Unser wöchentlicher Ausblick auf Neustarts, Geheimtipps und empfehlenswerte Streifen, die in den nächsten Tagen aus den Kinosälen verschwinden…
Faces in the crowd as “Moonlight” was named best picture. In a bewildering end to the show, “La La Land” was first announced as the winner. pic.twitter.com/7bgEd3Vecj
— The New York Times (@nytimes) 27. Februar 2017
Der frühe Morgen des Rosenmontags war in Hollywood gar nicht so rosig. Die geschockte Charlize Theron steht exemplarisch für die geschockte Filmwelt, die bei der Oscar-Verleihung, dem wichtigsten Filmpreis der Welt, Zeuge wurde, wie in einem peinlichen Live-Fehler mit „La La Land“ zunächst der falsche Film als „Bester Film“ ausgezeichnet wurde, um selbiges dann vor noch laufenden Kameras wieder zu korrigieren. Eine unerwartete Wendung am Ende einer überraschend unterhaltsamen Live-Show, die man auch in Hollywood nicht besser hätte planen können. Unser Live-Bericht aus der geschichtsträchtigen Oscar-Nacht kann hier nachgelesen werden: https://5vier.de/die-oscars-2017-dauerfeuer-auf-washington-182822.html
Die letzten Kino-Wochen waren verhältnismäßig ruhig, die Comic-Verfilmungen gönnten sich eine Pause und lediglich Keanu Reaves durfte ballernd durch die Kinosäle turnen. In den nächsten Wochen wird sich das Blatt wenden, wenn die Blockbuster-Maschinen in Hollywood wieder angeworfen werden, was zur Zeit schon durch den verstärkten Trailer-Ausstoß der letzten Tage bestätigt wird. Gleich drei brandneue Clips zu den kommenden effektgeladenen Materialschlachten werden zur Zeit mit aufwendigem Marketing durch die virtuelle Welt gepeitscht:
Bevor „King Kong“, die „Guardian of the Galaxy“ und der neueste „Alien“-Film über die Leinwände fegen, vergrault man diese Woche erstmal die anspruchsvollen Zuschauer der Award-Season mit Hugh Jackman in seiner Paraderolle des „Wolverine“. Nun bekommt er Konkurrenz von Hugh Jackman, der noch einmal in seiner Paraderolle auftritt: Wolverine!
Der Film trägt interessanterweise jedoch nicht den bekannten Comic-Charakter aus dem „X-Men“-Universum im Namen, sondern präsentiert sich mit dem Titel „Logan“ regelrecht bescheiden. Dazu passen auch die Vorberichte und die gesamte Marketing-Kampagne, die ein leises, teilweise schon melancholisches Erlebnis mit exzessiven Gewaltausbrüchen versprechen. Dazu passend soll „Logan“ der letzte Auftritt von Hugh Jackman als Wolverine sein, der sich im Jahr 2029 in einer trostlosen Welt wiederfindet, in der nur noch wenige Mutanten des „X-Men“-Universums überlebt haben. 20th Century Fox verspricht einen deutlich düstereren Grundton im Vergleich zu den Vorgängerfilmen. Hugh Jackman verzichtete angeblich sogar auf einen Teil seiner Gage, um ein R-Rating (also eine höhere Altersfreigabe) beim Studio durchzuboxen. So darf „Logan“ brutaler und gewalttätiger über die Kinoleinwände flimmern.
Nach bereits einer Woche nur noch schwach in den Kinosälen vertreten ist der Psychothriller „A Cure for Wellness„, der sich die Erwachsenenunterhaltung mit „John Wick: Kapitel 2„, sowie „T2 Trainspotting„, „Resident Evil – The Final Chapter„, „Split“ und „Passengers“ teilt. „Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe“ ist der einzige schon länger laufende Teilnehmer mit höherer Altersfreigabe, der zumindest zwei tägliche Vorstellungen bekommt.
Darüberhinaus gibt es nach wie vor die Hunde-Drama-Komödie „Bailey – Ein Freund fürs Leben„, das Kinoabenteuer „Bibi & Tina 4 – Tohuwabohu total!„, sowie „The Lego Batman Movie„, „Monster Trucks„, „Wendy – Der Film„, „Vaiana“ und „Sing“ zu sehen.
An der Comedy-Front gibt es zur Zeit nur die französische Hit-Komödie „Plötzlich Papa!“ zu melden.
Im Broadway setzt man währenddessen deutlich auf die Zugkraft der Oscar-Verleihung und präsentiert gleich mehrere der nominierten und ausgezeichneten Filme. Als Neustart präsentiert man diese Woche Natalie Portmans beeindruckende Performance als „Jackie“ Kennedy (Originalton mit deutschen Untertiteln), die leider nicht für den Oscar als beste Hauptdarstellerin gereicht hat. Darüberhinaus gibt es nach wie vor den starken „Elle„, sowie Denzel Washingtons Hinterhof-Drama „Fences“ zu sehen, das sich mit Viola Davis eindrücklicher Darbietung den diesjährigen Oscar als beste Nebendarstellerin sichern konnte. Auch „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ sowie „Lion – Der lange Weg nach Hause“ waren für mehrere Trophäen nominiert und können im Broadway immer noch gesichtet werden.
Gerade für Trier im Zuge der Karl-Marx-Statuen-Diskussion hochaktuell: das deutsch-französisch-belgische Historiendrama „Der junge Karl Marx„, welches in mehreren Vorstellungen im Broadway zu sehen ist und Marx als jungen Mann im französischen Exil begleitet.
Die genauen Spielzeiten der einzelnen Filme gibt’s auf Cinemaxx.de und bei Broadway Trier.
Und was läuft an der Uni? Cineasta!
Neben dem Standard-Programm gibt’s an dieser Stelle normalerweise auch einen Hinweis auf das wöchentliche Kinoprogramm des cineasta an der Universität Trier, wo zweimal wöchentlich (Dienstag und Mittwoch) Filme verschiedenster Genres und Epochen gezeigt werden.
Aufgrund der Semesterferien gibt es in der kommenden Kino-Woche aber leider kein Cineasta-Programm.
Titelfoto: © 2017 Twentieth Century Fox
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