Von Andreas Gniffke und Florian Schlecht
In der vierten Runde des Rheinlandpokals kommt es ab Morgen zu reizvollen Begegnungen, vor allem aus regionalen Gesichtspunkten. Alle Augen richten sich nach Mehring, wo der heimische SV den Seriensieger Eintracht Trier empfängt. Tarforst muss sich daheim mit Angstgegner Schweich messen und wieder einmal kommt es im Hunsrück zum Duell Morbach gegen den FSV Salmrohr. Im Salmtal trifft außerdem der SV Dörbach auf die SG Badem.
SV Mehring – SV Eintracht Trier (Dienstag, 15. November, 19.30 Uhr)
Dass für den SV Mehring die Meisterschaft in der Rheinlandliga und der damit verbundene Aufstieg höchste Priorität genießen, steht außer Frage. Von daher betrachtet man das „Spiel des Jahres“ an der Mosel eher als Belohnung für die bislang gute Saison. Eine ganze Reihe von Ex-Trierern stehen im Aufgebot des SV, so zum Beispiel Michael Fleck, Achmed Boussi oder Sebastian Ting. „Für die Spieler, nicht nur für die Ex-Trierer, ist das Spiel natürlich etwas besonderes“, äußerte Mehrings Trainer Wolfgang Hoor. „Für mich ist das Spiel von keiner großen Bedeutung, irgendwann werden wir im Pokal so oder so ausscheiden. Aber für den Verein ist das Spiel natürlich eine wichtige Einnahmequelle.“
Im Trainerstab der Eintracht steht mit Rudi Thömmes ein Pokalfuchs, der auch schon seine Spuren in Mehring hinterlassen hat. Der Co-Trainer erhielt so auch eine Vollmacht bei den Vorbereitungen auf den Gegner. „Rudi kann ich voll vertrauen“, sagt Coach Roland Seitz, der mit seiner Mannschaft einen klaren Rollentausch vollzieht. Waren die Trierer vor zwei Wochen gegen den Bundesligisten Hamburger SV noch der krasse Außenseiter, wäre alles andere als ein Sieg in Mehring eine Blamage. „Wenn wir von der ersten Minute an professionell auftreten, gewinnen wir“, glaubt der Eintracht-Trainer. „Gehen wir den Zweikämpfen lieber aus dem Weg, werden wir große Probleme bekommen.“ Als Anreiz für das Pokalspiel sieht er am fernen Horizont wieder Auftritte in einem vollen Moselstadion wie gegen den FC St. Pauli und den Hamburger SV. „Hochmotivierte Mannschaften wie Mehring sind die Etappen, die wir auf dem Weg dorthin überstehen müssen.“ Personell tritt der Regionalligist ohne Torge Hollmann und Tolgay Asma an, für die der Einsatz auf Kunstrasen nach ihren Verletzungen zu gefährlich sei. Ob die angeschlagenen Thomas Drescher und Cataldo Cozza auflaufen, entscheidet sich kurzfristig. Im Tor dürfte Andreas Lengsfeld seine Chance erhalten, im Angriff favorisiert Seitz eine Formation mit zwei Stürmern, wodurch auch Wojciech Pollok wieder ins Team rücken würde.
Wolfgang Hoor wäre es wohl lieber gewesen, am Samstag drei Punkte aus Karbach mitzunehmen, doch das Spiel im Hunsrück fiel den Witterungsbedingungen zum Opfer. „Die Voraussetzungen waren mit dem spielfreien Wochenende somit für beide Mannschaften gleich. Vielleicht hat die Eintracht aber doch den ein oder anderen uns überlegenen Spieler an Bord. Wir sind trotzdem optimistisch und ich werde beim Abschlusstraining auf alle Fälle schon einmal Elfmeter trainieren lassen!“
Wie wichtig das Spiel für die Eintracht ist, haben die tollen Pokalspiele gegen St. Pauli und den HSV wieder gezeigt, die Qualifikation für den DFB-Pokal und der damit verbundene finanzielle Gewinn ist für den SVE unverzichtbar. Doch auch Mehring hofft auf eine stattliche Kulisse von mehr als 1000 Zuschauern und ein entsprechendes Zubrot. Für das Spiel werden extra VIP-Tickets zum Preis von 40 Euro angeboten, die neben dem Spiel auch einen Sektempfang und ein Buffet beinhalten. Man merkt: Der große Fußball ist zu Gast auf der Mehringer Lay.
SV Morbach – FSV Salmrohr (Mittwoch, 16. November, 19.30 Uhr)
Salmrohrs Trainer Robert Jung wird wohl „Nicht schon wieder“ gedacht haben, als er vom Ergebnis der Auslosung erfahren hat. Bereits zweimal konnten die Hunsrücker Salmrohr ein Bein stellen, zuletzt beim dramatischen 2:1-Sieg im Vorjahr. Beide Mannschaften trennt nun zwar eine Liga, doch die Hunsrücker, die sich zurzeit wieder gefestigt präsentieren, dürften für den Oberligisten aus dem Salmtal eine schwer zu knackende Nuss darstellen. Auch Kapitän Oleg Tintor freut sich auf das Spiel, wie er auf der Website des SVM äußerte: “ Wenn der Fanhügel uns noch mal so unterstützt wie letztes Jahr, dann ist mir nicht bange. Wir müssen nur 100 % geben, dann werden wir sehen, was nach 90, 120 Minuten oder nach Elfmeterschießen rauskommt.“
SV Dörbach – SG Badem (Mittwoch, 16. November, 19.30 Uhr)
Nach dem Rheinlandligaabstieg in der Vorsaison geht es für den SV Dörbach unter dem neuen Trainer Rudi Jung vor allem darum, mit einer jungen und völlig neu zusammengesetzten Mannschaft den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu sichern. Von daher ist die Favoritenrolle klar verteilt, denn der Rheinlandligist aus der Eifel spielt eine solide Saison und dürfte weder nach unten noch nach oben blicken, so gemütlich hat man es sich im gesicherten Mittelfeld gemacht. Von daher bietet der Pokal für Badem sicherlich einen schönen Anreiz, in der nächsten Runde vielleicht einen echten Kracher zugelost zu bekommen.
FSV Trier-Tarforst – TuS Mosella Schweich (Mittwoch, 23. November, 20 Uhr)
Noch vor wenigen Wochen feierte Mosella Schweich nach starker Leistung einen glanzvollen 3:2-Erfolg in Tarforst und nun kommt es erneut zum Duell der beiden Rheinlandligisten im Pokal. Beide Mannschaften haben sich im Mittelfeld der Tabelle etabliert und Tarforst zeigt nach dem Abschied von Dirk Fengler unter dem neuen Trainer Heinz Toppmöller eine stark ansteigende Tendenz und ist seit sechs Spielen ungeschlagen.
ALLE BEGEGNUNGEN
Sportfreunde Eisbachtal – SG Betzdorf
TuS Gückingen – VfB Linz
TuS Montabaur – SV Rossbach/Verscheid
SG Westerburg – SG Neitersen
SG Nievern – Spvgg. Wirges
SG Weitefeld – Sieger Fernthal/Bruchertseifen
Spvgg. Burgbrohl – TuS Mayen
SG Mülheim-Kärlich – TuS Koblenz
SG Andernach – FC Karbach
TSV Emmelshausen – FC Metternich
SV Morbach – FSV Salmrohr
SG Ellscheid – SG Mendig
FSV Trier-Tarforst – TuS Mosella Schweich
SV Mehring – SV Eintracht Trier
SG Großkampen – SG Stadtkyll
SV Dörbach – SG Badem
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