Es ist ein schwieriger Monat für den TBB. Niederlage gegen den Tabellenletzten und darauffolgende Gegner, die fast unschlagbar scheinen. In der Vergangenheit war Bonn des Öfteren ein willkommener Gegner, auch in der Hinrunde war man nicht chancenlos. Doch damit am Samstag um 18:30 Uhr etwas geht, muss Henrik Rödl die Köpfe seiner Spieler frei bekommen und auf die alten Tugenden zurückgreifen. Und dem Verletzungspech trotzen.
Trier. Immer wieder liest, hört, sieht man was von den sogenannten drei großen B: Bamberg, Berlin, Bayern. Diese drei werden, verlassen an der Spitze, die Tabellenführung unter sich ausmachen. Mit großen Abstand folgen die Baskets aus Bonn. Man könnte sie auch das kleine B nennen, was aber unfair gegenüber den Ligakonkurrenten aus Braunschweig, Bayreuth und Bremerhaven wäre. Das kleine große B passt vielleicht als Kompromiss.

Die Telekom (Baskets Bonn) kommen an die Mosel (Symbolbild). Foto: Thewalt
Die Mannschaft aus der ehemaligen Hauptstadt ist vollkommen im Soll und immer für spektakuläre Spiele gut. Nicht selten werden die 100 Punkte geknackt, 90 sieht man fast schon regelmäßig. Das gilt aber nicht nur für die Baskets, sondern auch für die jeweiligen Gegner.
Offense wins games
Nicht nur dem Buchstaben B soll in diesem Artikel gehuldigt werden. Auch sein optischer Zahlenbruder 8 fällt bei der Betrachtung des Vereins immer wieder auf. Beim Hinspiel am Rhein erzielten sie 88 Punkte (vor allem dank unglaublichen acht von zehn Dreiern von Steve Wachalski, sechs davon im letzten Viertel) gegen die Trierer, doch etwa 34 Minuten gestaltete sich das Spiel offen.
Aus den letzten zehn Spielen verließen die Bonner acht Mal das Parkett als Sieger. Headcoach Mathias Fischer, der wohl wie kaum ein anderer perfektionistisch und motivierend zugleich an der Seitenlinie das Geschehen beobachtet, scheint offensiv fast das Maximum aus der Mannschaft zu holen. Ganze acht Spieler erzielen mindestens, Sie ahnen es, acht Punkte im Schnitt.
Vor allem beachten sollte man Tadas Klimavicius, führt er doch sein Team bei den Punkten (13,2) und Rebounds (5,8) an. Bedient wird er dabei vor allem von Eugene Lawrence und Mickey McConnell, die mehr als fünf beziehungsweise vier Assists im Schnitt auflegen. Henrik Rödl spricht entsprechend von einer Mannschaft, die den Ball so gut laufen lässt wie vielleicht keine andere. Nicht zu vergessen ist Alleskönner Angelo Caloiaro, der nach einem Zwischentief zuletzt wieder zu alter Form gelangt ist.
Defense wins championships
Wenn sich Fischer Kritik anhören muss, dann über die Defensive seiner Spieler. Sowohl bei den Rebounds und den Blocks gehören die Rheinländer zu den schwächsten der Bundesliga. Im Durchschnitt lassen sie zudem fast 81 Punkte zu, im Vergleich dazu die TBB Trier, etwa zwei weniger. Dennoch reicht das im Moment, die Konkurrenten auf Augenhöhe hinter sich zu lassen.
Wenn man in die jüngere Vergangenheit schaut, kamen die Gäste in aller Regel als Favorit an die Mosel. Was ihnen aber nichts nutzte. Das Gespann Rödl/Päch durften zu Hause immer die Hand des gegnerischen Trainers als Sieger schütteln. Bis auf eine Ausnahme im ersten Jahr, wurden diese Siege jeweils in einem mitreißenden Herzschlagfinale errungen. Bleibt diese Serie bestehen? Es wäre zumindest eine riesengroße Erleichterung im Kampf um den Nichtabstieg.

Es muss ohne sie gehen: Ricky Harris und Tony Canty. Foto: Thewalt
Verzichten muss Coach Rödl dabei gleich auf zwei seiner Guards. Ricky Harris mit einer Bänderdehnung im Fußgelenk und Tony Canty wegen eines Muskelfaserrisses müssen sich das Spiel von der Bank anschauen. Damit erhält Laurynas Samenas erneut die Chance, sich wieder in den Vordergrund zu spielen. In Bamberg gelang ihm das nicht – was man aber über fast jeden Spieler sagen könnte.
Die Trierer nennen dieses Aufeinandertreffen gerne Derby, Mosel gegen Rhein. Es geht ums Prestige, um den Klassenerhalt, um die Stimmung im Umfeld des Vereins. Ein Sieg wäre eine Überraschung. Doch damit hat man ja gegen Bonn Erfahrung. Damit dies gelingt, müssen die großen Grünen auch von ihren Anhänger getragen werden. Entgehen lassen sollte man sich das Spiel in keinem Fall.
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