Von Ellen Friese und Mirna Stieler
Wie viele Fanartikel bekommt man für 20 Euro? Geht man in die sogenannten „1-Euro Shops“, dann eine Menge. Aber lohnt sich das überhaupt? Oder sind die Artikel ihrem Preis entsprechend? Die 5vier-Mitarbeiterinnen Ellen Friese und Mirna Stieler testeten das Ganze für euch auf Herz und Nieren.
20 Euro, zwei Praktikantinnen und ein Auftrag: Geld ausgeben! Gesagt, getan. Unser Weg führte uns geradewegs in einen sogenannten „1-Euro-Shop“. Also jeder Artikel kostet auch wirklich nur EINEN Euro. Unfassbar. Wie machen die das? Die angebotene Ware wird hauptsächlich in China hergestellt, daneben werden aber auch Sonder- und Restposten sowie Versteigerungsware angeboten. Soviel zum Konzept der „1-Euro-Läden“.
Unser Auftrag lautete: „Hier habt ihr 20 €. Geht in so einen Laden und kauft EM-Fanartikel.“ In unserem Kaufrausch (wann bekommt man schonmal was umsonst?) erbeuteten wir die schönsten Utensilien in Deutschland-Farben. Und jetzt? Erstmal auspacken. Nicht alles, was wir da vor uns liegen hatten, konnten wir direkt eindeutig identifizieren. Also wurden die Verpackungen regelrecht aufgerissen. Wie spannend. Dabei waren diverse Kopfbedeckungen und Krachmacher. Mehr dazu später.
Was kommt nun? Ganz klar! Der 5vier-Praxistest. Halten die Sachen, was sie versprechen und was versprechen sie überhaupt? Für einen Euro kann man nicht allzu viel Qualität erhoffen, aber das wird unser Test erstmal zeigen.
Der 5vier-Test
Dafür ging es ab in den Palastgarten. Ein kurzer Zwischenstopp bei diversen Bekleidungsgeschäften, um noch einen weiteren Fanartikel zu ergattern. Zu unseren zu testenden Produkten gesellte sich nun ein etwas „teueres“ Stück. Ein Cowboyhut in den Deutschlandfarben zu je 4,99 Euro. Qualitativ besser als die billigeren Kopfbedeckungen? Wir werden es sehen.
Getestet wurde auch die Lautstärke der „Krachmacher“. Definitiv am lautesten ist eine kleine Plastiktube mit einem schwarzen Gummiüberzug, in die man reinbläst. Dicht gefolgt von der klassischen Tröte. Aber auch die Qualität ist entscheidend. Die Tube und die Tröte sind aus Plastik, im Gegensatz dazu die Drehrassel aus Holz. Die kann auch mal runterfallen, ohne dass sie direkt kaputt geht. Die kleine Plastiktube und die Tröte hingegen wirken sehr billig, genauso wie die Klatschhände, die auch aus Plastik sind. Zu guter letzt die aufblasbaren „Klatschstangen“. Nicht wirklich laut und nach zweimal Klatschen verlieren sie direkt Luft. 5vier-Test: Durchgefallen!!Um Krach zu machen eignen sich die anderen Artikel sehr gut. Legt man wenigstens ein bisschen Wert auf Qualität schneidet die Drehrassel aus Holz am Besten ab! Zwar ist die kleine Plastiktube das lauteste Produkt, denn da kann man schon mal einen Schreck bekommen, wenn man hinein pustet, dennoch bleibt die Drehrassel ungeschlagen. Der Krach blieb natürlich nicht unbemerkt. „Guck mal da, die sind doch bescheuert!“, hört man von der Liegewiese im Palastgarten. „Na und?“, denken wir. Wir haben einen Auftrag – und der muss ausgeführt werden. Ein paar andere Passanten lachen. Ob aus Höflichkeit oder einfach, weil sie es lustig finden, werden wir wohl nie erfahren.
EM-Haarschmuck
Weiter ging’s mit den Kopfbedeckungen. Zur Auswahl standen ein Haarreif mit Deutschlandfahnen, ein Hut in Fussballoptik, ein Bandana, ein Cowboyhut, eine Mütze, ein Haarnetz mit Papierstreifen, ein Haarband und ein wandelbarer Papierhut, allesamt in Deutschlandfarben.
Der Cowboyhut sollte qualitativ hochwertiger sein, da er nicht, wie die anderen Sachen, nur einen Euro gekostet hat. Fehlanzeige. Der Hut ist äußerst unbequem, da er sehr hart ist. Einmal draufgesetzt – und der Hut war Geschichte. Der Haarreif ist ebenfalls nicht unbedingt zu empfehlen. Die Fähnchen fallen die ganze Zeit ab und zurück bleibt ein äußerst unschöner schwarzer Plastikreif.
Bei dem Haarnetz mit Papierstreifen kann man wahrscheinlich glücklich sein, wenn er nicht vom nächsten Windstoß vom Kopf gefegt wird, denn dieses sitzt alles andere als bombenfest. Auch das Haarband kann nicht vollständig überzeugen. Zwar hält es die Haare zusammen und erfüllt somit seinen Zweck, doch richtig schick sieht es nicht aus. Unser Favoriten sind der Hut in Fußballoptik und der Papierhut. Die Qualität ist zwar nicht 1A, aber die Optik ist okay und bei einem langen Public-Viewing Abend auch nicht störend, da er sehr leicht ist und man ihn gar nicht merkt. Der Papierhut ist zwar nicht bequem, für sein Material aber äußerst stabil. Daumen hoch!
Das augenscheinliche Highlight, nämlich ein Tattoo-Sleeve mit der Aufschrift „Deutschland“, einem Tribal-Design und den obligatorischen Deutschlandfarben, konnte am Ende doch nicht überzeugen. Man muss schon sehr vorsichtig beim Drüberstreifen und wieder Abstreifen sein, wenn er nicht reißen soll. Und so richtig echt sieht das Ding auch nicht aus.
Unser Fazit
Unser Fazit fällt überwiegend leider negativ aus. Den meisten Artikeln merkt man sehr genau an, dass sie für ein bis zwei Euro zu haben sind. Die Qualität der meisten Produkte ist unterdurchschnittlich, manche sondern sogar einen komischen Geruch ab. Am ehesten überzeugt haben uns die Kopfbedeckungen, besonders der Papierhut, von dem wir am Anfang am wenigsten erwartet haben. Unter den Krachmachern ist ganz klar die Holzrassel der Gewinner. Allgemein kann man jedoch sagen, dass man schon etwas mehr an Geld investieren muss, wenn man Produkte haben möchte, die auch noch die nächste WM überstehen sollen. Mit Mützen und anderen Kopfbedeckungen kann man für einen Euro aber am wenigsten falsch machen.
5vier wünscht allen Fans viel Spaß bei der EM 2012 und der Nationalmannschaft gutes Gelingen für alle Spiele! Je länger ihr siegt, desto länger können wir feiern!
Hier noch ein paar Eindrücke vom Test. Spaß hatten wir allemal!
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