasst Jürgen Brech seine Highlights zusammen. Aber im Prinzip sei es doch die ganze Saison gewesen, „wie sich diese Mannschaft, die als Zweitligamannschaft zusammengestellt wurde, unter dem Schlussstrich verkauft hat. Als Team haben sie die spielerischen Schwächen ausgeglichen.“
Und wie sehen nun die Pläne für die kommende 15. Erst-Liga-Saison in Folge aus? „Wir versuchen einen breiten Kader aufzustellen, das war bisher schwierig, weil wir erst am Ende der Saison wussten, wo wir stehen. Wir wollen Kontinuität reinbekommen und uns in Richtung Mittelfeld orientieren“, so Brech. Durch die vier jungen Neuzugänge, Maxime Struijs, Celine Michielsen, Linsey Houbon aus den Niederlanden und Sanne Backhed aus Schweden, hat man schon einen Schritt in diese Richtung getan.
Kommentar verfassen