Der Fluch an der Hessenstraße bleibt bestehen. Auch im vierten Anlauf packten es die Trierer Höhenkicker nicht den FC HWW Niederroßbach zu besiegen und unterlagen dem Tabellenletzten am frühen Samstagabend deutlich mit 1:4.
Spielerisch erprobten die Tarforster zunächst einen starken Auftritt. Spielkontrolle – ein schnelles Pressing und reichlich Druck. Der Tabellenletzte – der zudem die bisher schlechteste Defensive der Liga bildet, hielt die Räume eng, störte früh und machte es dem FSV sichtlich schwer. Dabei waren es zunächst die Gäste vom Trierer Berg – die die erste Möglichkeit des Spiels auf die Reise schickten, als Elias Heitkötter nach einem Zuspiel von Sebastian Szimayer frei vor dem Heim-Keeper scheiterte (4.). Tarforst machte Dampf – doch eine große Ernte blieb aus. Vorne erwies sich der Sturm als zu harmlos. Oft zu kompliziert – bewies im Gegenzug der Gastgeber große Moral, der nach knapp zwanzig Minuten im Anschluss eines Konters durch Motoshi Tanaka die 1:0-Führung erzielen konnte (19.). Niederroßbach kämpfte an allen Ecken – auch wenn spielerisch der FSV klar die Nase vorn hatte. Kurz vor der Pause versuchte es Tarforst erneut – dieses Mal versäumte Szimayer nach einem Zuspiel von Nils Kiesewetter den möglichen Ausgleich (45.). Viele Fehlpässe auf Seiten der Gäste – unnötige Ballverluste und ein Halbzeit-Rückstand mit böser Miene.
Auch nach der Pause sahen die rund 80 Zuschauer ein gleiches Spiel. Spielerisch agierte Tarforst gut – die Tore jedoch machte der Platzhirsch, der prompt nach Wiederanpfiff im Anschluss einer Ecke dank Dennis Besirovic auf 2:0 erhöhte (52.). Kurz danach scheiterte Szimayer via Kopf – jedoch alles wie schon gehabt viel zu harmlos (53.). Einen Hauch später machte es Szimayer aber besser – als er nach einem Weirich-Freistoß auf 1:2 verkürzte (54.). Ballverluste im Spielaufbau häuften sich nun bei Tarforst – und fast wäre Luca Herrig dann doch der Ausgleich gelungen, wenn auch wieder zu ungenau im Abschluss (57.). Im Folgeverlauf rettete nun FSV-Keeper Mike Neumann mit geballter Kraft. Niederroßbach bot einen mutigen und frechen Aufwand. Spielerisch lauerte man und schlug dann eiskalt zu. Ein einfaches Spiel – was Tarforst jedoch vermissen ließ. Nach gut einer Stunde durften die Gastgeber von der Hessenstraße schließlich erneut jubeln – als Tanaka mit einem sehenswerten Fallrückzieher auf 3:1 erhöhte (65.). Tarforst stellte nun auf ein 4 – 3 – 3 um und packte die Brechstange aus – wenn auch ohne Erfolg. Stattdessen setzten die Westerwälder sogar noch einen drauf – als Luca Reichmann zum 4:1-Endstand einschob (77.). Der Tabellenletzte führte den Liga-Dino vom Trierer Berg vor – und hatte am Ende sogar noch die Möglichkeit weitere Tore zu erzielen. Tarforst war geschlagen – moralisch sowie auch spielerisch. Ein wichtiges Spiel ohne Ausbeute – geht der Kampf um den Klassenerhalt schließlich brutal in die nächste Runde, wenn man am Samstag in einer Woche (13. April) um 17:30 Uhr in einem Heimspiel die SG 99 Andernach empfängt.
„Ich bin sehr enttäuscht und sauer über die Leistung meiner Mannschaft. Dieses Spiel war praktisch ähnlich wie die letzten Spiele gegen diese Mannschaft. Spielerisch machten wir phasenweise Dampf – scheiterten aber letztendlich an guten Chancen. Hinten heraus betrachtet war es aber dann auch verdient – auch in dieser Höhe. Es war unterm Strich von uns einfach viel zu wenig. Bringst du nicht die Leistung – verlierst du auch beim Tabellenletzten so deutlich“, betont Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Team nun weiterhin mit 31 Punkten den ersten Nichtabstiegsplatz der Rheinlandliga belegt (Platz 14.). AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: M. Neumann – Quint – Herrig (62. Schmitt) – Arnold – N. Neumann – Heitkötter (79. Pavlov) – Kiesewetter – Schultheis – Gouverneur (67. Böhme) – Szimayer – Weirich
Tore: 0:1 (19. Tanaka) – 0:2 (52. Besirovic) – 1:2 (54. Szimayer) – 1:3 (65. Tanaka) – 1:4 (77. Reichmann)
Schiedsrichter: Christian Baum
Zuschauer: 80
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