Der Intensivrasen ist ein klassischer Bestandteil bei der Gestaltung von Gärten. Allerdings gibt es eine buntere Alternative zum Rasen, über die sich die heimische Tierwelt freut, die zudem weniger Wasser benötigt und weniger pflegeintensiv ist: die Blumenwiese.
Gartenkultur-Eifel
Für die Neuanlage der Blumenwiese im Frühjahr sind fünf bis zehn Gramm Saatgut je Quadratmeter ausreichend. Die Samen werden ausgesät und dann per Walze oder Fußbrettern gefestigt. In den ersten vier bis sechs Wochen sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Die Wiese sollte im ersten Jahr schon zeitig gemäht werden, nämlich wenn die Pflanzen die Höhe einer 0,75 Liter Wasserflasche erreicht haben. Auf diese Weise werden schnell wachsende Gräser und unerwünschte Wildkräuter niedrig gehalten, die Stauden können sich in Ruhe entwickeln. Bei einer jährlichen Mahd sollte diese nach der Samenreife von Gräsern und Kräutern im September stattfinden. Wer zweimal im Jahr mähen möchte, mäht Ende Juni und Ende August. Je nährstoffreicher der Boden ist, desto häufiger muss gemäht werden. Bei der Mahd von Blumenwiesen sollte generell immer das Schnittgut entfernt werden.
Ist bereits ein Intensivrasen vorhanden, gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, um eine Blumenwiese anzulegen. Die Düngung einstellen, den Schnitt auf wenige Male im Jahr umstellen, das Schnittgut entfernen und so langsam den Nährstoffgehalt des Bodens senken. Dieser Umwandlungsprozess wird jedoch besonders langsam voranschreiten und die Zuwanderung wiesentypischer Kräuter ist vom Samenflug aus der unmittelbaren Umgebung abhängig. Schneller geht es, wenn der Rasen punktuell entfernt wird. An diesen Stellen werden gezielt die Blütenpflanzen ausgesät. Arten, die auf nährstoffarme Untergründe angewiesen sind, werden aber nicht gut anwachsen, hier sind Arten für Fettwiesen besser geeignet. Die dritte Möglichkeit ist das Vertikutieren des Rasens im Herbst, damit nur noch löchrige Grasstoppel übrig sind, dort wird mit der Einsaat begonnen.
Gebietseigenen Herkünfte des Saatguts
In jedem Fall sollten der Herkunftsort des Ausgangssaatguts und der Verwendungsort möglichst verträglich sein und in enger Nachbarschaft liegen. Diese sogenannten gebietseigenen Herkünfte dienen dem Erhalt der genetischen Vielfalt. Darüber hinaus sind gebietseigene Herkünfte besser an die vorherrschenden Umweltbedingungen angepasst und deshalb meist weniger empfindlich für Umweltänderungen und Störungen. Im Außenbereich (außerorts und nicht in Privatgärten) ist dies durch §40 des Bundesnaturschutzgesetzes vorgeschrieben. Beispielsweise müssen Gemeinden die einen Blühstreifen schaffen wollen zwingend darauf achten, dass gebietseigene Herkünfte verwendet werden.
Für die Eifel gibt es daher zwei empfohlene Saatgutmischungen: U7 (Rheinisches Bergland) und U9 (Oberrheingraben mit Saarpfälzer Bergland). Auf www.bluehende-landschaft.de zeigt eine Karte sehr anschaulich, wo in Deutschland welches Saatgut gebietsheimisch ist. Der Naturschutzbund Deutschland hat eine Übersicht zusammengestellt mit Bezugsadressen für Samen und Pflanzen unter www.nabu.de/saatgut.
Tipp: Mein barrierefreier Garten
Damit Rollstuhlfahrer komfortabel durch eine Blumenwiese fahren können, können einzelne Streifen durch die Blumenwiese abgemäht werden. Hierdurch entsteht ein ganz besonderes Naturerlebnis.
Pressemitteilung Zweckverband Naturpark Südeifel ZV
Zurück zur Startseite geht’s hier – 5vier.de
Wir suchen Prakikanten (m/w/d) und Redakteure (m/w/d).
Melde dich einfach unter [email protected].
Denn: Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Schreibe einen Kommentar